Hier in Ungarn.
Über den Abschied, die ersten Wochen und neue Erfahrungen.
Am 1. September hieß es Abschied nehmen. Von meinem Freund, meinen Eltern und meinem Bruder. Freunde wurden schon ein paar Tage früher verabschiedet. Dann ging es zum Flughafen, das erste mal ins Flugzeug und ab nach Ungarn. In Budapest wurde ich von meiner Chefin und ihrem Mann abgeholt und weiter gings über ungarische Autobahnen nach Debrecen, meiner neuen Heimat für ein Jahr. Und mit dem Wort "Heimat" hatte ich in den ersten Wochen sehr zu kämpfen. Eigentlich habe ich erst hier realisiert, dass ich meine Lieben, die in Deutschland geblieben sind, ein ganzes Jahr nicht sehen werde. Oder zumindest mal bis Weihnachten, was mir da aber wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Inzwischen bin ich hier schon mehr angekommen - ob ich mich total eingelebt habe, weiß ich nicht. Ich fühle mich wohl hier und habe auch schon Kontakte geknüpft, "zuhause" ist für mich trotzdem noch in Deutschland.
Mit meiner Arbeit hier bin ich vollkommen zufrieden. Die Hauptaufgaben in meiner Organisation sind Filmen und Fotografieren. Momentan wird an einem Projekt gearbeitet, dass sich Kapocs (dt: Verbindung) nennt und der Verbesserung des Ungarisch-Rumänischen Verhältnisses dient. Pro Folge wird in Ungarn und in Rumänien über ein Thema gefilmt (meistens geht es ums Essen) und dann in einen 20-minütigen Clip zusammengeschnitten und auf youtube gestellt. Für alle interessierten hier den Link unserer Organisation. Leider ist das meiste auf ungarisch, teilweise mit rumänischem Untertitel: www.youtube.com/hangkepe
Ich wohne zusammen mit einer ungarischen Mitfreiwilligen aus Rumänien in einer kleinen Erdgeschosswohnung zwei Minuten vom Zentrum entfernt. Es ist eine nette Wohnung und in meinem Zimmer habe ich mich schon richtig heimisch eingerichtet und fühle mich wohl. Einzig die Küche lässt zu wünschen übrig. Wir haben genau eine Gabel, kein Wasserkocher, Messbecher, Handrührgerät oder Küchenwaage. Schwierig, da einen Teig zu machen. Aber verglichen mit anderen gehts mir super, denn es gibt eine Mikrowelle, einen Ofen und ausreichend Pfannen und Töpfe.
Meine erste Ungarischstunde hatte ich auch schon - und ich bin echt gespannt, ob das zwischen uns was wird ;).
Aber das wars jetzt erstmal von mir - hier ist nämlich gerade wunderschönes Wetter, das genossen werden will.