Malmö
Coofee erlebt ein Abenteuer. Dabei wollte sie nur eine Freundin in Malmö besuchen. Aber auf dem Rückweg stürmt und regnet es so sehr, dass der Zug vor einem umgestürtzten Baum liegenbleibt und sie nicht weiß, wie sie nach Hause kommen soll.
Am Montag, den vierten August, fuhr ich nach Malmö um mich mit einer Freundin aus Deutschland zu treffen, die dort mit ihrer Mutter Urlaub machte.
Als ich morgens um sieben Uhr das Haus verließ, war noch alles gut, ich war nur ein bisschen müde und es regnete wie Sau. Schlecht, wenn man keinen Regenschirm oder eine Jacke mit Kapuze besitzt... Also Lederjacke angezogen, Plastiktüte übern Kopf gehalten und los. Im Bus fällt mir dann auf: Sch****, ich hab mein Handy vergessen. Naja egal Annika weiß ja, wann ich ankomme.
Am Bahnhof angekommen, kam die erste Hürde, ein Ticket kaufen, am Automaten. Naja, kann ja nicht so schwer sein... Nachdem ich eine Viertelstunde am Automaten stand und mich wunderte warum nichts funktionierte, fiel mir auf das der Zug den ich nehmen wollte, ausverkauft war. Also musste ich einen Zug später nehmen... Alles nicht so schlimm, also gekauft... Sch****, ich hab ja mein Handy vergessen, wie sag ich Annika jetzt Bescheid?
Naja, Nummer der Vermittlung rausgefunden und hier zu Hause bei Hugo angerufen, um mein Handy zu suchen und mir Annikas Nummer zu sagen. Gut. Jetzt hab ich ihre Nummer... aber sie geht nicht ans Telefon. Toll... Verzweiflung... Zum Glück habe ich noch eine nette Dame gefunden, die mich eine SMS von ihrem Handy schreiben lässt.
Also gut, ab in Zug und nach Malmö. Am Bahnhof angekommen, erste Zweifel: hat sie die sms wirklich gekriegt? Nach zehn Minuten, JAAA ANNIKA! Ich hab sie gefunden!
Ok, jetzt wird alles gut!
Es war auch alles gut, wir hatten einen schönen Tag und sind shoppen und essen gegangen. Einziges Problem war, ich hatte mein Blusenkleid-Ding mit Strumpfhose und hochhackigen Schuhen angezogen. Nach fünf Stunden rumlaufen taten meine Füße natürlich etwas weh. War aber alles nicht so schlimm.
Am späten Nachmittag kam zu dem Regen dann allerdings auch noch Sturm dazu, was meinen neu erstandenen Regenschirm etwas nutzlos machte, aber egal, als ich dann im Zug zurück saß war alles wieder gut, ich war zwar todmüde aber ich saß im Trockenen und Warmen.
40 Minuten bevor wir in Halmstad ankommen sollten, hielten wir plötzlich an, nicht an einem Bahnhof, sondern einfach so. Nach 15 Minuten fiel mir dann auf, wenn wir jetzt nicht weiterfahren verpasse ich meine Bus... Der letzte für die Nacht und vom Bahnhof zu mir sind es so um die sieben Kilometer. Naja, frag ich mal jemanden was denn das Problem ist.
Es stellte sich raus das wegen des Sturms ein Baum auf die Schienen gefallen war und auch aufgrund des Sturms die Räumungsarbeiten sich als schwierig herausstellten.
Nach einer Stunde versuchte der Zugfahrer dann zurück zum letzten Bahnhof zu fahren, damit wir in Busse umsteigen konnten... gut... und natürlich: bumm, wir fahren gegen etwas... noch ein Baum. Toll jetzt können wir nicht vor und zurück... und in einem Anfall von Verzweiflung oder Übermut versucht er es einfach noch mal, vielleicht kann man ja einfach drüberfahren, warum nicht.... KNALL... Blitz... ja ich sah das Feuer schon vor mir... nein es brannte nicht, aber wenn man sieht wie ein Blitz, der von der Elektrik im Abteil vor einem verursacht wird, ist das genau das womit man rechnet...
Drüberfahren hat also schon mal nicht funktioniert. Nach fast noch einer Stunde dann der Entschluss: wir fahren wieder dahin zurück wo wir zuerst standen... ja ja, wasauchimmer... (ich hatte aufgegeben...)
Als wir dann da standen wurde jemand organisiert, der die Stromkabel neben dem Zug ausschaltete, damit wir sicher aussteigen konnten. Nach einer halben Stunde war’s dann auch soweit, wir durften aussteigen. Nur war da neben dem Zug keine Straße und draußen stürmte und regnete es immer noch... Und ich hatte immer noch ein dünnes Kleid und eine Strumpfhose an. Egal, ich hätte fast alles gemacht nur um nach Hause zu kommen, fast vier Stunden, von vorneherein schon todmüde mit ca. zehn panischen Kleinkindern in einem Abteil eingesperrt zu sein ist nicht lustig.
Ok bei der Straße angekommen, schon völlig durchnässt obwohl es dann doch nur fünf Minuten dauerte zur Straße zu kommen, sah ich mich nach dem versprochenen Bus um... der natürlich nicht da war... gefühlte 20 Minuten später (keine Ahnung wie lange es wirklich dauerte, aber auf jeden Fall mehr als zwei Zigaretten (der einzige Vorteil des draußen Wartens...) kam der Bus endlich und brachte uns zum Bahnhof in Halmstad! Das Taxi nach Hause hat ungefähr genauso viel gekostet wie die Zugfahrt... Aber nach dem Tag war es mir das wert nicht über ne Stunde nach Hause laufen zu müssen.