It's time to say goodbye

Ok, hiermit möchte ich meinen letzten Artikel schreiben, der zumindest meine EVS-Zeit hier in Portugal abschließen wird…

In den letzten Tagen und Wochen ist einfach mal wieder so vieles passiert, es gab so viele Veränderungen und bei mir herrscht gerade irgendwie absolutes Gefühlschaos, aber einfach einmal in jeder Hinsicht!

Mein Projekt hat geendet und zum Schluss zu war ich eigentlich nur mit den Abschlussberichten über unser EVS beschäftigt, aber auch mit neuen Aktivitäten, die ich das ganze Jahr über bis jetzt noch nicht hatte. Und zwar hatten wir eine Art Kurs für Kinder, die gerne mit Computern arbeiten. So war ich eine ganze Woche lang jeden Morgen damit beschäftigt, verschiedene Spiele und Aktivitäten für die Kids vorzubereiten, mit ihnen einen Blog im Internet zu erstellen, Poster zu entwerfen und zu guter Letzt standen, beziehungsweise stehen immer noch, diverse Besuche an.

An einem Tag ging es mit rund 20 Kinder zwischen sieben und 14 Jahren einen Tag lang an den Strand, die Woche darauf ging es nach Lissabon ins Museum und nun stehen noch zwei weitere Besuche an: Übermorgen geht es wieder nach Sesimbra an den Strand und die Woche danach noch einmal nach Lissabon. Obwohl mein Projekt zwar schon zu Ende ist, hab ich trotzdem zugesagt, das bis zum Schluss durchzuziehen, da es einfach mal eine schöne (aber auch anstrengende ;)) Abwechslung ist und es einfach Spaß macht.

Umzug

Des Weiteren stand am letzten Wochenende ein ziemlich großer Umzug an, der auch ziemlich anstrengend war. Wir mussten unsere alte Freiwilligen-WG im schönen Paio Pires räumen und in das neuerrungene Haus von Rato umziehen. Naja, Ihr könnt Euch ja denken, dass damit eine ganze Menge Arbeit verbunden war, aber immerhin kenne ich jetzt schon mein neues Heim, in dem ich ab Dezember ein weiteres Jahr wohnen werde. Muss sagen, dass das Haus einfach schön ist und dass es schon einen riesen Unterschied macht, ob man nur in einer Mietwohnung wohnt oder ein Haus mit Garten für sich hat.

Abschied

Und dann kam heute mit Abstand der traurigste Punkt meines EVS. Der erste wirkliche Abschied stand an, der mir alles andere als leicht gefallen ist. Wie auch ich, ist Kathrin noch etwas länger hier geblieben und hat letzten Dienstag noch zwei Freundinnen zu Besuch bekommen, mit denen sie dann heute nach Hause geflogen ist. Gestern hatten wir ihre Abschiedsparty, die meiner Meinung nach schon irgendwie etwas seltsam war, da so manche Personen ganz kurzfristig vorher abgesagt haben oder einfach nicht erschienen sind, was mir schon irgendwie etwas leid getan hat.

Hinzu kam dann noch, dass wir am Mittag das Abschiedsgeschenk für Kathrin vergeigt haben, da wir wie immer mal wieder alles in der letzten Minute erledigt haben und danach keine Zeit mehr blieb, das Ganze noch zu retten. Aber ganz ehrlich und versprochen, wir schicken Dir das so schnell wie möglich nach. ;) Und mit Sicherheit wirst du es noch vor Hamburg erhalten (und ich hoffe doch schwer rechtzeitig zu deinem Geburtstag. ;))

Ja, der Abschied… Es sind schon so einige Tränen geflossen. Und gleichzeitig erschien alles so unrealistisch, als würde sie nur in die Ferien fahren und dann kommt sie auch schon bald wieder.

Das Ganze ist einfach absolut verrückt! Da kreuzen sich die Wege zweier Personen, die in ihrem ganzen Leben noch nie etwas miteinander zu tun hatten und innerhalb von elf Monaten schließt man diese Person unwiderruflich in sein Herz. Man lernt sich kennen, man lebt zusammen, sieht sich jeden Tag, erlebt zusammen so viele unterschiedliche Situationen, zofft sich, lacht miteinander und dann endet das Ganze auf einmal. Ohne zu wissen wann man sich wieder sieht, jeder geht wieder seine eigene Wege.

Elf Monate in denen sich so vieles verändert - man sich selbst verändert, eigene Stärken und Schwächen entdeckt, auf sich alleine gestellt ist, so viel Neues entdeckt, neue Menschen kennen lernt und Freundschaften schließt, die man nie vergessen wird.

Und dann kommt auf einmal der Zeitpunkt, an dem man das alles wieder loslassen muss, alles einfach hinter sich lassen muss, es abschließen muss, wie ein Kapitel in einem Buch.

Und dann kehrt man zurück in seine alte Welt, in der sich scheinbar nichts verändert hat und es einem vorkommt, als wäre die Zeit dort einfach angehalten worden und mit der Rückkehr läuft sie weiter… Es ist irgendwie ein komisches Gefühl. Ich will erst gar nicht daran denken, wie mein Abschied von hier wird, obwohl ich weiß, dass ich wieder zurückkehren werde. Es ist einfach so komisch, wenn ich darüber nachdenke, was ich alles hier lassen muss…

Eine unvergessliche Zeit

Auf jeden Fall hatte ich ein großartiges Jahr hier in Portugal, das so abwechslungs- und erlebnisreich war und mir so viel gegeben hat! Jetzt habe ich noch zwei Wochen hier, in denen ich mich um mein Projekt im nächsten Jahr kümmern werde und noch einmal alles so richtig in vollen Zügen genießen werde! Auf zu Hause freue ich mich natürlich auch schon und die wenigen Monate, die ich dort verbringen werde sind auch schon voll und ganz ausgebucht. ;)

Ich kann nur jedem raten, der ab und zu in mein Tagebuch hineinschaut oder zufällig über diesen Artikel stolpert, selbst mal eine solche Erfahrung zu machen - sie ist einfach unvergesslich und gibt einem so vieles! Es ist einfach eine unvergessliche Zeit, die man für immer in seinem Herzen tragen wird und die einen über sich hinauswachsen lässt! Ergreift diese Chance und lasst sie nicht an Euch vorbeiziehen…