Kapitel 2: Ankunft, Herzlichkeit und Heimweh
Nach drei hervorragenden ersten Tagen in Norwich packt mich dennoch das Heimweh. Hier eine Zusammenfassung meiner ersten Erlebnisse. :)
Heyyy meine Lieben :)!
Da bin ich endlich!
Leider funktioniert das Internet hier noch nicht, sodass ich mir erst einmal einen Internet-Stick kaufen musste, um mich für meinen ersten Report aus Norwich zu melden.
Es ist wirklich kaum zu fassen: Sitze gerade hier in unserem Wohnzimmer, mitten in Norwich-City und lasse zum ersten Mal von mir hören!
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, es gibt sooo viel zu erzählen!!! Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden, bereits heute mein zweites Kapitel für euch zu schreiben, weil ich sonst wirklich nicht mehr alles erzählen könnte.
Also, wo fange ich an? Am besten von vorne, nicht wahr ;)?!:
Zur Anreise möchte ich nur kurz sagen, dass alles gut geklappt hat, aber meines Erachtens etwas zu lang gedauert hat. Insgesamt war ich letzten Donnerstag (1. September 2011) geschlagene elf Stunden unterwegs! Ich bin mir sicher, dass man den Weg auch etwas schneller zurücklegen kann.
Abgeholt wurde ich dann pünktlich um 20 Uhr am Norwich Busbahnhof von einer netten jungen Frau, die gerade ihr Lehramtsstudium hinter sich gebracht hat und für die – witziger Weise genauso wie auch für mich – ab Morgen die erste Arbeitswoche an einer Schule beginnt (ich sage „eine“ Schule, weil sie woanders arbeiten wird als ich).
Seit Donnerstagabend wohne ich jetzt schon hier – idealerweise wirklich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum Norwich – in einem der zwei Häuser von Norfolk International Projekts (NIP = meiner EFD-Aufnahmeorganisation, die mich dann konkret zur „New Eccles Hall School“ vermittelt hat).
Ganz toll ist hier wie ich finde, dass ich nicht nur sowohl am Wochenende hier, als auch unter der Woche am Internat jeweils ein Einzelzimmer bewohnen darf, sondern auch, dass direkt zwei Häuser weiter das zweite Haus von NIP steht, wo drei andere Freiwillige wohnen, bzw. junge Leute, die anderweitig bei NIP beschäftigt sind.
Ich muss wirklich feststellen, dass meine ersten Tage hier in Norwich nicht besser hätten sein können!!!
Ich hatte gar nicht erwartet, dass ich überall mein eigenes Zimmer habe, dass wir hier zum Beispiel einen eigenen Fernseher haben, eigentlich ja auch kostenloses Internet, oder, was vielleicht auch erwähnenswert ist, ein extra Gästeklo – lacht jetzt nicht, aber ich hätte das echt nicht gedacht, so als Freiwillige in einer Freiwilligen-WG!
Was entschieden dazu beiträgt, dass ich mich hier wahrscheinlich sehr wohl fühlen werde, ist vor allem die Herzlichkeit, mit der ich bisher überall empfangen wurde! Alle sind total lieb und hilfsbereit zu mir und ich weiß, dass ich hier nicht alleine bin.
Momentan wohnen noch zwei russische Mädchen mit mir zusammen im Haus, die ihren EFD aber gerade beendet haben und jetzt noch etwas das Land erkunden, bis sie gegen Ende des Monats endgültig abreisen; ich bin sozusagen ihre direkte Nachfolgerin, denn die zwei haben jetzt für ein Jahr genau in meinem Projekt, also an der New Eccles Hall School gearbeitet.
Nächsten Freitag kommen dann meine zwei eigentlichen Mitbewohnerinnen aus Aserbaidschan an. Ich hoffe sehr, dass wir uns gut verstehen und eine ähnliche Einstellung haben, was den Haushalt betrifft etc. , vor allem, weil eine der beiden mit mir zusammen an der New Eccles Hall School leben und arbeiten wird – aber dazu demnächst mehr ;).
Direkt am Freitag nach meiner Ankunft hatte ich sozusagen meinen ersten Arbeitstag.
Insgesamt war ich neun Stunden unterwegs (man fährt ca. 30 Minuten von hier aus zur Schule), sprich acht Stunden lang wurde ich schon etwas im Internat eingeführt und habe zusammen mit den Lehrern an einem Seminar teilgenommen.
Ich hatte zum Glück die Gelegenheit mich allen Lehrern persönlich vorzustellen, wovon dann alle ganz begeistert waren, weil ich mich ja schließlich getraut hätte, vor allen eine kleine Begrüßungsrede zu halten (-wobei ich das eigentlich ganz selbstverständlich finde).
