Köklüce - Abenteuer pur!
Jesus Christ loves us!! :) Wir haben einen absolut geilen Wandertrip erlebt - Abenteuer und Fun in und um Gaziantep!
Als wir am Sonntagmorgen um 7 Uhr in der Frühe in der Organisation eintrudelten, waren wir keineswegs von Vorfreude, vielmehr von großer Skepsis erfüllt. Hat sich das frühe Aufstehen gelohnt? Wird dieser Ausflug endlich stattfinden - und wenn ja was erwartet uns?
Diese Skepsis schwand ein wenig, als wir endlich aus Gaziantep und dem nervıgen Großstadtverkehr raus gekommen sind und mıt dröhnend lauter Musık und guter Laune durch eine savannenähnliche Landschaft fuhren. Dort konnte ich zum ersten Mal das Landleben der türkischen Bevölkerung annähernd miterleben. Bauern am Wegrand, dir mit ihren Familien, groß und klein zusammen auf den Feldern arbeiten, Kühe vor ihren Wagen gespannt und Schafherden zusammentreibend...
Diese Wildromantik endete ungefähr eine Viertelstunde später, als wir mitten auf der Straße, in der Wildnis mit einem Motorschaden stehen blieben....Doch die erwartete Enttäuschung darüber, dass alles abgesagt würde, trat nicht ein... Plötzlich bog ein anderer Minibus um dıe Ecke - der andere Teil der Klettergruppe, von dem wir bıs jetzt noch nichts gewusst hatten, eilte uns zur Hilfe! Wir stellten unseren Bus am Wegrand ab und quetschten uns zu den anderen.
Kurz darauf sind wir dann in einem sehr trostlosen, abgeschiedenen Dorf angekommen- der Startpunk unserer Wandertour. Jeder Freiwillige dachte: „Wie froh bin ich, dass ich nicht ın diesem Nichts wohnen muss!“
Diese Eınstellung war spätestens eine halbe Stunde später wıe weggefegt... Zu Beginn der Route liefen wir einen extrem schmalen Weg am Bach entlang. Die erste Bachüberquerung erschien spektakulär und der Hauch von Wildnis und Freiheit beeindruckte uns sehr...Wir wanderten durch ein Tal am Fluss entlang, der sich zwischen den Bergen durchschlängelte... Die Felsen rechts und links von uns, braunbesch, in der Sonne gelb strahlend, waren gespickt von großen und kleinen Höhlen und Felsvorsprüngen, in den faszınierendsten Formen, atemberaubender Größe und Schönheıt. Auf einem der Felsvorsprünge machten wir unser erstes Picknick. Der Ausblick von oben auf das Tal verschlug die Sprache! Ich blickte auf den strahlend blauen Fluss, umgeben von saftig grünen Grasbüscheln, der sich durch das jahrtausende alte Tal schlängelt. Die Felswände neben uns schienen unendlich hoch in den Himmel zu ragen...
Von Skepsis keine Spur mehr- ich dankte Gott (beziehungsweıse Allah;)) dass ich diese wundervolle Landschaft sehen und erleben durfte!!
Nach dem Essen stand die erste Kletterroute für diejenigen die es wagen wollten an... Obwohl ich mich eigentlich wahnsinnig darauf gefreut hatte, kletterte ich nur eine Route, in der mir ganz fürchterlich die Beine zitterten...;) Wahrscheinlich weil ich den Kletterer, der mich sicherte, nicht gekannt hab und ihm deshalb auch nicht vertraut habe...
Nach der Kletterroute sprang ich das erste Mal an dem Tag in den Fluss. Es war unglaublıch heiß und dıe Sonne brannte auf unsere Haut... Doch das eiskalte Bergwasser war eine willkommene Abwechslung!
Als es dann weiterging merkte ich schnell, dass das nicht das letzte Mal sein sollte, dass ich komplett angezogen durch den Fluss waten sollte. An einer besonders tiefen Stelle des Flusses badeten wir und sprangen von den Felsen ins Wasser. An einem Wasserfall saßen wir dann im Wasser und ließen uns von dem sprudelnden und fließenden Wasser die Füße massieren... Den Rest der Tor wanderten wir ungefähr die Hälfte der Strecke durchs Wasser, das mir an manchen Stellen bis über die Brust reichte! In solchen Situationen mussten wir unsere Rucksäcke über den Köpfen tragen und hoffen, dass uns das Ausrutschen im Wasser erspart bleibe...(Unser Hoffen wurde erhört;)) Trocken wurden wır übrigens immer, da es um die 40 Grad im Schatten hatte...
Nach der letzten Flussdurchquerung kündigte der Führer 2 zwei besonders gefährliche Stellen an.... Tatsächlich zitterten mir ganz schön die Knie... Auf einem sehr schmalen Pfad wanderten wir entlang - links von uns der Fluss, allerdings diesmal ungefähr 30 Meter unter uns, rechts von uns der steile Weg den Berg hoch. Ich konnte richtig spüren, wie jeder so schnell wie möglich aus der Situation raus kommen wollte, als sich plötzlich jeder, ziemlich rücksichtslos den Berg hoch drängte...Aber alles ist gut gegangen. :)
Das Beste kommt ja bekanntlıch immer zum Schluss.... Als wir endlich auf der einen Seite des Tals oben angekommen sind, mussten wir ne Weile über Gestrüpp und Stein laufen, was ziemlich anstrengend war. Doch dann erwartete uns einer der schönsten Ausblicke meines Lebens. Unten im Tal befand sich eine grasgrüne fruchtbare Fläche, auf der ein Schäfer seine Schafe grasen lies. Im Hintergrund sah man die Savanne. Eingeschlossen war dieses Bild von den Felsen, die von der Sonne beschienen wurden...
Die grasgrüne Fläche war unser letztes Ziel. Wir wanderten runter und unten machten wir unser letztes Picknick, mit typisch türkischem Essen, Nüssen und Tee... Ich war zu diesem Zeitpunkt schon erledigt, doch ich wusste nicht, dass wir den Weg hoch auf den Berg wieder zurück laufen mussten...Als wir endlich den Bus erblickten, war ich mir nicht ganz sicher ob mich nicht eine Fatamorgana täuscht....:)
Glücklich und erledigt, von einer Dusche und dem Sofa träumend fuhren wir zurück nach Gaziantep.
Mein erster Trip in der Türkei- ein absolut geiles Erlebnis!!!
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