Halbzeit!
Nun ist es Februar und damit ist auch schon die Hälfte meines EVS um!
Da nun ja Hälfte meines EVS erreicht ist, gab es passend dazu auch das Midterm Seminar in Den Haag. Dort haben wir einige der EVSler von dem On arrival Training wieder getroffen aber auch einige neue kennengelernt. Den Haag für einen (nun) "Dörfler" aus De Glind natürlich eine Riesenstadt und ein Kulturschock! Natürlich habe ich mich total auf die Action und die große Stadt gefreut, eine willkommene Abwechslung. Wieder einmal waren wir in der Hostelkette "Stay Okay", in den Haag war das Hostel gefühlt 1000 mal besser als in Arnhem, wo sie gerade so mit Ach und Krach ihren Namen ("bleib okay") gerecht werden konnten. Nicht so überfüllt und schön nahe an der Stadt war es jedenfalls diesesmal. Das haben wir natürlich auch ausgenutzt und sind abends auch mal in die Stadt gegangen.
Das Seminar fand diesesmal nur über ein Wochenende statt, d.h. am Freitag sind wir zum Mittagessen angekommen und haben uns alle erstmal über unsere Erlebnisse ausgetauscht etc.. Außerdem hatten wir auch etwas Programm von Seiten der Organisatoren. Der Samstag war eigentlich der spannenste Part! Morgens kam ein Vertreter der National Agency ( ≈ nationale Behörde) (und nein das war nicht der spannenste Part), was sehr interessant war zu sehen, wie locker diese eigentlich drauf sind. Ich habe sie mir eigentlich immer als ziemlich strickte, anzugtragende Beamte vorgestellt aber wer uns dort begegnete war ein älterer Herr in Pulli etc. der auch verstand, dass jeder EVSler unterschiedlich ist und in einer eigenen einzigartigen Situation ist und, dass es nicht immer schwarz und weiß gibt sondern ein ganzes Farbenspektrum.
So nun aber zum spannenden Teil: Einen Tages Ausflug nach Rotterdam! Zwei Großstadte in einem Wochenende! In Rotterdam wurden wir alle in Gruppen eingeteilt und haben eine City-Safari gemacht, dies ist eine Führung ohne Gruppenleiter und man sieht die Seiten von der Stadt, die nicht so touristisch sind oder auch gerne mal einfach unter den Teppich gekehrt werden. Auf unseren Plan stand ein Künstler, seine Kunst ist die Konzeptkunst, d.h. seine Kunst ist nicht umbedingt greifbar, sondern eher das Konzept von etwas, so behauptet er z.B. das das Noordereiland, ein Stadtteil von Rotterdam, ein Schiff ist (Die Insel hat tatsächlich die Form eines Schiffes). Er hat uns erzählt, dass ihn Anfangs alle Leute auf dem Noordereiland ausgelacht haben, nach einigen Jahren hat es sich jedoch eingebürgert zu sagen, ich wohne Backbord oder ich wohne am Steuerbord etc.. Außerdem hat er uns noch viele verrückten Geschichten erzählt, so z.B. wie er unter Franco in Spanien im Gefängnis saß, natürlich hat er damit unsere Zeit überzogen, so dass wir zu spät zu unserer nächsten Station kamen aber es war sehr interessant und verwirrend. Unsere nächste Station waren ein ehmaliges Flüchtlingspaar aus dem Iran welche nun seit 3 Jahren in Rotterdam leben und niederländisch lernen und sich viel in der Gemeinde angagieren. Dort haben wir lecker Tee und Süßes bekommen und haben uns unterhalten. Da wir leider von anfang an Verspätung hatten haben wir es letztendlich gar nicht mal mehr zu der dritten Station geschafft. Dies war ein "Streetdance" Kurs von Rashamy, sie hat sich selbst das Tanzen beigebracht und hat sich bis zu ihrer eigenen Tanzschule hochgearbeitet. Zum Glück haben sich dort alle EVSler wieder getroffen, sodass es kaum aufgefallen ist, dass unsere Gruppe fehlte. Den Abschluß machte das gemeinsame essen in einem Pakistanischen Restaurant. Das essen war unglaublich lecker! Ich habe drei Teller gegessen, was vielleicht auch an dem Luxus lag nicht selber kochen zu müssen. Allem in allem ist Rotterdam eine unglaublich schöne Hafenstadt, etwas ähnlich wie Hamburg. Ich fand bis jetzt war Rotterdam eine der schönsten, wenn nicht sogar die schönste Stadt der Niederlande, jedoch habe ich auch in meiner Gruppe gehört, dass die Stadt zu industriell sei und dies bedrohlich wirke. Ich finde jedoch genau das macht den Charm aus. Wer also in den Niederlanden auch mal etwas anderes als das typische Amsterdam sehen möchte sollte umbeding mal in Rotterdam vorbei schauen!
