Im Osten viel Neues!
Kat reist viel herum und genießt das Freiwilligendasein in der Vorweihnachtszeit. Nur auf der Arbeit liegt Einiges im Argen, so dass das Midterm-Meeting für sie genau zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Oh ja, viel Neues gibt es wieder, was ich berichten kann... Zum Beispiel war ich in Tallin und Helsinki.
Angefangen hat das ganze früh um ca. vier Uhr mit der Erfahrung, dass das Wasser um diese Zeit in meiner Wohnung noch nicht warm ist. Um sechs bin ich dann zusammen mit Leandro in den Zug gestiegen (das war mal wieder knapp, hätte man vielleicht sein Zeugs doch nicht erst an diesem Morgen zampacken solln :P). In Saldus, das ist ca. in der Mitte zwischen Riga und Liepaja, ist dann Egita, meine Koordinatorin dazugekommen. Nachdem wir in Riga dann auch die restliche EFD-Family (oder zumindest einen Teil davon) getroffen haben sind wir nach fünf weiteren Stunden im Bus – wo wir dann auch zufällig Christelle und Mattieu aus Frankreich kennen gelernt haben; Christelle macht seit kurzem auch einen EFD in Lettland und hat uns angesprochen, weil wir, Zitat, „aussahen wie ’ne Gruppe EVS-Volunteers" :D – in Tallinn angekommen. Es war vielleicht drei Uhr und schon fast dunkel! Dort stürmten wir die kleine Wohnung von Inita, Egitas Cousines Tochter (:P *g* (Thanx for hosting us! :) Das estnische Danke, Agita, ist übrigens das lettische Wort für Schaf!)
Den Samstag und den Sonntag haben wir dann also in Tallinn verbracht, was eine so wunderschöne Stadt ist! Diese Altstadt ist so romantisch, so gemütlich, so urig... *hach*, wie im Bilderbuch! Und der Weihnachtsmarkt und Eesti Käsitöö (Handicraft), gestrickte Socken, Mützen, Schals, Pullover mit den typischen Mustern... *schön* (Aber: Dirk, was ist mit Foto der....?! ;) )
Am Montag sind wir dann in aller Herrgottsfrühe aufgebrochen, auf die Fähre nach Helsinki. :) Dort sind wir dann gelaufen. Und gelaufen. Und, ach ja, gelaufen *g*. Aber da wir ja nur einen Tag dort hatten, muss man schon so viel sehen wie möglich. Helsinki ist ganz okay, aber längst nicht so schön wie Tallinn. Eine richtige Altstadt gibt es halt nicht, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Jetzt kann ich zumindest sagen, ich war schon in Finnland. Okay, einen Tag. :P Aber komisch, obwohl man geographisch ja weiter von Deutschland weg ist, fühlt es sich dort schon sehr viel mehr nach Westen an. Auch Estland ist ein ganzes Stück westlicher als Lettland...
Ja, und abends sind wir dann wieder zurück nach Tallinn, und am Tag drauf zurück nach Riga. Von dort haben wir uns wieder gleichmäßig auf ganz Lettland verteilt...
Und sonst?
Ja, eine Überraschung gab’s dann noch in Tallinn am Samstag: Ich hatte Namenstag, was in Lettland ja mehr oder weniger groß gefeiert wird. :) Wieder daheim in Liepaja hab ich dann von Ieva und Edmons das Buch "Spriditis" von Anna Brigadele zum Namenstag bekommen! Das ist so toll, da hab ich mich echt drüber gefreut... das versuche ich jetzt auch schon fleißig zu lesen. Also lesen kann ich’s schon einwandfrei, ist nämlich mit extra großen Buchstaben für Leseanfänger. :P Nur mi’m verstehen hapert’s noch. ;)
Mit meiner Arbeit bin ich im Moment gar nicht zufrieden, ich bin froh, dass alles andre so gut ist, da hab ich dann wenigstens ’nen Ausgleich. Die Kinder sind oft wirklich aggressiv und einfach nicht unter Kontrolle zu kriegen. Von der angekündigten "Kooperatioon mit Lehrern und Pedagogen und sonstigen Angestellten der Schule" ist noch immer nichts zu sehen. Auch die Sache mit dem Puppentheater ist eingeschlafen, weil wir nie an die Englischlehrerin rankommen und sie von sich aus sich natürlich auch nicht bei uns meldet. Ob wir in der Schule sind oder nicht, interessiert glaube ich niemanden außer eben ein paar Kinder. Heute hab ich mich das erste mal gefragt, wie lange es noch dauert, bis die Türe eingeschlagen ist; nachdem ich meine Drohungen jetzt wirklich oft wahr machen muss, und jemanden rausschmeiße, weil er nur rumwütet und andre schlägt und Spiele zerstört. Wir müssen leider die Türe zu unserem Raum zusperren, damit wenigstens die Kinder, die wirklich was machen wollen, das auch tun können. Mit unserer Mentorin hab ich das letzte Mal vor vielleicht eineinhalb oder zwei Monaten gesprochen und vor kurzem erfahren, dass Mentoren Geld bekommen… HALLO!?. Sehr toll. Na ja, demnach kommt mir das Midterm-Meeting am Wochenende doch sehr gelegen, wo ja über Probleme und hoffentlich auch mögliche Lösungen gesprochen werden soll...
Und bald....
Weihnachten kommt! Ich öffne jeden Tag zusammen mit meinen Mitbewohnerinnen ein Tütchen von dem Adventskalender den mir meine liebe Mami geschickt hat (DANKE :-*) und sitze des Öfteren mit einer Tasse Tee und Schokomandeln vor meinem selbstgebundenem, zugegebenermaßen etwas viereckigem Adventskranz (aber Adventskranz ist Adventskranz) und freu’ mich auf meinen Heimaturlaub über Weihnachten und Silvester.... Ich kann’s kaum erwarten, Euch alle wieder zu sehen...!
Bis dahin wünsch’ ich Euch noch eine wunderwunderschöne Adventszeit!