Letzte Woche
168 Stunden. 7 Tage. 1 Woche. Das sind die Daten, die sullenGirls Endspurt kennzeichnen. Eine Woche bleibt ihr noch, um Abschied zu nehmen und sich auf ihr Leben in Berlin wieder einzustellen.
Oh man, die letzten Tage sind vermutlich das Verrückteste was ich hier in Polen erlebt habe und liegt auch auf der Liste "ganz allgemein etwas seltsam" sehr weit oben...
Langsam kann ich wieder einigermaßen klar denken, besonders weil heute mein Papa schon mal den Großteil meiner Sachen abgeholt hat und nach Berlin bringt und ich die nächsten Tage nur mit den wichtigsten Sachen „aus dem Koffer" leben werde. Aber vor ein paar Tagen und eigentlich auch vor ein paar Stunden war ich gar nicht richtig bei Verstand.
Die ganzen letzten Tage ging es nur darum, die Abfahrt zu regeln, die Wohnung zu räumen und zu putzen, allen Leuten auf Wiedersehen zu sagen, dann waren noch meine Berliner Mädchen hier... Es ist wirklich so, wie ich es vor ein paar Wochen erwartet habe, dass die letzten Tage unerträglich werden und das waren sie auch. Ich habe mich nur gefragt, wann das endlich ein Ende nimmt. Aber das Ende naht und ich bin jetzt mit Maria für die letzten beiden Nächte in die Wohnung der anderen Freiwilligen „gezogen", weil unsere Wohnung geräumt werden musste und ich genieße es sehr. Ich liebe diese Wohnung, ich liebe die Mädchen und Gdansk und ohne Arayik ist es sowieso viel heimeliger.
Und jetzt wo alles klar ist, dass meine Sachen nicht mehr hier sind, sondern schon zu Hause, dass ich mich darum nicht mehr kümmern muss, sondern jetzt einfach ganz frei sein kann, dass mein Projekt abgeschlossen ist, ich aber noch nicht etwas ganz Neues beginnen muss - das ist einfach fantastisch.
Ganz spontan werde ich noch ein paar Tage nach Warschau fahren. Da ich mich hier eh schon lange nicht mehr anwesend fühle, aber auch noch nicht in mein altes Leben nach Hause kann, ist es quasi eigentlich nur die Physikalisierung meines geistigen Zustandes. :-)
Ich freu mich drauf, Zeit für mich zu haben. Ich werde es brauchen, mich zu orientieren, denn gerade habe ich keine Ahnung, was ich eigentlich will. Das also an alle, die vielleicht in Berlin auf mich warten: Gebt mir Zeit! Ich bin so verwirrt!