Ich packe meinen Koffer und...
...finde 20 Kilogramm irgendwie zu wenig.
Dieses mal ist die Überschrift nicht wirklich korrekt, sondern eher halb gelogen. Denn so richtig packen tue ich auch nicht. Vielmehr schmeiße ich Sache in den Koffer oder auf einen Haufen daneben. Koffer: das muss mit. Haufen: das muss irgendwie auch mit, aber muss warten. Dort finden sich vor allem halb- oder ungelesene Bücher und andere Dinge, die zu schwer sind. Zwar nicht auf dem Haufen, aber in der Kategorie befinden sich auch mein E-Bass und meine Gitarre. Letztere beiden müssen wohl oder übel auch ihren Weg in den hohen Norden mit der Post finden. Zum Glück liegt daneben eine Rolle Luftpolsterfolie. Allerdings geht es mir ähnlich wie vielen anderen hier, die lieber die ganze Zeit die kleinen Luftbläschen in der Folie zerdrücken würden als ihren Kram endlich einzupacken. Denn das ist irgendwie nicht so romantisch, wie man es sich manchmal vorstellt.
Zudem will mein ganzes Zimmer ausgeräumt werden, denn ich werde nicht in meinen Heimatdort zurückkehren, sondern mich direkt in (m)einer zukünftigen Studentenbude einquartieren. Ich sehe schon WG-Vorstellungsgespräche via Skype vor mir. Hat das schon mal jemand gemacht? Ich glaube, ich werde es machen müssen, wenn ich im September 2012 wiederkomme. Und da stecke ich gerade schon wieder in der selben Haut, wie jetzt gerade. Packen – Abschied – nach Hause kommen. Und wie ich mich kenne wahrscheinlich auch wiederkommen, sofern ich Reykjavík und den Rest von Island für mich gewinnen kann. Aber da bin ich mir ganz sicher.
Wohnen werde ich in Kópavogur, dem größten Stadtteil Reykjavíks abgesehen von der Innenstadt. Und mit 30,000 Bewohnern immerhin noch größer als die Stadt, in der ich mich im Moment befinde. Es kann also nur aufwärts gehen! Außerdem bin ich sehr gespannt meine zukünftigen Mitbewohner kennenzulernen, einen waschechten isländischen Lehrer und einen jungen Mann aus Estland. Hört sich auf jeden Fall spannend an!
Damit ich heute noch zu etwas komme, werde ich jetzt endlich anfangen anzufangen und freue mich darauf bald sagen zu können: this is Iceland!
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