Kalt, warm, Sonnenschein, Sightseeing , die „Neue“ und die verrückten Engländer…
Von allem etwas ; )
Samstag:
Meine inanere Uhr hat mich sehr früh aufgeweckt, und das obwohl wir eigentlich lange wach waren. Und leider musste ich dann feststellen, dass es mir genauso wie Nina nach der Mallorca-Party in Odenheim erging: Mein linkes Ohr war taub. Nur dass es kein Toby war der „Banane, Zitrone“ ins Mikrofon gebrüllt hat, nein…es war die übertrieben laute Musik der Engländer…
Da auch meine Bestellung von Amazon endlich angekommen ist, habe ich gleich die Poster aufgehängt, nun fühle ich mich mehr als wohl in meinem Zimmer…den Teppichboden mag ich zwar nicht so, aber ich brauch ja nicht zu übertreiben ;) Ich habe hier fast alles, was mein Herz begehrt!
Da es wundervolles Wetter war, haben wir uns entschieden, nach unserer Putzaktion mit Alli die Stadt zu erkunden. Dafür braucht sie aber die Discovery Card, die wir ja bereits schon hatten. Also waren wir so lieb und sind mit ihr hingegangen, und wurden gleich wieder weggeschickt, da sie ein Schreiben vom YMCA braucht, das bestätigt, dass sie auch wirklich hier wohnt. Toll. Umsonst hin gelaufen. Ins YMCA wieder zurück und endlich diese Karte erhalten. Da wir mit dieser für eine Sightseeing-Tour mit dem Bus den Preis eines Kindes bezahlen, haben wir dies auch gleich gemacht! Wir haben uns oben hingesetzt und haben gleich erkannt: Shit, es ist arschkalt. Selbstverständlich hatte Ina so etwas wie einen Schal nicht dabei! Wir haben bei dieser Tour eigentlich genau die gleichen Dinge gesehen, die wir vorher schon auf eigene Faust erkundet haben. Ich habe noch erfahren, dass an einem Ort mal viele, viele deutsche waren und die sich so betrunken und daneben benommen haben, dass die Einwohner von Bath nicht so begeistert waren. Also. Haben wir auf die Engländer abgefärbt, oder liegt das einfach irgendwie an diesem Land? =)
Natürlich hat Alli mit uns nichts geredet, naja. Ist also nichts besser geworden nach 1 Woche. Und wir sind wirklich mehr als freundlich zu ihr!
Läuft man in der Main Street in Bath, sieht man immer Musiker – vor allem am Wochenende. So haben wir eine coole Gruppe getroffen und ein Weilchen der Musik zugehört.
Das Beste in den ganzen 4 Wochen kam dann an diesem Abend. Wir sind zu Waitrose um Bier zu holen. Wir wurden aufgefordert unseren Ausweis zu zeigen. Jedoch haben sie Chiaras italienischen Ausweis nicht anerkannt, da es nur „ein Blatt Papier“ wäre und sie ja jetzt nicht sicher sind, ob dies nicht gefälscht ist….Meinen deutschen Ausweis haben sie akzeptiert, keine Ahnung wieso, aber nach einer minutenlangen Diskussion war Chiara ziemlich angepisst. Die Verkäuferin hat gesagt, mir kann sie es verkaufen aber nicht ihr. Dann hatte ich einfach die Idee, Chiara geht raus und ich kaufe es alleine. Nein….geht nicht….denn sie wissen, dass sie draußen auf mich wartet und auch trinkt. Ich hab echt gedacht ich bin in einem falschen Film. Willkommen in der EU!!!
Dann sind wir zu dem Kiosk, das neben dem YMCA ist gegangen. Die haben ein Gerät, welches erkennt, ob der Ausweis gefälscht ist. Dieser hat komischerweise den italienischen Akzeptiert. Wir sind dann einfach zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die zwei in der Waitrose einen Hass auf Italiener haben…
Abends wollten wir eigentlich in den Club „Po Na Na“ gehen, da wir uns für Sonntag aber viel vorgenommen haben, haben wir uns einen gemütlichen Abend gemacht.
Sonntag:
Am Sonntag war es auch wieder sonnig und ein schöner blauer Himmel, doch zur Abwechslung ziemlich warm. Da unser Bus-Ticket von Samstag auch noch am nächsten Tag gültig war, haben wir uns für die Skyline-Tour entschieden. Am Samstag hatten wir nur die City-Tour gemacht. Da haben wir wirklich schöne Ecken gesehen und wenn ich das mit unseren Rauenberger Bergen vergleiche, gefallen mir diese eigentlich gar nicht mehr so gut. Den Blick, den wir genießen durften, als wir die Berge hochgefahren sind, war unbeschreiblich. Leider kann man so Augenblicke nicht in Bildern festhalten, denn diese Natur ist einfach nur gewaltig! Vielleicht habe ich auch einfach nur vergessen, wie unsere Berge aussehen, jedenfalls fehlt es mir an diesen hier nicht!
Nachmittags sind wir zu einem Jazz und Blues-Festival, welches in der „Green Park Station“ stattgefunden hat. Dies war früher ein Bahnhof und heute ist es der Weg zu Sainsbury und kleinen Märkten. Die Musik war eigentlich überhaupt nicht meins, dies kann man sich anhören, wenn man einschlafen will und von Schafen träumen möchte….aber wir haben es ja für Halimata getan, damit auch sie mal Spaß hat. Zum Ende hin, hatten auch Chiara und ich unseren Spaß, und zwar beim „besoffene-Leute-Beobachten“. Das war einfach zu witzig. Die konnten zum Teil nicht mal mehr richtig stehen, beim Laufen ging es ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück und dann die Tanzeinlagen. Echt super!!! Sogar die Polizei musste lachen. Da diese besagten Leute aber friedlich und nur betrunken waren, war es für alle Anwesenden nur ein Spaß!
Jerry, der Mann an der Rezeption, hat Alli aufgehalten und ihr geraten, sie muss mehr sprechen. Wenn sie kommt will er ein Hello/Bye und will hören, wie ihr Tag war, damit sie üben kann. Das Problem: Ihn hat sie anscheinend verstanden, uns versteht sie nie! Wir reden mit ihr so englisch, wie die Wieslocher ****** deutsch reden. Ich glaube, sie mag uns nicht sonderlich, obwohl wir echt alles versuchen, sie zu integrieren bzw. zu involvieren. Sie hat kurz erwähnt, dass ihre Eltern von Mauretanien sind und sie auch noch die Sprache von dort spricht, aber das war’s auch schon!
Abends sind wir zu „Garfunkel’s“ essen gegangen. Bis auf das, das ich ca. 20 Gramm Salz und Pfeffer zusätzlich benutzt habe, war es gut. Nicht mal in einem Restaurant benutzen sie Gewürze, ich verstehe das nicht!
Chiara und ich haben uns die ganze Zeit unterhalten, Alli hat nicht einmal was gesagt. Irgendwann hat Chiara gefragt, ob sie denn was wissen möchte, einige Fragen hat, sonst irgendwas loswerden möchte. Es folgte nur ein ganz kurzes: „No“. Wir reden ziemlich viel darüber, was wir denn noch machen können, dass sie sich wohl fühlt. Aber wir haben uns dazu entschieden, vorerst mal nichts mehr zu machen, da von ihr rein gar nichts zurückkommt. Klingt hart, aber so ist eben das Leben.
Bis auf das, dass wir ziemlich genervt von unserer neuen Mitbewohnerin sind, hatten wir Spaß und ich finde Bath immer noch wundervoll!
Cheers!
Eure Ina
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