Mein Mid-term training in Visegrád
Nach meinem On-Arrival Training im November ging es jetzt nach der Hälfte meines Freiwilligendienstes zu meinem Mid-term training bzw. Seminar nach Visegrád vom 11. März bis zum 14. März.
Schon im Vorfeld habe ich mich sehr auf das Training gefreut, weil es dieselbe Gruppe wie beim On-Arrival Training war, wir uns alle wiedergesehen haben und weil die Art und Weise nonformale Bildung sehr viel Spaß macht. Dieses Training war diesmal nicht in Budapest, sondern in Visegrád, einem touristischen Dorf nördlich von Budapest und direkt an der Donau. Zusammen mit der Freiwilligen aus Veszprém, Jana und zwei Freiwilligen aus Tótvázsony sind wir dann zu viert am Montagmorgen losgefahren. Nach ca. vier Stunden sind wir in Visegrád angekommen und ich habe mich sofort gefühlt wie im Urlaub, da wir von Bergen umgeben waren
Das Seminar fand im Hotel Honti statt, ein wirklich sehr schöne Hotel und da sie kein Mittag-und Abendessen anbieten, haben wir im Restaurant daneben gegessen. All das wurde von der Nationalagentur bezahlt und ich fande es ganz schön luxeriös jeden Tag im Restaurant zu essen.
Nach dem Mittagessen ging es zuerst einmal mit einem Namensspiel los, was auch gut war, da ich die Hälfte der Namen schon nicht mehr wusste. [] Weiter ging es mit Erwartungen, Befürchtungen und Selbstreflexion, wo wir uns nach der Hälfte (oder schon mehr) unseres EVSs sehen, wozu wir einen Comic über uns selbst gemalt haben. Außerdem haben wir ein cooles „Spiel“ gespielt, bei dem wir alle in einer Reihe standen und bei verschiedenen Fragen ein Schritt vor bzw. stehen bleiben sollten. Zum Beispiel „Tritt ein Schritt vor, wenn schonmal Konflikte mit deinen Mitbewohner hattest.“ oder „Tritt ein Schritt vor, wenn während deines Freiwilligendienstes schonmal zu Hause warst.“ Dort war ich dann die einzige aus 30 Freiwilligen, die noch stehen geblieben ist, weil alle anderen über Weihnachten nach Hause gefahren sind.
Das Abendessen war besonders, da wir in einem sehr stimmungsvolle Renaissance-Restaurant gegessen haben. Es war sehr aufwendig eingerichtet, das Essen war toll es hat sogar ein Mann Laute gespielt.
Das Thema am Dienstagmorgen war Konflikte und Problemlösung und dazu haben wir kleine Theaterstücke gespielt, was natürlich lustig ist aber auch sehr interessant, da man als Zuschauer die Probleme ganz anders betrachtet als Betroffener. Da wir am Dienstagabend eine Faschingsparty unter uns veranstaltet haben haben wir nach einem Seminar über ein Modell der Motivation, mit der Planung und Vorbereitung der Faschingsparty begonnen. Die hat echt Spaß gemacht, da wir aus quasi nichts eine Party gemacht haben und die Stimmung war ganz entspannt.
Da wir um 2:00 Uhr nach der Party noch aufgeräumt haben, (ich war ganz positiv überrascht) mussten wir das am Mittwochmorgen nicht mehr erledigen. Zwei Frauen von der Nationalagentur kamen zu Besuch und wir konnten ihnen Fragen stellen, was ich allerdings ein wenig langweiliger fand, da wir nur im Kreis gesessen und geredet haben. Aufregend wurde es allerdings, als wir über European Solidarity Corps gesprochen haben und die Möglichkeit für alle Menschen von 18-30 Jahre alt, ein Projekt auf die Beine zu stellen mit Unterstützung durch den ESC. Wir sollten danach auch ein eigenes Projekt planen, so in etwa als Beispiel und dabei sind mir ganz viele neue Ideen gekommen…
Am Nachmittag haben wir „Positives Geschwätz“ gespielt, bei dem sich jeweils einer auf einen Stuhl setzt mit dem Rücken zu den anderen. Nun sagen alle anderen, was sie an derjenigen/demjenigen mögen bzw. gut finden. So bleibt das Kompliment anonym, aber derjenige auf dem Stuhl freut sich trotzdem. Am Abend konnten wir den hoteleigenen Pool benutzen, aber leider hatte ich meine Badesachen nicht mit. Trotzdem hatten wir sehr viel Spaß, da ein paar andere Freiwilligen und ich Spiele gespielt haben.
Da wir am Abend erst sehr spät ins Bett gegangen sind, war es am Donnerstagmorgen nicht ganz einfach aufzustehen. [] Im letzten Seminar ging es um unsere Visionen und Wünsche bevor wir unsere Abschluss-und finale Evaluationsrunde gemacht haben.
Alles in einem war mein Mid-term Training toll. Inhaltlich fand ich es weniger intensiver als das On-Arrival Training, aber da wir uns schon alle kannten, war es super, wieder ein Teil der Gruppe zu sein. Aber gerade weil es so schön war, war ich am Ende auch ein wenig traurig, da wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen werden. So etwas wie ein Abschlussseminar gibt es nämlich leider nicht. In der Woche wächst man stark mit den Menschen zusammen, wobei auch das Problem ist, dass man es nicht versteht, wenn man nicht dabei war. Aber vielleicht treffen wir uns im Sommer am Balaton…
Aber erst einmal ging es für mich von Visegrád direkt weiter nach Südungarn…
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