Mein Januar!
Nimloth hat einen neuen Mitbewohner bekommen, mit dem sogar der Mülleimerplan funktioniert. Zudem hat sie einen Nebenjob gefunden: beim Theater!
Eine Sache vielleicht mal zuerst: Uns geht es gut hier auf der Insel, der Sturm hat nicht allzu schlimm gewütet. Zumindest ist das für uns in Bath der Fall, weil die Stadt in einem Tal liegt und dadurch alles durch die umliegenden Hügel geschützt wird. In anderen Teilen Großbritanniens sind schlimmere Unwetter niedergegangen. Soviel dazu - für die Engländer, die sowieso sehr gerne über "ihr" Wetter diskutieren waren Regen und Sturm ein sehr beliebtes Gesprächsthema. Trotzdem ist das längst nicht alles, was in den letzten Wochen so passiert ist, denn gerade mit dem Jahresbeginn kamen einige Veränderungen auf mich zu.
Erst mal haben wir einen neuen Mitbewohner bekommen - Dona aus Paris ist Anfang Januar eingezogen. Im Vorfeld hatten wir Mädels uns schon so ein paar Gedanken gemacht, wie es wohl sein würde, einen Mann in unserer "girls flat" wohnen zu haben. Ab und zu tut er uns auch richtig Leid, wenn wir mal wieder ohne Grund anfangen zu kichern oder lautstark etwas zu diskutieren. Dona nimmt das aber sehr gelassen, letztens kommentierte er unser Gespräch nur mit: „Ihr hört ja nie auf zu reden", und lachte vor sich hin. Das Zusammenleben klappt gut, sogar unser Putz- beziehungsweise Mülleimerplan funktioniert.
Eine andere Neuigkeit ist, dass ich vor drei Wochen angefangen habe, zusätzlich zu meiner freiwilligen Arbeit im YMCA für die ich ja hier bin, zu jobben. Das war ein absoluter Glückstreffer, für den ich total dankbar bin: Schon letztes Jahr hatte ich angefangen in einem Theater mit der dort probenden Jugendgruppe zu helfen, was total viel Spaß gemacht hat. Ich bin aber nicht dafür bezahlt worden. Allerdings startete die Chefin des Theaters dann eine Workshop-Reihe in Grundschulen und hat mich in ihr Team mit aufgenommen. Das bedeutet, dass ich jetzt jeden Montag mit drei Schauspielern des Ensembles durch umliegende Dörfer tingle und wir für verschiedene Schulklassen Theaterworkshops anbieten. Das macht super viel Spaß, außerdem ist es toll, neben der Arbeit im YMCA auch noch andere Arbeitsbereiche kennen lernen zu können. Abgesehen davon ist es natürlich auch nicht schlecht, ein bisschen Extrageld zu verdienen..
Das kann ich nämlich gut gebrauchen, wenn ich meine Reisepläne in die Tat umsetzen will. Jetzt, wo mir nur noch drei bis vier Monate in England bleiben, sollte ich die vielleicht langsam konkretisieren. Im Moment hoffe ich jedenfalls, ein paar Tage in Schottland und Cornwall verbringen zu können.