Mein EVS-Rucksack!
Der EVS-Rucksack ist eigentlich eine Methode, die ich beim Mid-Term kennen gelernt habe und gerne teilen möchte.
Ehrlich gesagt sind die meisten Übungen dort auf Kleinkind-Ebene, diese jedoch wollte ich gerne mit anderen teilen.
Im Grunde geht es darum, die persönlichen Errungenschaften des EVS als symbolische Gegenstände in eine Tasche zu packen und später vor der Gruppe zu erklären.
Also macht euch gefasst, hier kommt mein Rucksack voller Erfahrungen und Erkenntnisse:
Die Kamera (der wohl einfallsloseste Gegenstand überhaupt):
Sie steht für alles, was ich in dieser Zeit sehen durfte. An all die faszinierenden oder auch schockenden Momente und Situationen. Die neuen Länder, die neuen Städte, all die versteckten Straßen und Gässchen. Menschen, die unter miserablen Verhältnissen leben und andere, die trotz ihrer geringen Möglichkeiten jeden Besucher wie einen König empfangen.
Das Handy (der wichtigste Gegenstand für einen Volunteer, mal abgesehen vom Laptop):
Es steht für die Kommunikation. Sowohl für gelungene als auch missglückte. Zwischen Arbeitskollegen, den Freiwilligen und Locals. Für all die Sprachen, die hier zum Alltag gehören. Meine Muttersprache, englisch, rumänisch, russisch, französisch, finnisch, niederländisch und vor allem die Körpersprache.
Die Karte Chisinaus (die seit einigen Monaten unbenutzt in meiner Tasche liegt):
Sie steht natürlich für Orientierung. Sowohl in Chisinau und Osteuropa, als auch vor allem für Orientierung in einer fremden Kultur und meinem eigenem Leben.
Manche neue Wege wurden dort gefunden und andere dafür gestrichen.
Der Reisepass (unerlässlich zum Reisen in diesen Breitengraden):
Er steht natürlich für meine nationale Identität, mit der ich mich in Moldova und unter den anderen Freiwilligen stark auseinander setzten musste und dadurch einige neue Einsichten gewonnen habe.
Aber er steht auch für die Reiselust und eine gewisse mentale Internationalität, die mich hier gepackt hat.
Geld in verschiedenen Währungen (das passiert, wenn man außerhalb der Euro-Zone reist):
Das steht für den Wert einiger Dinge, den ich hier ganz neu zu erwägen gelernt habe. Eine warme Dusche, dichte Fenster und normale Toiletten sind eben doch nicht in jedem Land dieser Erde Standard, von deutsch/englisch sprechendem Personal ganz abgesehen.
Ein Armband (das ich beim Youth Exchange meines Mitbewohners bekommen):
Es steht für die Kontakte, die ich hier knüpfen konnte. All die verschiedenen Menschen, die in kurzer Zeit zu Freunden geworden sind.
Der Austausch, der zwischen jungen Menschen statt finden kann und das erlangen neuer Einsichten.
Ein Martisor (das ich während des On-Arrival Trainings gebastelt habe):
Das steht natürlich für die Traditionen, die ich hier kennen gelernt habe (nicht nur moldawische) und kulturelle Einblicke, die mir hier ermöglicht wurden.
Und last but not least: Die Tasche selbst.
Sie hat noch einiges an Platz übrig und zeigt, dass ich noch lange nicht aufgehört habe zu lernen und meine Reise noch einige Zeit dauern wird, selbst wenn ich bald wieder zurück in Good Old Germany sein werde.
All das zusammen ist das Ergebnis meines Freiwilligendienstes bis jetzt.
Was mag da noch auf mich zukommen?