LØKKEN
Man fragt sich oft, was wohl im Ausland am wichtigsten ist, um sich wohl zu fühlen. Sicher das zuhause. Sicher die Menschen um einen herum. Sicher auch die Kolleginnen. Wir hatten da ganz schön viel Glück mit allem.
So viel Glück, dass wir sogar mit einer Kollegin, ihrem Mann und ihrem Hund (Claudia, Hasso und Nilla) in ihr Sommerhaus fahren und uns den nördlichsten Norden Dänemarks angucken konnten.
Ungewöhnlich sei es, dass Dänen so weit zu ihrem Sommerhaus fahren. Komisch eigentlich, denn nach 3 Stunden Fahrt hat man von der Ost- zur Nordsee und vom Alltag in ein Urlaubsgefühl gewechselt.
Das Sommerhaus, in dem wir mitwohnen dürfen, ist wunderschön (mit Meerblick) und liegt in der Nähe von Løkken. Es ist blau-grau mit weißen Fenstern – und wird über das Wochenende komplett neu gestrichen. Da fühlen wir uns schon ein bisschen schlecht, weil wir den ganzen Tag Strand, Meer und den Ausblick genießen können.
Der erste Abend empfängt uns mit einem wunderschön-kitschigen Sonnenuntergang, dem meerigsten Meer, das man sich vorstellen kann, gutem Essen und jeder Menge Worte über Geschichte und die Welt. Das einzige, das nicht wirklich in diese Idylle passt, sind die ehemaligen Nazi-Bunker, die während des 2. Weltkrieges Teil der deutschen Küstenverteidigung in Dänemark waren. Jetzt liegen die riesigen freigespülte Betonklötze entlang des gesamten Strandes und ihr Anblick lässt uns schon ein bisschen nachdenklich werden…
Samstag machen wir uns dann erst einmal am Strand entlang auf den Weg nach Løkken (einem kleinen Badeort). Essen Eis, gehen ein bisschen baden, genießen die Sonne und lieben dieses Meer. Denn obwohl es wunderschön warm ist und das Wasser wunderbar klar, sind hier kaum Menschen. Abends fahren wir dann noch mit Claudia und ihrem Hund nach Lønstrup und danach zum Rubjerg Knude Fyr - einem zum Teil von einer Wanderdüne verschluckten Leuchtturm mit guter Aussicht. Abends wird ein bisschen gegrillt und viel geredet.
Sonntag fahren wir noch nach Skagen – der nördlichsten Stadt, mit ihren berühmten gelben Häusern und dem schönsten Licht. Und fahren zur nördlichsten Spitze Dänemarks: dem Kap Grenen, wo Nordsee und Ostsee zusammentreffen. Ja, da muss man schon einmal gewesen sein. Da muss man schon mit dem einen Fuß in der Nordsee und dem anderen in der Ostsee stehen.
Wir gucken uns noch die versandete Kirche (den tilsandede kirke) an und manchen uns auf den Heimweg. Und während die Landschaft sich langsam wieder ändert und wir an wunderschönen kleinen Städten vorbeifahren, sind wir uns einig, dass dies eines der schönsten Wocheneden in Dänemark war.
Danke! ♥
Franzi & Laura
#sandmannlieberwandschrank