In einer Woche vom Mittelpunkt Europas nach Tallinn, Helsinki und Riga!
Claudulas Reise wird ihr noch lange in Erinnerung bleiben: In wenigen Tagen hat sie neben den vielen Städtebesichtigungen auch den Mittelpunkt Europas gesehen...
Die letzte Woche hat mich durch alle Hauptstädte des Baltikums und nach Finnland geführt.
Angefangen hat die Reise am Samstag. Da bin ich zusammen mit Virginie und Lida in den Europos Parkas gefahren, wo sich der geografische Mittelpunkt Europas befindet. Das Wetter war, um es nett auszudrücken, sehr bescheiden. Es hat geschneit, war sehr windig und dadurch eiskalt. Der Park ist ziemlich groß und es gibt viele Skulpturen zu sehen. Bei anderem Wetter hätten wir das alles sicher mehr genießen können.
Am Sonntagabend begann die Reise nach Tallinn. Jagna, ihre Freundin Anais aus München und ich erreichten am Montagmorgen nach 10 Stunden Busfahrt die Hauptstadt Estlands. Als wir ankamen, waren die Straßen noch vollkommen leer und eigentlich alle Cafes geschlossen. Wir sind bei einer Eiseskälte zum Zentrum gelaufen und haben uns einen ersten Eindruck von der Stadt gemacht. Wunderschön! Nachdem wir dann endlich Geld gewechselt hatten, ging es ohne Zögern in ein Cafe, um uns aufzuwärmen und zu frühstücken.
Frisch gestärkt begaben wir uns in ein Reisebüro, wo wir die Fähre nach Helsinki und zurück buchten und den Bus von Tallinn nach Riga. Mit dem Gefühl, dass nun alles organisiert sei, konnte der Stadtrundgang nun richtig beginnen. Tallinn ist eine schöne mittelalterliche Stadt. Es gibt nur gepflasterte Wege und die Häuser sind sehr schön. Ich war total begeistert und machte viele, viele Fotos. Es gab viel zu sehen: das Rathaus, die älteste Stadtapotheke, den Aussichtspunkt Patkul Platform, das estonische Parlament, die St. Olafs Kirche, die St. Alexander Nevsky Cathedrale, die Stadtmauern,…diese Stadt ist echt sehenswert! Es gibt keine großen Attraktionen, aber einfach durch die niedlichen Gassen laufen ist unbeschreiblich schön!
Am Dienstagmorgen sind wir mit der Straßenbahn in die Altstadt gefahren. Dort haben wir uns bei purem Sonnenschein den Wollmarkt angesehen. Anais und Jagna waren auch erfolgreich beim Durchstöbern^^. Dann sind wir über eine halbe Stunde in den Kadriorg Park gelaufen. Dort steht das Sommerschloss Peter des Großen. Leider konnten wir nicht hinein, da es geschlossen war. Also sind wir nur durch den Park geschlendert und haben das Wetter ausgekostet. Wir sind dann zum Meer gelaufen. Es war wieder beeindruckend den Strand mit Schnee zu sehen…!
Nach einem erneuten Spaziergang durch die malerischen Gassen von Tallinn haben wir ein Picknick im Einkaufszentrum gemacht, da es draußen wieder windig kalt geworden war…Das war ein Spaß! Die Leute haben uns verwirrt angeguckt und es war auch sehr interessant sie zu beobachten^^. Anscheinend sind sie es nicht gewohnt, drei Mädels auf der Bank sitzen zu sehen, Brote schmierend und aus Konservendosen essend^^. Am Abend sind wir mit unserer Couchsurferin in die Bar gegangen.
Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, unsere Fähre fuhr bereits um acht Uhr Richtung Helsinki. Wir waren spät, aber es hat alles wunderbar geklappt. Ich mag es mit der Fähre zu fahren^^. Nach zweieinhalb Stunden kamen wir in Helsinki an. Das Meer war noch ganz zugefroren vorm Hafen. Es sah herrlich aus. Wir sind vom Hafen in das Stadtzentrum gelaufen, wo wir Linda, eine Finnin, die mit Anais in Deutschland studiert, getroffen haben. Sie hat mit uns eine Führung durch Finnlands Hauptstadt gemacht. Es war so vertraut, überall Euro als Währung zu sehen. Die ganzen Tage war es sowieso verwirrend, in jedem Land eine andere Währung zu haben^^.
