Gehen wir weiter!

Letzte Woche war mit vielen Studienreisen und mit Stress verbunden. Deswegen war ein langes freies Wochenende sehr angebracht. Ich bemühe mich, meine Prüfungen vorzubereiten. Aber genau jetzt, wenn es nicht so viel Zeit vor diesem wichtigen Ereignis ist, will ich alles machen, außer deutsche Grammatik zu lernen. Zum Beispiel, will ich stricken, obwohl ich das nie gemacht habe, will ich kochen, die Zimmer putzen, malen, oder ein Buch schreiben. Alles ist möglich! Derzeit habe ich so viel Deutsch, dass ich sogar die Träume auf dieser Sprache sehe! Am Montag bin ich aufgewacht, und wusste, dass ich in der Nacht mit jemandem auf perfektem Deutsch gesprochen habe! Oh, Träume! Lasst es uns verwirklichen!

Bald fahren wir nach Hause, und ich habe unlängst begriffen, dass wir noch kein Theater besuchen haben! Man wohnt schon 9 Monate in Weimar, und war noch nie im deutschen Nationaltheater – das ist doch unglaublich. Ich muss das dringend ändern. Ich hoffe, dass ich schon bald meine Eindrücke mit euch teilen werde!

Ostern. Ostern war wunderbar – ich habe viel Schokolade bekommen, habe selbst ein Quest für meine Freundin gemacht, habe mich mit Freunden getroffen, war in der Stadt, und die Kinder lächelten, die mit Hasenohren auf der Strasse waren. Das ist alles ganz interessant, weil in Russland Ostern nicht mit Hasen verbunden wird. Und wir bekommen keine Schokolade oder überhaupt Geschenke an diesem Tag. Aber Eier sind ein wichtiger Punkt für den Ostertisch. Wir machen sie auch bunt und farbig, und der Morgen beginnt mit Eierschlagen – der, der das stärkste Ei hat, wird das ganze Jahr Glück haben. Dann backen wir noch „Kulitsch“ – das ist ein runder Keks, den man in der Kirche segnen muss. Und, natürlich, muss selbst Ostern (wir nennen das Pascha) auf dem Tisch sein. Das ist ein Gericht aus Quark, meine Mutter macht das mit Bananen und Kiwi. Dieses Ostern fehlen mir die Weidenzweige, weil die Weide die wichtigste Pflanze für Ostern ist. Obwohl unser orthodoxes Ostern nur dieses Wochenende sein wird, finde ich wahrscheinlich noch Weidenzweige.

Letzten Mittwoch waren wir wieder in der Brasserie am Musikerstammtisch. Ich glaube, werde ich mich immer über solche Veranstaltungen wundern, die Livemusik und die gute Gesellschaft macht mich ganz glücklich. Und, wahrscheinlich, ist das der zweite wichtige Ort für mich in Weimar. Der Wichtigste ist immer noch die Relax Bar, wo wir die Stammgäste sind. Eventuell werde ich genau diesen Ort am meisten vermissen.

Ich wünsche euch einen schönen Tag und macht es gut!