Kalo Páschra! Frohe Ostern!
Endlich bekam Karenaki den lang ersehnten Besuch ihrer Mutter. Gemeinsam erlebten die beiden ein völlig neues Osterfest mit griechischen Traditionen und Sonnenschein!
Ja, es gibt mich noch! Ich hatte nur gerade Ferien – auch vom Youthreporter.
Heimatbesuch
Vom 4. bis zum 12.April kam meine Mutter zu Besuch. Das konnte ich zuvor gar nicht realisieren, so dass ich auch nicht aufgeregt war bzw. schien. Ich bin am 3. ganz normal zur Arbeit gegangen und von der Arbeit nach Hause. Beim Abendessen fragte mich Zsuzsa, ob ich denn gar nicht aufgeregt sei, woraufhin ich so was wie „Nee, irgendwie nicht“ antwortete.
Das änderte sich schlagartig, als ich anfing, meine Sachen zu packen. Auf einmal ertappte ich mich dabei, wie ich jedes erdenkliche Lied, was ich irgendwann mal in der Schule oder im Chor gelernt hatte, vor mich hin sang. Grinsend ‚continuete’ ich mit dem „Freistädtler“...
Meine Mama wieder zu sehen, war ganz anders als erwartet, nämlich so was von normal! Sie war mir zum Glück überhaupt nicht fremd, aber das wäre ja auch komisch gewesen, schließlich ist sie meine Mutter! Die Woche mit ihr war sehr erlebnisreich und wunderschön und ihre Anwesenheit das normalste von der Welt. Außer, als ich ihr das Jugendzentrum und unsere Beachflat zeigte – da war sie irgendwie fehl am Platz. Sie gehörte einfach nicht in diese Welt.
Ostern auf Griechisch
In diese tolle Zeit fiel auch Ostern. Zwar nicht mein erstes griechisches Osterfest, jedoch das erste in Griechenland!
Karfreitag gab es abends eine Prozession. Jede Gemeinde lief einer mit Blumen geschmückten Bare hinterher, welche quasi den „den Sarg Jesu“ symbolisieren soll. Daran haben wir nicht teilgenommen, sondern nur zugeguckt. Es hatte schon irgendwie etwas Mittelalterliches, als überall Menschen mit Kerzen durch die Strassen zogen.
Samstagnacht um 23 Uhr sind meine Mutter und ich mit meinem Onkel, meiner Tante, meinen Cousinen und den beiden Freiwilligen Helena und Mindungas in ein kleines Kloster in den Bergen gefahren. Die Stimmung dort war total schön! Es haben sich nur etwa 20 Leute in der kleinen Kapelle versammelt und die Nonnen waren sympathisch verplant, da der Pope ausgefallen war und sie die Gebete und Gesaenge wohl noch nicht so oft praktiziert hatten.
Um Mitternacht wurde „die Auferstehung“ verkündet und alle entzündeten ihre Kerzen an dem „heiligen Licht“. Während die Glocken noch läuteten, verzogen sich schon die meisten Gäste, um sich schnell ihrer liebsten Tätigkeit zu widmen: dem Essen!
Ich muss zugeben, dass wir es auch nicht bis 3 Uhr morgens ausgehalten haben, bis wir zu Alex gefahren sind, um Magiritza zu essen. Die traditionelle Magiritza wird aus Lamminnereien zubereitet und soll den Magen nach der Fastenzeit wieder an Fleisch gewöhnen, bevor am Ostersonntag richtig reingehauen wird.
Alex, welcher Besuch von einem Freund aus Deutschland, seiner Schwester und deren Freund hatte, hat zum Glück nur „normales Ziegenfleisch verwendet“. Ich habe mich mit ein bisschen Brühe, Salat und Brot zufrieden gegeben. Während die Suppe heiß gemacht wurde, habe ich mit meinen Cousinen einen alten Osterbrauch vollzogen. Jeder nimmt sich ein rotes Osterei und dann schlagen jeweils zwei Leute ihre Eier zusammen. Der, dessen Ei das andere kaputt macht, hat gewonnen.
Sonntagmittag war die Fastenzeit dann endgültig vorbei und in Griechenland wurden Millionen von Lämmern gegrillt. Wenn man fast sein ganzes Leben in Schleswig-Holstein auf dem Land verbracht und Lämmern zugeguckt hat, wie sie fröhlich über die Wiese hüpfen, dann bekommt man davon keinen Bissen runter. Ich jedenfalls nicht. Als kleine Entschädigung habe ich wenigstens etwas von Opas Wein getrunken und siehe da, seit Ostern schmeckt er mir sogar einigermaßen!
Die folgenden Tage begrüßte sich jeder mit „Christós Anésti!“ (Christus ist auferstanden) und erwiderte mit „Alithós Anésti!“(Er ist wirklich auferstanden!).
Das Jugendzentrum hatte noch die ganze Woche geschlossen, so dass wir das gute Wetter auch nachmittags ausnutzen konnten. Freitag war ich das erste Mal schwimmen! :-) Der Sommer kommt
Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist mit Zsauzsa und Bori momentan auch alles bestens! Wahrscheinlich liegt das daran, dass unsere Wohnung sich endlich wieder auf den Strand erweitert hat und man sich nicht dauernd auf die Füße tritt! Außerdem hebt sich mit den Temperaturen auch Zsuzsas Laune und ihre damit verbundene Freundlichkeit. Die nächsten Tage soll es leider etwas kühler werden, aber ab Donnerstag kommt der Sommer wieder, mit Temperaturen von über 25°C.
Heute hat der zweite Bastelworkshop in Examilia begonnen. Diesmal mit dem Thema Recycling. Stella hat sich total gefreut, mich wieder zu sehen.
Ich wurde netterweise damit beauftragt, Panajoti und Niko mit ihrer Pappstadt zu helfen. Die beiden Jungs sind mir wesentlich lieber, als der Haufen hysterischer Girlies, welchem sich Bori und Zsauzsa widmen durften.
Heute haben wir ein Fußballstadion gebastelt, in welchem Arsenal gegen Werder spielt. Das war nicht meine Idee, aber wenigstens konnte ich sie von Bayern abhalten! Ich freue mich schon auf nächste Woche!
So, das war´s erst mal wieder von mir, ich muss jetzt ins Bett. Ich bin nämlich für morgen früh um 9 Uhr mit meiner Oma verabredet. Da bringt sie mir endlich bei, wie man Jemistá (gefülltes Gemüse) kocht! Meine Oma macht das nämlich am leckersten! Das versteht sich ja von selbst! :-)