Le Printemps de Bourges - Festival
Mein erstes Festival ist um. Letzte Woche begann die französische Festival Saison nicht weit von mir entfernt mit dem 6-tägigen Festival "Le Printemps de Bourges". Ein Résumé für alle Interessierten!
Mein erstes Festival ist um. Letzte Woche begann die französische Festival Saison nicht weit von mir entfernt mit dem 6-tägigen Festival "Le Printemps de Bourges".
Bourges ist ungefähr 125 km von Orléans entfernt und eine niedliche kleine Stadt mit circa 50.000 Einwohnern. Als ich hörte, dass es nicht weit von mir entfernt ein Festival gibt, habe ich ganz spontan entschlossen hinzufahren. Eine Freundin und ich beschlossen dann ganz spontan am Freitagabend zusammen zu einem Konzert zu fahren. Ich hatte mir einen Schlafplatz bei einer Kollegin gesichert, weil diese Woche die Kälte wieder zugeschlagen hat und Campen zu kalt gewesen wäre.
Wir hatten uns gerade noch Tickets für den Abend sichern können. Denn das Festival besteht aus vielen Freilichtbühnen, wo kostenlose Konzerte stattfinden, Konzertsäle mit kostenpflichtigen Acts und den charmanten Bars in der Innenstadt, wo permanent Künstler kostenlos auftreten. Insgesamt kann man sich das Festival als Mix zwischen einem richtigen Festival (Campen etc.) und einem Stadtfest wie "Karneval der Kulturen" vorstellen. Ich würde es als kleines "fête de la musique" bezeichnen. Ich wollte gerne etwas Neues an Musik ausprobieren, was ich mir nur in Frankreich anschauen kann. Deswegen habe ich mir dann für 30€ ein Ticket für einen Konzertsaal gekauft - etwas teuer die Ticketpreise für die Konzerte, aber meist sehr gute Live-Acts!
So kam ich in den Genuss von Cody Chesnutt, Steel Pulse, Alpha Blondy, Keny Arkana (sehr berühmte französische Rapperin) und Public Enemy (Flavor Flav). Es ging erst mit gechilltem Reggae los, Rap und dann HipHop. Im Gegensatz zum deutschen Rap, der so gar nicht meins ist, habe ich mich dem französischem Rap verschrieben. Denn es werden im französischen Rap viele Instrumente wie Geige etc. eingesetzt und die Texte sind sehr botschaftsreich. Keny Arkana beispielsweise ist eine Rapperin aus Marseille, deren Texte sehr rebellenhaft sind. Ebenso ihre Bühnenperformance. Ich war überrascht wie ein so kleiner Mensch so viel Stimmenvolumen und Ausdauer haben kann. Echt lohnenswert sie live zu erleben. Hier rufen die Rapper immer ins Publikum "Est-ce que vous êtes chauds?" oder "Vous êtes fatigué!" , was so viel bedeutet wie: "Seid ihr heiß?" und "Ihr seid müde!", woraufhin das Publikum immer antwortet. Sehr amüsant! ;-)
Am Samstag bin ich wieder aufs Festival Gelände gefahren. Dort bin ich etwas mit einer Freundin aus Orléans bummeln gewesen, die dort arbeiten musste. Wir haben einzelne Stände angeguckt, Gewinnspielfragen beantwortet und uns von verschiedener Musik berieseln lassen. Abends war ich nicht in einem kostenpflichtigem Konzert, sondern in den Offs unterwegs. Das heißt unzählige verschiedene Musiker in den Bars. Ich habe sogar eine Band gesehen, wo der Sänger aussah wie mein Austauschpartner aus Lyon...
Fazit: Alles in allem ein sehr empfehlenswertes lebendiges Festival! Ich hatte nicht so ein großes Festival erwartet. Das einzig Traurige war, dass Flavor Flav total zugedröhnt war.
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