Wir haben das Parlament, die Universität, die Nationalbibliothek, das Stadtmuseum, die riesige Einkaufsstraße und vieles vieles mehr gesehen! Durch Linda sind wir mit einer kleinen Fähre auch auf die Insel Suomenlinna, 15 Minuten von Helsinki entfernt, gefahren. Es war schön dort. Sie hat früher zur Verteidigung gedient. Wir sind zwei Stunden herum spaziert, bei super Wetter! Die Natur in Finnland ist einfach schön!
Zurück in Helsinki sind wir noch ein wenig herumspaziert, haben noch typische Bullar gegessen…hmmm sind die lecker…und dann ging es zu unserem Couchsurfer. Er wohnt 30 Minuten von der Innenstadt entfernt und da war es dann ganz anders. Im Dunkeln war es, als ob wir zum Nikolaus kommen. Alles noch mit ein bisschen Schnee und die Häuser typisch skandinavisch, wie man sich das vorstellt.
Nach einem Frühstück am nächsten Morgen sind wir wieder bei herrlichstem Sonnenschein in die Innenstadt Helsinkis gefahren. Auf dem Weg dorthin ist mir deutlich aufgefallen, dass es in Finnland viel sauberer ist, als im Baltikum, auch außerhalb des Zentrums. Wir sind also noch ein letztes Mal durch die Stadt spaziert, haben das Wetter und die Atmosphäre genossen und sind um halb zwölf mit der Fähre Richtung Tallinn gefahren. So schnell war der Tag in Helsinki wieder vorbei…
Als wir in Tallinn ankamen, war es sehr warm. Wir gingen Richtung Marktplatz, wo wir uns auf den Stühlen vor dem "Kehrwieder" niederließen und genossen für unsere letzten Kronen eine heiße Schokolade.
Um 17 Uhr fuhr unser Bus Richtung Riga ab. Am Abend kamen wir an. Ich wurde von Sonja, einer Freiwilligen aus Berlin abgeholt. Ich hatte sie letzte Woche in Vilnius kennen gelernt. Wir gingen gemeinsam zu einer Abschiedsparty eines Italieners. Auf dem Weg dorthin, ist Sonja fast die Handtasche geklaut worden. Meine ersten fünf Minuten dort und sowas! Sie erzählte mir, dass das ganz normal sei. Also Achtung in Riga^^!
Nach einem ausgiebigen und plauderreichen Frühstück habe ich mich mit Jagna und Anais in der Innenstadt getroffen. Von dort aus hat Jagna mit uns eine Führung durch die Altstadt gemacht. Auch Riga ist eine schöne Stadt mit riesigen Gebäuden, ganz anders als Tallinn. Ich muss sagen, dass ich Tallinn und Helsinki bevorzuge.
Riga ist eine richtige Hafenstadt und die größte Hauptstadt im Baltikum. Wir haben viel gesehen: das Katzenhaus, die große und kleine Gilde, die Kathedrale, die vielen gotischen Kirchen, darunter auch die St. Peters Kirche, wo man auf den Turm fahren kann und eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Dann gab es noch das schwedische Tor, die Burg, das Freiheitsmonument und einiges anderes zu sehen. Riga hat schon viel zu bieten. Wir waren, als wir zu frieren begannen, ins Okkupationsmuseum gegangen, wo wir über eine Stunde zubrachten. Es war echt interessant etwas über den Freiheitskampf der Letten zu erfahren.
Anschließend sind wir in die riesigen Markthallen in der Nähe des Busbahnhofes gegangen. Dort haben wir etwas gegessen und für den Abend eingekauft. Die Hallen waren riesig und man kann echt alle zu essen kaufen. Ganz frischen Fisch, Fleisch, Käse, Süßes…ein Paradies!
Schon war es Samstag. Wir haben das letzte Frühstück zusammen genossen und dann ging es schon zum Busbahnhof, wo wir uns von Anais verabschiedeten, die zum Flughafen fuhr. Ich habe sie echt lieb gewonnen die letzten Tage.
Jagna und ich haben unsere letzten Lats, die lettische Währung, in den Markthallen ausgegeben und dann ist auch schon unser Bus Richtung Kaunas gefahren. Am späten Nachmittag kamen wir in Kaunas an. Es war viel wärmer, als in Riga und es hat nicht geregnet. Vom Wetter her hatten wir echt Glück. Wunderschön! Leider ist der Trip schon vorbei! Es war so schön und es war so toll sowohl mit Jagna als auch Anais zu reisen. Es hat einfach alles perfekt geklappt! Super! Herrlich!
Diese Reise wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Sie war anstrengend, aber echt sehenswert. Was ich erlebt habe in diesen wenigen Tagen…unglaublich!