Man tek asinis pa degunu – Einer meiner ersten lettischen Sätze: Ich habe Nasenbluten…
In der letzten Zeit hat sich doch noch so einiges geändert und neben dem Sprachkurs haben jetzt auch endlich die Erste-Hilfe-Aktivitäten begonnen.
Und darauf habe ich mich auch wirklich besonders gefreut! Ich wusste zwar noch nicht wirklich, wie ich mir das Ganze vorstellen soll, aber das Thema „Erste Hilfe“ ist wirklich eine spannende Abwechslung zur Freizeitbespaßung der Kids und außerdem wichtiger Bestandteil meines Freiwilligendienstes. Die erste „First-Aid-Competition“ fand am letzten Schultag vor den lettischen Herbstferien, dem 23. Oktober, statt und hat richtig Spaß gemacht. Insgesamt gab es beim Wettbewerb ca. 10 Stationen, an denen die Gruppen von sechs Schülern zwischen 10 und 15 Jahren unterschiedliche Aufgaben lösen mussten und in den verschiedensten Situationen helfen sollten. Beispielsweise ist ein Junge vom Baum gefallen, ein anderer hatte einen Epilepsieanfall und in einem Klassenzimmer haben zwei Kinder angefangen sich zu streiten während gleichzeitig ein Mädchen Bauchschmerzen hatte, weil es zu viel gegessen hat… Die Kids mussten helfen und wurden gleichzeitig von einem Schiedsrichter beobachtet und bewertet. Meine Aufgabe während der Competition war es, auf einer Treppe zu liegen und einen Inlinerunfall vorzutäuschen. Dabei hatte ich Nasenbluten und einen Beinbruch, die Kids mussten also meine blutende Nase versorgen, mein Bein kühlen und einen Krankenwagen rufen. Dabei war auch sehr interessant, wie unterschiedlich die Gruppen gehandelt haben, natürlich wurde am Ende auch erklärt, was beim nächsten Mal anders gemacht werden muss.
Außerdem wurde unsere Organisation von einer Kindergartengruppe besucht und wir haben Erste-Hilfe-Workshops an einer Schule für Kinder im Grundschulalter geleitet. Ich hatte wieder mal Nasenbluten, aber dieses Mal sollte ich mich nicht nur verarzten lassen, sondern den Kindern auch erklären, was zu tun ist. Das konnte ich mir am Anfang gar nicht vorstellen, nachdem ich dann aber Schilder gebastelt habe, auf denen geschrieben oder gezeichnet war, was gemacht werden muss und ich geübt habe die lettischen Sätze zu sprechen, hat das wirklich gut geklappt und man hat gemerkt, dass die Kids verstanden haben, wie sie helfen können. Gleichzeitig wurden von anderen Mitarbeitern unterschiedliche Verbände gezeigt, erklärt wie man Schürfwunden behandeln soll und Telefone gebastelt, mit dem Ziel, dass sich die Kinder die Telefonnummer 112 für den Krankenwagen merken.
Da die Schüler in der letzten Woche Herbstferien hatten, gab es auch für mich weniger zu tun, ich hatte mehr Freizeit und Besuch von einer deutschen Freiwilligen aus Ostlettland. Dadurch hatten wir die Möglichkeit gemeinsam die kleinen, schönen Städtchen Kuldiga und Ventspils, die in der Nähe von Liepaja liegen, zu besuchen und auch hier in der Stadt gibt es noch viel Neues für mich zu entdecken.
Liebe Grüße aus Liepaja, eure Paule :)