Golden Haze

"Das Gefühl, als hättest du nur noch einen Tag auf dieser Welt."

Soundtrack für diesen Eintrag: http://cdn.stereogum.com/files/mp3/Wild%20Nothing%20-%20Golden%20Haze.mp3

Anfang Juli zweitausendelf. Countdown: zwei volle Monate. Mein Flug ist mittlerweile gebucht, am ersten September werde ich mich mittags in ein Auto setzen, zum Flughafen nach Düsseldorf fahren, die üblichen Prozeduren mitmachen und mit einer Maschine der Air Berlin über drei Stunden lang in den Norden fliegen. Um schließlich am Kefklavík Airport auszusteigen und das Abenteuer beginnen zu lassen.

Das, und alles was damit zusammenhängt, ist für mich immer noch ziemlich weit weg. Besonders vergangene Woche, als ich mich ebenfalls in ein Auto setzte. Die Fahrt sollte allerdings in die Niederlande führen, genauer gesagt: in die Provinz Zeeland. Mit achtzehn Menschen, die ich zum Großteil während meiner Schulzeit lieb gewonnen habe, fuhren wir los, um in besagter Provinz ein wunderschönes Bauernhaus eine Woche lang für uns einzunehmen. Urlaub von den Nachwehen der Abiturveranstaltungen, von der Langweile zuhause, von Gesprächen im Freibad mit wasfängstdujetzteigentlichmitdeinerzeitan. Und es war fantastisch, ein Gemeinschaftsgefühl, das man sich häufiger wünschen kann, aber nur zu oft mit der Lupe suchen muss.

Natürlich wird mir immer wieder vor Augen gehalten, wie unaufhaltsam der oben geschilderte Tag auf mich zu kommt. Und dabei verfolgen mich die Gedanken, die ich normalerweise nur von der folgenden Frage kenne: "Was wäre, wenn das hier dein letzter Tag auf der Erde wäre?". Du läufst durch die Straßen und denkst: wie oft werde ich noch hier sein? Werde ich dieses Haus noch ein mal wiedersehen? Mich noch ein mal mit dieser Person unterhalten? Noch ein mal in der kleinen Eisdiele einkehren? Eine Feier besuchen?
Nur ist das eben nicht "memento mori," sondern "memento freiwilligendienst", und zwar wirklich! Ein Stückchen des Gefühls können die Fotoimpressionen in diesem ansatzweise Eintrag transportieren.

Jene lange und aufgrende Woche war eine tolle Gelegenheit, die verbleibende Zeit zu genießen. Noch ein mal von vielen großartigen Leuten umgeben zu sein und Spaß zu haben, ohne den Druck, das alles bald nicht so schnell wieder zu sehen. Und genau so sollen die kommenden zwei Monate auch sein.

bless bless,

Tim

Kleine Randnotiz:

Mein Blog auf www.minreykjavik.tumblr.com ist mittlerweile schon gut gefüllt und wird auch in den kommenden Tagen weiter mit Bild, Text und Internetmaterial versorgt. Außerdem freue ich mich immer über iinteressante Nachrichten oder konstruktive Kommentare hier auf youthreporter.