Man labai patinka Kaunas ir Druskininkai.
Über meine Reise durch Litauen.
In meiner zweiten Ferienwoche war ich in Kaunas (eine Zugstunde von Vilnius entfernt) und habe dort die anderen Freiwilligen, die ich vom On-arrival-Training kenne, besucht. Es ist zwar kleiner als Vilnius, aber dafür gibt es nicht ein so großes Gebiet mit grauen, hohen Plattenbauten. Außerdem ist Kaunas für den Zusammenfluss von Nemunas und Neris bekannt und hat ebenfalls eine sehr schöne Altstadt. Es war das erste Mal seit einem Monat, dass ich ohne meine beiden, inzwischen schon so fest ins Herz geschlossenen, Mitbewohnerinnen unterwegs war. In Kaunas habe ich unter anderem einen EVS-Mitfreiwilligen zu seiner Arbeit begleitet. Die Arbeit war für mich sehr interessant, weil er an diesem Tag die Hundetherapie für behinderte Kinder betreut hat. Es war gleichzeitig auch eine Hundetherapie für mich, denn eigentlich bin ich kein großer Hundeliebhaber. Die Huskys waren aber so lieb und so konnte ich meine Scheu ein bisschen überwinden. Außerdem weiß ich jetzt, dass es nicht nur in Vilnius so viel alten Krempel in den Wohnungen gibt, sondern auch in anderen Städten. Nun habe ich auch von einem Freiwilligen das passende Wort dafür gelernt: Shitroom. Wobei ich glücklich bin, dass ich sagen kann: Unsere neue Wohnung hat keinen Shitroom mehr. Ich verstehe einfach nicht, warum es in fast jeder Wohnung diese kleinen Kammern mit ausschließlich altem und kaputten Zeugs gibt. Und warum es absolut verboten ist, diesen Kram wegzuschmeißen. Ich habe einmal meine Koordinatorin darüber ausgefragt, aber sie meinte nur, dass das hier so üblich sei.
Außerdem war ich mit Johanna (auch eine Freiwillige in Vilnius, aber in einer anderen Wohnung) in Druskininkai. Dieser Ort liegt im Süden Litauens, nahe an der Grenze zu Belarus. Trotzdem waren wir sehr überrascht, wie viel Einfluss das auf Druskininkai hat. Im Fernseher liefen fast ausschließlich Sendungen aus Belarus, es gab viele Kurhäuser für belarussische Gäste und überall waren Schilder in russischer Sprache. So haben wir auch einer Messe in einer russisch-orthodoxen Kirche beigewohnt. Druskininkai hat mich ein bisschen an die Kurorte an der Ostsee erinnert. Sehr modern mit neu gestalteten Parkanlagen und einigen Wellnesshotels. Wir sind in den Aquapark gegangen und haben dort die Sauna und die warmen Swimmingpools genossen. Auch von unserem Hotelzimmer waren wir sehr begeistert, denn ehrlich gesagt hatten nach unseren bisherigen Erfahrungen hier in Litauen mit allem gerechnet.
Seit gestern sind die Ferien zu Ende und ich arbeite wieder in meiner Schule. So langsam habe ich das Gefühl, dass ich in meinem Projekt angekommen bin und meinen Platz gefunden habe. Das hängt sicherlich auch mit den Ferien zusammen, denn in dieser Zeit konnte alles Neue gut verarbeitet werden. Trotzdem kann ich gerade nicht viel mehr über meine Arbeit schreiben, außer das sie anstrengend, aufregend, schön, ungewohnt, interessant, nie langweilig, fröhlich und lustig ist. Jedes Kind ist anders (und ich glaube, dass das gerade durch die Behinderung noch deutlicher wird) und braucht seine individuelle Betreuung und deshalb verläuft auch jeder Tag unterschiedlich. Mittlerweile kann ich jedoch besser einschätzen, wie ich mit diesem oder jenem Kind umgehen muss und auch die Lehrer sind zu jeder Sekunde hilfsbereit, beantworten mir alle meine Fragen und erklären mir alles.
Am kommenden Wochenende geht`s nach Riga. Zum einen wird die Unabhängigkeit Lettlands gefeiert und zum anderen findet ein riesiges Lightfestival statt.
Comments