Der Sonntag war eigentlich eher Auspannen und Feedback bis zur Abfahrt am Mittag. Ich fand das Seminar war sehr schön, all die Leute wieder zu sehen und natüröich auch etwas vom Land zu sehen.
Eine Woche war es dann so weit, mein 19ter Geburtstag. Der erste Geburtstag der nicht Zuhause war und dass erste mal, dass Mama keine Luftballons aufpusten musste. Jedoch bekam ich trotz der großen Entfernung einen Kuchen gebacken von ihr, nicht nur das sogar noch einen Kuchen von meiner Oma und einen Kuchen von meinen Mitbewohnern! Der Kuchen von meiner Oma erreichte mich schon zwei Tage vor meinem Geburtstag in einem Paket mit Geschenken mit der Post (Vielen Dank!). Der Kuchen von meiner Mutter kam zusammen mit Sarah uns Fabi aus Göttingen, welche mich über das Wochenende besuchten, praktischerweise gab es dann gleich noch die Geschenke von meinen anderen Großeletern aus Göttingen dazu (Vielen Dank!). Den Kuchen von meinen Mitbewohnern gab es übrigens mit einem Ständchen und eine provisorischen Geburtstagskerze (eigentlich eine Kirchenkerze von der Dorfskirche De Glind) zu Mitternacht (vom 28. auf den 29.). Mittags zeigte ich meinen Freunden ein wenig das Dorf, wir kauften was zu essen ein und abends gab es ein Lagerfeuer in Lunteren (auch für mich zu meinen Geburtstag). Dort bekam ich als Geschenk von meinem Mentor ein echtes Paar holländische Holzschuhe!
Am nächsten Tag führen wir zusammen nach Amsterdam, da meine Freunde sie Stadt zuvor noch nie gesehen haben und auch überhaupt noch nie in den Niederlanden waren. Dort haben wir uns ein bisschen die Stadt angeguckt. Natürlich nur oberflächlich, da man es gar nicht schaffen kann so viel in so kurzer Zeit anzusehen. Mittags haben wir in einer Pizzeria gegessen, dass war auch sehr lecker. Um ca.20 Uhr waren wir wieder zurück und haben noch ein bisschen alle zusammen im Wohnzimmer relaxed.
Am Sonntag musste ich arbeiten und Sarah und Fabi fuhren auch Vormittags wieder zurück. Zuvor sind sie noch mit mir auf die Arbeit gekommen, was ich sehr toll fand, da sie dort die Kinder kennenlernen konnten und sich ein Bild von meiner Arbeit machen konnten.
Auf der Arbeit sind auch ein paar Sachen passiert, so habe ich zum ersten Mal erlebt, wie ein Kind richtig mit Grippe krank war mit allem drum und dran übergeben etc.. Auch ein anderes Kind das 16 jährige Mädchen ist "krank" sie ist im Badezimmer gefallen und war dann natürlich sofort im Krankenhaus, dort wurde ein Bild gemacht aber zum Glück nichts festgestellt, sie hat den Tag dann auf der Couch gelegen aber war eigentlich ganz normal und hat ziemlich gesund gewirkt. Gestern jedoch hat sie sich Nachts auch übergeben müssen und hat wahrscheinlich auch Fieber, da sie sich kein Fieber messen lassen will ist es schwierig herauszufinden was sie hat, jedoch hat sie auch ein paar mal Kopfschmerzen gemurmelt, jedoch ist es immer schwer zu wissen ob sie jetzt nur etwas nachspricht (da das andere Kind erst krank war) oder sie es ernst meint. Ein Mitarbeiter hat mir auch erzählt, dass wenn er Niest und Hustet sie es so gut immitieren kann, dass Leute in einem anderen Raum Gesundheit sagen, weil sie denken er hätte gehustet aber dabei war es nur eine Imitation des Mädchens. Passend dazu hat sie den ganzen Tag das Übergebn Geräusch nachgemacht, da sie sich ja in der nacht zuvor übergeben musste, was auch nicht sehr angenehm ist da man natürlich nicht weiß, ob man jetzt schnell mit Eimer angerannt kommen muss oder es wieder nur ein unechtes Husten war. Daher war sie heute auch noch mal zu hause und fährt morgen erneut ins Krankenhaus und bleibt über das Wochenende zu Hause in ihrer Familie.
Hier beginnt nun auch der Karneval. Es ist etwa vergleichbar wie mit Deutschland. So wird im Süden von den Niederlanden viel Karneval gefeiert und im Norden eigentlich kaum. Ich bin ja direkt in der Mitte habe aber bis jetzt gar nicht so viel mitbekommen. Wie es dann jedoch immer so ist bleibt man auch nicht ganz verschont und ich gehe zusammen mit der Pflegefamilie und meinen Mitbewohnern am Sonntag nach Achterveld zum Umzug. Bin schon gespannt wie es wird.
So das war es erstmal wieder von mir.
Groetjes uit Nederland,
Nick
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