Hot Dog in Abendgarderobe
So feiert man in Malta den 8. Dezember, der als Nationalfeiertag der Mariä Empfängnis gilt.
Mehr Menschen als sonst sammeln sich auf den Straßen Bormlas. Kunterbunter, funkelnder, leuchtender und blinkender Schmuck auf den Straßen, Anzug und Abendkleider, gesperrte Straßen, die von Buden umrandet sind: es ist nicht schwer zu erkennen, das es sich um ein Ereignis handelt, dass für die umliegende Gemeinschaft wichtig ist.
Eine Gasse wird nach oben mit Girlanden und Lichtern abgerundet. Sie führt zu der "Parish Church of Immaculate Conception", der Kirche Mariä Empfängnis, die zu diesem besonderen Anlass für die öffentliche Besichtigung offen steht. Die Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat auf wundersame Weise die Bebombungen des Zweiten Weltkriegs überstanden. Eine Statue gedenkt den in diesem gefallenen Opfern. Steigt man die Treppen hinab, kann man einen Blick auf eine andere werfen, die vor der Kirche im Treppenhaus steht. Etwas abseits davon beginnen die Feierlichkeiten, die an ein Volksfest erinnern, für das man sich besonders schick anzieht: Kinder erfreuen sich an Karussels, Freunde und Familie kommen zusammen und gegessen wird alles von Hamburger über doppelt frittierte Frühlingsrollen bis hin zu Doughnuts und Crêpes.
Doch auch außerhalb dieser Stadt in ganz Malta gilt der 8. Dezember als Nationalfeiertag. Arbeiter bekommen diesen und manchmal sogar die Tage davor und danach frei.
Allgemein liegen die Feiertage den Einwohnern sehr zu Herzen und sind stark in der Identität verwurzelt. Sie haben ihre Hintergründe vor allem aus der starken religiösen Verbindung der Gesellschaft (ca. 98% der Bevölkerung ist katholisch) und ähneln einem Dorffest. Das ist kein Wunder, wenn man sich überlegt, wie viele Personen (ca. 400 000) auf welcher Fläche wohnen. Malta ist das dichtest besiedelte Land Europas. Daher kennen die meisten Leute auch die meisten anderen, ähnlich wie es für ländliche Gegenden typisch ist.Zu unterscheiden sind Nationalfeiertage allerdings von Patronatsfesten, bei denen der Anlass der Patronatstag des Heiligen des Ortes ist und die in Malta mindestens genauso wichtig sind. Beiden gemeinsam ist die Art es im Dorf bzw. der Stadt zu feiern, wobei den Patronatsfesten eine Liturgie und ein Fest innerhalb der Kirche vorausgeht.
Traditionell wird das Fest um ca. 11 Uhr nachts mit einem Feuerwerk beendet. Und für den nächsten Tag gibt es eine Menge Aufräumarbeit...