Lang lang ist's her (2)
Über ein paar Arbeitsprojekte und meine erste Geburtstagsfeier hier in Frankreich! :)
Nach meinem kleinen Spontan-Kurz-Urlaub in die Normandie hieß es für mich erst einmal wieder: "Ran an die Arbeit!"
So nahm ich einen Tag vor meinem Geburtstag an einer Weiterbildung "Umgang mit Jugendlichen" teil. Abends bereitete ich Brezeln für ein anderes Projekt bei ein paar meiner Freunde vor. Dort habe ich Charles, Florian und Elise, die hier in Orléans Designstudenten sind, etwas dazu ermuntert mir behilflich zu sein. Es war ein wirklich lustiger Abend, da dies auch meine ersten selbstgemachten Brezeln waren. Ich kann sagen, dass sie gar nicht soo schlecht geworden sind. Ein Glück wohnen die 3 nicht wo weit weg von mir (nur 5 Minuten), sodass ich öfter mal bei ihnen in der Wohnung abhänge. Denn in die WG wollte ich eigentlich einziehen, das hat aber auf Grund eines blöden Mietvertrages leider nicht geklappt. Tja, dann bin ich jetzt eben Dauergast!;-p
Am nächsten Tag dachte ich, dass ich meinen Geburtstag erstmal mit Arbeit begehen würde, aber Jess klopfte morgens an der Tür, bevor ich los musste und überreichte mir eine total süsse Karte. Unser gegenseitiges Geburtstagsgeschenk ist ein Macarons-Backkurs! :-)
Danach musste ich dann leider wirklich los, da ich unserem "Conseil Régional" zu einer Versammlung aller Städtepartnerschaftskomitées eingeladen worden war. Dort saßen wir in einem Auditorium und führten verschiedene Diskussionen über vereinzelte Problematiken und Neuerungen verschiedener Programme für das folgende Jahr. Danach ging es in die einzelnen Seminarräume, wo Delphine (Tutorin) und ich ein Seminar für die Teilnehmer leiteten. Unser Ziel des Seminars war es, den (größtenteils Alten) Städte-Verbänden Möglichkeiten zu Augen zu führen, wie sie junge Mitglieder für ihre Projekte gewinnen können. Denn in den meisten Verbänden sind die Mitglieder meist sehr alt und fragen mich immer wieder nach Rat! So machten wir ein Frage-Antwort-Spiel, in dem wir die Teilnehmer fragten, was sie denken, woran es liegen könnte, dass die Jugendlichen sich immer weniger in soziale Arbeit einbringen, etc..
Danach ging es wieder in den Hörsaal und ich musste vorstellen, was wir in den letzten Stunden erarbeitet hatten. Ich kam mir vor wie im Bundestag, da ich mein kleines Mikro am Tisch einschalten musste und der Raum auch so aufgebaut war. Zusätzlich war er gut gefüllt, aber mir hat es ja noch nie etwas ausgemacht vor vielen Menschen zu reden.
Für den selbigen Abend hatte ich ein kleines Picknick in meinem Zimmer geplant, da das Wetter nicht so gut war. Dort lud ich all meine Freunde aus dem Wohnheim ein und wir hatten einen wirklich lustigen Abend. Wir haen die Brezeln gegessen, Süssigkeiten aus Deutschland, "Wer ist es" gespielt, getanzt und lebendig geschrien.
Am Mittwochmorgen musste ich nach nur 2 Stunden Schlaf raus, um den Hefeteig für die Brezeln zu machen, da unser "Fête de l'Europe" anstand. Dafür sollten wir Freiwillige mit Spezialitäten des Landes kommen. Also hieß es um 5 in der Früh dann, Brezeln backen! ;-) Mit dem Resultat war ich nur halb zufrieden, da mein Hofen nach der Hälfte der Brezeln den Geist etwas aufgab und die restlichen Brezeln nicht fertig wurden. Egal, los ging es. Die Zelte und Stände mussten noch aufgebaut werden, Plakate angebracht, Spiele aufgebaut und Musikanlage aufgestellt werden. Wir hatten eine kleine Ausstellung über die verschiedenen Länder der EU erstellt und die Kinder konnten einen Fragebogen bearbeiten und kleine Gadgets gewinnen. Zusätzlich hatten wir eine kleine Wand aufgestellt, wo jeder mit Post-Its ausdrücken konnte, was die EU für ihn bedeutet. Da kamen wirklich süße Sachen zustande. Ich erhielt eine kleine Geburtstagkarte von einem Mädchen, die mir ein Gedicht geschrieben hatte!
An dem Tag war ich nur etwas genervt von einer lituanischen Volontairin, die permanent nur ihre Musik spielen wollte. Generell habe ich ja nichts dagegen. Nur leider hatte sie bloß 3 Lieder mit, die sie dann in Endlosschleife einen ganzen Tag anmachte. QUELLE HORREUR! Bisher habe ich wirklich viele Freiwillige getroffen und war meist von allen begeistert, aber ausgerechnet die dritte Freiwillige aus Orléans hat es mir einfach nicht angetan. Schade, weil ich wirklich nett zu jedem bin, aber sie sich wirklich unhöflich mir gegenüber verhalten hat.
Nichtsdestotrotz war das ein toller Tag! :)