Kleiner Ausflug in das 18. Jahrhundert
Dabei wollten wir doch nur eine Glühbirne austauschen…
Der gestrige Abend verlief etwas dunkler als sonst. Alles begann mit dem Versuch, die Glühbirne in Harrys Zimmer auszutauschen. Warum auch immer, werden hier nämlich überwiegend Glühbirnen mit der Effizienzklasse D oder schlechter verkauft und das ist schon die dritte kaputte Glühbirne. Naja, also hat Harry die zweite Glühbirne aus unserem Wohnzimmer herausgeschraubt, um sie in seinem Zimmer zu benutzen.
Allerdings hat er dabei wohl nicht den Lichtschalter beachtet, der „an“ war. Deshalb hat es geknallt, die Sicherung ist rausgeflogen und alles war dunkel. Die erste Frage: Haben wir Kerzen?
Ja, zum Glück hatten wir noch ein paar übrig. Das obere Stockwerk, in dem unsere peruianische Mitbewohnerin und noch eine andere Frau wohnt hatte noch Strom (somit einen eigenen Sicherungskasten) weshalb wir uns auf die Suche nach unserem Sicherungskasten gemacht haben.
Wir haben wirklich jeden Winkel unserer Wohnung und des Kellers abgesucht aber nichts gefunden. Auch Romelia, die peruiansiche Frau wusste nicht weiter. Da ohne Strom auch der Kühlschrank nicht funktioniert haben wir überlegt, was wir daraus zum Abend essen und wie wir noch an mehr Kerzen herankommen. War schon komisch, eben wie im 18. Jahrhundert und wir haben realisiert, welch ein Glück es ist, dass das Leitungswasser nicht mit dem Stromkreis verbunden ist.
Doch dann hat Romelia (die nur spanisch spricht) ihren Mann angerufen, der wiederum die Hausbestzerin angerufen hat, die dann auch gekommen ist. Der Trick ist: der Sicherungskasten ist vor dem Haus, nicht im Haus. Jetzt wissen wir Bescheid!
Nicht nur das, auch mein Englischvokabular hat sich erweitert: Sicherungskasten heißt refuse box!
Heute habe ich eine neue Glühbirne gekauft. Diese hat erstaunlicherweise die Effizienzklasse A…