Die New Eccles Hall School scheint mir mit ihren gerundet 140 Schülern (von 5 bis 18 Jahren) und ca. 30 Lehrern eine ganz besondere Schule zu sein und ich freue mich schon darauf, dort arbeiten zu dürfen – natürlich ist es eine Herausforderung für mich, weil ich noch ganz neu auf dem Gebiet bin, aber die ganze Belegschaft war so herzlich zu mir am Freitag, dass ich mir keine Sorgen mache, da ich jederzeit um Hilfe bitten kann.
Wer Interesse hat, kann sich ja mal die Homepage der Schule ansehen: http://www.neweccleshall.com/
Fotos folgen auf jeden Fall noch in den kommenden Wochen (-ich muss mich nur erst einmal hier einrichten, gebt mir ein bisschen Zeit „anzukommen“, ich bin mir sicher, dass ich in zwei bis drei Wochen wieder genug Ruhe dafür habe, mich mehr bei Einzelnen von euch zu melden und Fotos hochzuladen).
Wer die Fotos des Internats gesehen hat – kurzer Einwurf: Tatsächlich leben nur ca. 50 Schüler und Schülerinnen im Internat, die restlichen 100 Schüler kommen und gehen „ganz normal“ – dem ist sicherlich das wunderschöne weiße Haus aufgefallen.
In genau diesem Haus habe ich mein Zimmer an der New Eccles Hall School, und zwar im zweiten Stock, relativ ruhig gelegen und richtig groß, da es sozusagen ein Doppelraum ist, mit Durchgang in der Mitte.
Ohne Frage, meine Unterkünfte sind wirklich der Hammer, aber trotzdem habe ich das Bedürfnis es mir ein bisschen gemütlicher und individueller zu gestalten – sonst fühle ich mich einfach nicht richtig wohl.
In dem Fall ist es allerdings von Nachteil, dass ich gleich zwei neue „Zuhause“ habe, die es aufzuhübschen gilt, denn zu viel Geld, möchte ich für das eine Jahr natürlich auch nicht investieren.
Mal sehen, vielleicht reichen ja schon ein paar Bilderrahmen mit Fotos von meinen Lieben ;)!
Gestern hatte ich dann meine erste „Stadtbegehung“ mit Liana – Liana, das ist eine unglaublich liebe 26-jährige Freiwillige von nebenan. Es hilft mir wirklich ungemein, dass sie und ihr Freund gleich nebenan wohnen und sich etwas um mich kümmern.
Ich bin hier nun einmal die Jüngste und Unerfahrenste, was zum Beispiel das Wohnen ohne Eltern, Familie und Freunde angeht und von daher bin ich für jede Unterstützung und nicht zu vergessen ABLENKUNG von meinem doch recht starken Heimweh sehr dankbar!
Norwich-City hat meine Erwartungen an das wunderschöne, historische Stadtzentrum in jedem Fall übertroffen!
Die alten Bauten und auch die Moderneren entsprechen genau meinem Geschmack und ergänzen sich meiner Meinung nach wunderbar zu einer gemütlichen Innenstadt, die für mich persönlich genau die richtige Größe und vor allem ein unerschöpfliches Angebot an Boutiquen, Antiquariaten, modernen Shops (z.B. Hollister! und Benefit), Kultur und Sehenswürdigkeiten zu bieten hat :).
Wie gesagt, Fotos werden folgen und bestimmt auch ganz viele Berichte über tolle Wochenenderlebnisse in der Stadt- und das nicht nur tags, da Norwich eine Studentenstadt ist und damit auch abends/nachts so einiges zu bieten hat!
So, ojeee, jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben – ich hoffe es findet sich überhaupt jemand, den meine Romane auch interessieren :D!
Ich glaube ich könnte sogar noch mehr erzählen, aber irgendwann muss Schluss sein.
Ich werde jetzt mal nach nebenan zu Liana, John (ich werde John demnächst immer Johnny nennen, damit ihr ihn von dem anderen John (Chef von NIP) unterscheiden könnt) und Rossella gehen und wahrscheinlich etwas mit ihnen zusammen kochen, bevor es dann früh ins Bett geht, da ich morgen ja schließlich richtig in mein Zimmer an der NEHS (New Eccles Hall School) ziehen und damit meine Arbeit beginnen werde!
Wünscht mir Glück, dass die Kinder und Jugendlichen, die Morgen und Übermorgen aus den Sommerferien zurück an die Schule kommen, mich mögen und dass ich sie mag ;D!
Bis ganz bald!!!
Vermisse euch sehr und hab euch lieb, meine Lieben von Zuhause!
Eure Sarah <3
Further articles
- Die ersten FOTOS
- Kapitel 5: Nach 3 Wochen ganz wunderbar "all settled in and enjoying myself" :)
- Kapitel 4: Immer noch zufrieden, immer noch gestresst und manchmal ein bisschen genervt
- Kapitel 3: Einzug in die New Eccles Hall School – Ein vielversprechender Start
- Kapitel 1: Abschiedsschmerz und Aufbruchsstimmung
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