Marie.
Ein Stück Heimat zu Besuch.
Hallöchen Popöchen!
LOL.
Dieses Wort sollte ich Marie während ihrem Besuch bei mir in Málaga abgewöhnen. Es bedeutet “Laughing out loud” und wird bei ihr nach jedem Satz an den Schluss gehängt. Ob ich es geschafft habe es ihr abzugewöhnen? Das werdet ihr im Laufe meiner Erzählung herausfinden!
Am Donnerstag morgen traf ich um Punkt zehn Uhr am Flughafen ein, doch mein Besuch war noch nicht zu sehen! Langsam sah ich aus weiter Entfernung einen kleinen Menschen, der mit Kurzhaarschnitt und einem aufgeregten Gesicht, mit einer mir bekannten Stirnfalte obendrüber, auf mich zulief! Alles hatte geklappt, puh!! Vor lauter Freude fielen wir uns in die Arme und ließen uns kaum mehr los! Maries längster Tag ihres Lebens begann und die Programmliste war riesig! Es war sehr schön jemandem aus meinem Heimatort einen Blick in mein Leben hier zu geben. Und für Marie, die meine Erzählungen immer nur gehört hatte oder Bilder in unseren Gruppenchats gesehen hatte, war es sehr spannend, die Personen und Orte real kennenzulernen.
Ein paar Tage vor ihrer Ankunft erzählte ich ihr von meinem Bastelworkshop für Traumfäger und am Freitag nahm sie selbst an ihm teil. Sie sah mich als “Lehrerin” und als “Feli” und nicht als “Lice”, was mich manchmal aufgeregt machte. Fünfzehn Leute aus verschiedenen Herkunftsorten nahmen an diesem Workshop teil. Wir bastelten kleine Traumfänger und große aus Hula-Hoop Reifen, hörten Musik, quatschten und verzierten unsere Ergebnisse. Es machte riesengroßen Spaß und ich würde gerne noch einmal so einen Workshop anbieten. Als Marie anfing sich mit den Leuten auf Englisch zu unterhalten und aus ihrer gewohnten Sprache herauszukommen, hörte ich das Wort “LOL” immer weniger.
Wir erkundeten ganz Málaga und aßen jeden Tag einen Kilo Erdbeeren und genossen das schöne, selten gesehen Meer. Marie gefiel es sehr gut in Málaga und ich hoffe sie fühlte sich bei mir wohl! Mit meinen Freunden trafen wir uns auch, was für uns teilweise schwierig, aber auch total schön und lustig war! Sara, meine spanische Freundin aus Jaen, versteht nämlich kein Englisch und Marie kein Spanisch. Sobald wir also als ganze Gruppe zusammen saßen, sprachen wir auf Spanisch und ich übersetzte es für Marie auf Deutsch und andersherum. Mich hat es sehr beeindruckt wie schnell und gut sich Marie mit meinen Freunden verstanden hat, obwohl sie mit den Leuten meistens nur mit Gesichtsausdrücken und mit meiner Übersetzung geredet hat! Vor lauter neuen Eindrücken, Leuten und Sprachen vergaß sie ihr Wort “LOL” mit der Zeit und fing an Ausdrücke wie “Oiiii” oder “guapa” zu übernehmen!
Vielen Dank für deinen schönen Besuch und die tolle Zeit! Dich und dein Stück Heidelberg und Heimat, das du mir mitgebracht hast, habe ich vermisst und wir sehen uns bald wieder! Und fange ja nicht wieder an das Wort “LOL” zu benutzen. :D Hab dich lieb Maschi!
Viele Sonnengrüße, Felice
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