Micro-plastics? Big problems!
Seit meiner Ankunft, vor etwas mehr als einem Monat hat sich bei unserem Projekt schon ordentlich was getan und jetzt haben wir die ersten Ergebnisse.
Ziel unseres Projekts “Micro-plastics? Big problems!” ist, zu verstehen woher Mikroplastik kommt, wie und warum sich die Konzentration im Meer langfristig, aber zum Beispiel auch innerhalb eines Jahres verändert und zu versuchen Menschen vor Ort über die Gefahren und den Einfluss auf das Ökosystem zu informieren.
Dazu werden wir in verschiedenen Monaten Proben von den Stränden rund um Lagos und Portimão nehmen und diese auf Mikroplastik untersuchen. Wir bestimmen, so weit wie möglich, die Menge, Beschaffenheit und Herkunft des Plastiks und gleichen die Daten mit bisherigen Ergebnissen ab. Wir sind nämlich nicht die ersten Freiwilligen, die an diesem Projekt arbeiten. Vor uns waren Jan und Yassir, aus den Niederlanden und Frankreich hier, die mehr oder weniger das gleiche gemacht haben. Natürlich haben wir, vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit, auch neue und eigene Ideen einbringen können, beim Proben nehmen müssen wir uns aber an das Protokoll von den beiden halten, um empirische Daten zu bekommen. Was natürlich auf der anderen Seite die Planungs- und Vorbereitungszeit erheblich verkürzt. Wir stehen jetzt in den Startlöchern für unsere erste Probenahme und werden am Mittwoch mal einen Testlauf auf unserem Hausstrand durchführen, um festzustellen ob wir an alles gedacht und alle Materialien beisammen haben.
Wir haben neben dem offiziellen Teil auch noch eine Tradition der beiden fortgeführt, das wöchentliche Einsammeln von Plastik auf unserem Hausstrand und in der Flussmündung des Ria de Alvor. Man mag vielleicht denken, dass das eher ein unbeliebtes Unternehmen ist, aber tatsächlich kann es fast schon unterhaltsam sein, wenn Ulf oder die Mädchen uns helfen. Und man bekommt natürlich so auch wesentlich mehr Müll zusammen. Da wir immer nur eine Stunde sammeln, nimmt die Aktion auch nicht zuviel Zeit in Anspruch und man tut wenigstens etwas handfestes.
Natürlich ist es leichter Artikel oder Präsentationen zu erstellen, wenn man bereits Daten gesammelt hat. Da das Plastik von alleine aber nunmal auch nicht weniger wird, wollten wir auch nicht bis zum Spätsommer warten, bevor wir versuchen das öffentliche Bewusstsein gegenüber Mikroplastik zu verbessern. Oder überhaupt erst zu wecken. Denn gerade hier scheint es wirklich wenige Menschen zu interessieren wo ihr Müll letztendlich landet. Das kann man auch ganz gut beobachten: Neben den Schnellstraßen häufen sich die Müllberge und besonders öffentliche Orte, wie zum Beispiel auch unserer Bahnhof, von dem wir immer zur Schule fahren, sind übersät mit Plastik. Aber auch beim wöchentlichen Sammeln findet man einige Schätze in den Büschen, versteckt, überwachsen und anscheinend fast wieder ein Teil der Natur. Doch leider ist es nicht so einfach. Schuhe, Plastikkanister, Tüten und anderer Hausmüll, den ein paar Leute vermutlich hier abladen, um sich die Entsorgungskosten zu sparen, verrottet nur teilweise oder gar nicht, sondern zerfällt bloß in immer kleinere Teile. Das Mikroplastik. Besonders ins Auge fallen einem die vielen Salzbehältern, die man überall an der Küste finden kann und die von den Muschelsammlern kommen, die die Atemlöcher der Muscheln einsalzen, so dass diese herauskommen und mitgenommen werden können. Schade, dass Plastik keine Delikatesse ist, sonst würden sie die Salzbehälter veilleicht auch wieder mitnehmen. Letzte Woche, nach einem kleinen Sturm war es besonders schockierend. Neben den größeren Teilen, konnte man überall im angeschwemmten Seegras kleine bunte Teilchen erkennen. Unmöglich die alle aufzusammeln. Das gibt einem schon zu denken. Daher haben wir uns entschlossen, bevor wir handfeste Daten aus unseren Proben haben, auch Informationen über die Meinung und das Wissen der Menschen über Mikroplastik zu sammeln. Wir haben online eine 5-Fragen Umfrage erstellt und sammeln damit Daten, die wir in Artikeln auf der Website von A ROCHA und in Präsentationen für unsere Besucher verwenden wollen, bevor die Daten über das Mikroplastik an den Stränden dazu kommen. Wenn du, der das hier liest, uns auch ein wenig unterstützen willst, kannst du ja auch teilnehmen. Dauert höchstens 3 Minuten und hilft der Umwelt: https://goo.gl/forms/arRpEUIlrj5CBDnr1
Vielen Dank!