Funpop – ein Festival für Behinderte
10000 Behinderte genießen ein Festival, was nur für sie gemacht ist. Eine Idee, die sich in Europa verbreiten sollte!
Im Osten der Niederlande, in der Nähe der Stadt Horst, findet jährlich Ende Mai ein riesiges Festival statt. Bis zu 10000 Besucher feiern zusammen den kommenden Sommer. Eigentlich nichts Besonderes, denn Festivals gibt es fast schon wie Sand am Meer, aber dieses Festival ist anders. Es ist ein Festival, was extra für Behinderte organisiert wird!
Das ganze Festival ist für Behinderte ausgelegt. Es gibt eindeutige mit großen Farbtafel gekennzeichnete Flächen, in denen es Stühle und Tische umsonst zum Ausleihen gibt, damit jeder, der nicht auf der Tanzfläche sein möchte oder körperlich dazu nicht in der Lage ist, auch im Sitzen die Musik genießen kann. Darüber hinaus darf jeder seinen eigenen Pavillon mitbringen, denn bei viel Sonne besteht die Gefahr, sich einen Sonnenstich einzufangen.
Das musikalische Aufgebot ist auch auf Menschen mit einem Handikap angepasst. Viele Schlagersänger, wie z.B. Dennie Christian, aber auch einige nationale Größen wie Rapper Ali B und Nick&Simon sind dort aufgetreten. Sie waren die Stars der Stunde und haben sehr vielen Besuchern einige Lebenswünsche erfüllt, denn es gab nach ihrem Auftritt eine ausführliche Autogrammstunde mit Fotos und allem, was dazu gehört.
Natürlich sollen auch Behinderte auf die Bühne geholt werden und so gibt es jährlich einen „Funfactor“-Wettbewerb, bei dem Solo oder im Duett aufgetreten werden kann. Voraussetzung dafür ist eine vorausgegangene Bewerbung mit Video und nur die besten 9 durften live auf der Bühne performen. Eine Jury hat dann schlussendlich einen Gewinner gekürt, der dann noch einmal seinen Song zum Besten geben durfte. Alle Teilnehmer waren natürlich sehr stolz denn ein kleiner Traum war für sie wahr geworden!
Neben einem tollem Bühnenprogramm gab es eine Bastelecke, regelmäßige Theatervorstellungen und eine Silent-Disko, in der nur mit Kopfhörer auf dem Kopf getanzt wird, jeder zu seiner eigenen Musik. Außerdem kann man bei Funpop nicht mit Geld bezahlen, denn die meisten Behinderten können den Wert von Geld nicht gut einschätzen und um einem übermäßigen Alkoholkonsum vorzubeugen, werden am Eingang Chips verkauft, mit denen man Essen und Trinken bezahlen kann.
Alles in allem ist Funpop eine sehr gute Erfahrung für Behinderte, denn sie werden hier in den Mittelpunkt gestellt und können einfach mal einen Tag lang das Leben in vollen Zügen genießen und sich auf einem Gelände ohne Probleme und ohne Begleitung bewegen. Wünschenswert wäre es, wenn es dies viel mehr geben würde.