Lern-Ferien, Besuche aus der Ferne, Arbeit und Feiern

# Lernferien

Die Woche danach habe ich mir eine Woche frei genommen, da hier sowieso Schulferien sind und deswegen kaum etwas läuft. Die Woche habe ich vor allem zum Lernen genutzt, denn ich will im Mai einen französischen Abschluss machen, das „DALF“ im Niveau C1. Und da hab ich mir was vorgenommen… Ansonsten waren wir aber auch abends viel zusammengesessen oder waren weg. Und ich hatte mal Zeit zum Kochen, was ich langsam gerne, wenn auch mit unterschiedlichst guten – oder eher experimentellen, um es positiv auszudrücken – Resultaten mache.

# Theater + Troupe ADOS

Mit meinen Kleinen im Theater arbeiten wir weiterhin fleißig an unserem « Spectacle de théâtre de la fin d’année / des ateliers“ – der Theateraufführung am Ende des Jahre / des Workshops. Die Stücke stehen, auch wenn wir mit den einen oder anderen immer noch an neuen Ideen basteln. Jetzt geht es um Text und Abläufe, und da kämpfen wir mit den einen mehr, mit den anderen läuft es schon fast perfekt. Wir überlegen uns passende Musik und Kostüme, und manchmal bringen wir auch die Gruppen untereinander zusammen. Ich mache immer noch fleißig Fotos und Filme, und habe jetzt meine Reportage fertig geschnitten. Da kommt noch Arbeit auf uns zu – aber die Motivation ist 1000-mal da.

Für die „Troupe ADOS“, meine Jugendtheatergruppe, wird es jetzt zum ersten Mal ernst für unser neues Stück, denn am sechsten Mai spielen wir auf dem ersten Festival, eine Stunde von Redon, in Josselin. Während dem ersten Samstag nach den Ferien bin ich zusammen mit drei der Truppe in die „Boutique“, den Theaterkostümverleih von La Fédé. Da haben wir uns nach den unterschiedlichsten Kostümen umgesehen und uns zwischen den Mengen an Kleidern Anzügen, Schuhen, Perücken, Umhängen und Schmuck fast verloren. Aber am Ende hatten wir alles zusammen – wunderschön bunt.

Diesen Samstag hatten wir dann sowohl Generalprobe als auch Pressebesuch. Zwei Redakteure vom lokalen Magazin „cactus“ kamen vorbei. Meine Nachwuchsschauspieler hatten sich in ihre Kostüme geworfen – mit mehr oder weniger lautem Lachen und unterschiedlichster Zufriedenheit. Wir hatten schönes Wetter und so haben wir uns im kleinen Garten des Theaters gesammelt und die Jugendlichen auf der Treppe posiert – und danach vor der alten Kapelle.  Anschließend ging es an die Generalprobe. Und es läuft !

# „Atelier Allemagne“

Am Freitag nach meinen Ferien bin ich wieder im Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene in Allaire auf „Atelier Allemagne“ gewesen. Diesmal ging es ums Kochen und ich habe mich für typisch deutsche Kartoffelpuffer entschieden. Ich habe mich in der kleinen Küche mit fünf der Projektteilnehmer getroffen. Die Betreuerin dort hat mir alles gezeigt – und mich dann gleich alleine gelassen. Aber es lief genial! Wir haben mehr oder weniger effektiv gewaschen, geschält und geschnitten oder geraspelt, unseren Teig zusammengerührt. Während wir den kurz ruhen ließen, haben wir alle zusammen gleich zum ersten Mal aufgeräumt – wobei dann ein, zwei die Lust verloren haben, aber einige andere Neugierige dazu kamen.

Dann ging es ans Brutzeln. Ich hab angefangen und es gezeigt – und dann einige der am Anfang Schüchternen zum Ausprobieren bekommen. Mit dem Duft nach Essen haben wir dann immer mehr Neugierige angezogen, die bald auch probieren konnten – und durchgehen begeistert waren. So begeistert, dass am Ende nichts mehr da war. Yeah ! Und wie ich mich da wohl gefühlt habe!

# TIM

Über das Wochenende habe ich dann Besuch aus weiter Ferne aus der Heimat bekommen, denn Tim kam vorbei. Wir waren ein bisschen unterwegs und haben samstags zusammen mit den anderen Freiwilligen gebruncht, gechillt, gekocht, geredet. ♥

# Réunion d’équipe

Mit allen Beschäftigten von La Fédé hatten wir letzte Woche eine Versammlung, sogar Präsident und Vorstand waren da. Ich habe zum ersten Mal Typhène getroffen, die meinen EFD eigentlich organisiert hatte, dann aber in Schwangerschaftsurlaub ging. Sie war mit ihrem Baby da und voller Energie. Das Thema des Tages war ziemlich beunruhigend. La Fédé steckt in finanziellen  Problemen – und das muss sich ändern. Sie haben sich viel Zeit genommen, um zu erklären, woher das Problem kommt, wie die Lage ist – und wie wir jetzt weitermachen müssen. Man sah dem Vorstand und Bruno an, wie sehr sie das mitnimmt, dass sie nicht mehr zu schlafen scheinen. Denn bei den Kürzungen werden wohl auch Stellen dabei sein.

Wir sind danach trotzdem zusammen essen, aber die Stimmung war gedrückt, und ein Gefühl von Misstrauen war da – denn noch weiß niemand nach was sie bei Kündigungen gehen wollen.

# Concert Vintage + Milles Bornes

Dieses Wochenende war génial ! Freitagabend war ein „Concert Vintage“ in der gleichnamigen Bar „Vintage“. Zusammen mit Martha bin ich abends dorthin los, wo wir uns mit den Leuten von der MAPAR getroffen haben. Die Band hat lauter Klassiker gespielt – und nicht lange, da war ich mit ein zwei anderen zusammen beim Tanzen. Und wir haben den ganzen Abend getanzt! Das Publikum war total gemischt und so auch die Musik. Später kamen auch Sera und Meryem nach. Wir hatten unseren Spaß und saßen dann noch länger zusammen, trinken und reden.

Am Samstag saßen wir erst bei Stefania zusammen und sind dann ins „Milles Bornes“ gezogen. Die kleine Bar mag ich total gerne, und wir haben geredet und geplant. Nachts – denn hier schließen die Bars um 1 – haben wir uns wieder bei Stefania zusammengesetzt und ein getrunken, geredet und so gelacht ! ♥