Frühling in Schottland
Der Frühling beglückt auch fine in den schottischen Lowlands: "Die Hügel sind grün, überall springen kleine Lämmer über die Wiesen und die Sonne scheint ungewöhnlich oft…, richtig richtig schön!"
Nun ist er also da: Der Frühling zeigt sich hier in den schottischen Lowlands von seiner besten Seite! Die Hügel sind grün, überall springen kleine Lämmer über die Wiesen und die Sonne scheint ungewöhnlich oft…, richtig richtig schön!
Auch ich bin im Moment mehr oder minder gut erholt, denn ich hatte zwei Wochen Urlaub. Den hab ich auch echt gebraucht und in vollen Zügen genossen, nicht sechs Tage die Woche bei John auf der Matte zu stehen. Aber ich roll die letzten Wochen mal von hinten auf:
Clubs, Konzerte und die Mone
Ab dem 22.3., einen Mittwoch, hatte ich ein paar Tage frei, also ging’s abends nach der Arbeit los nach Edinburgh und zusammen mit Siri und Madlen in den Liquid Room zum tanzen. Am nächsten Morgen bin ich dann los, meine Freundin Mone in Glasgow abzuholen. Die kam mich aus Deutschland ein paar Tage besuchen. Abends sind wir dann zusammen mit Anna und Madlen zum Graham Coxon Konzert (wieder in den Liquid Room). War ein echt gutes Konzert und rundherum zufrieden sind wir danach noch kurz ins Tron, bevor wir bei Madlen todmüde auf die Matratzen gefallen sind.
Am nächsten Tag hab ich Mone dann mit nach Hawick geschleppt und ohoh, am Samstag war da sogar richtig was los! Irgendein Festival (Reivers?) fand statt, von dem ich vorher überhaupt nix gewusst hatte. Mone bekam also gleich mal die volle Ladung „Schottenland“: Männer im Kilt, schottische Live-Musik (Scocha trat auf) und diverse altertümliche Marktstände. Da das Wetter zudem super war, war ganz Hawick auf den Beinen.
Mich hielt trotzdem nichts in meiner traditionellen kleinen Stadt und so sind wir am Nachmittag wieder zurück nach Edinburgh. Abends ging’s dann mit Freunden ins Tron und ins Whistle Binkies (Live Music Bar), wo es mal wieder richtig gut und lustig war.
Sonntag sind wir dann los zur kurzen „Touri-Tour“ und nach einigem hin und her sind wir bei Kasia gelandet, haben mit Maciej und Jamie „Speechless“ gespielt. Mitten in der Nacht musste Mone dann wieder mit einem Bus zurück nach Prestwick und nach Hause. Ich hab während dessen schön bei Kasia gepennt und bin dann ziemlich knülle zurück zur Arbeit.
North Berwick
Von da bin ich dann aber gleich am Mittwoch Nachmittag wieder abgehauen und zwar zusammen mit Kasia und Jaime nach North Berwick zu Maciej und Pawel zur kurzfristig anberaumten Party. Wurde ein ziemlich langer, feucht-fröhlicher Abend und dementsprechend angeschlagen war ich den nächsten Tag mittagsrum bei John in Hawick.
Edinburgh Castle
Am 1. April war dann wieder Pub angesagt und irgendwie haben wir es geschafft, sozusagen gestapelt, zu fünft bei Madlen zu pennen. Anna hatte nämlich ihre Schwester Babsi mit im Gepäck und Richard konnten wir ja schlecht auf der Straße stehen lassen. Sonntag ging’s dann wieder auf „Touri-Tour“. Diesmal mit Anna, Babsi und Richard. Rauf auf den Calton Hill und die Aussicht genießen. Danach bin ich noch mit Jaime auf Castle, das war am ersten Wochenende im April nämlich „for free“. Also Chance genutzt, raufgestiefelt und Edinburgh abgelichtet.
Die nächste Woche war ich dann fleißig arbeiten und am Nachmittag ziemlich oft mit Kay reiten (wie auch schon die Wochen davor). Am Wochenende ging’s mal wieder ins Wistle Binkies und es war einfach nur abhängen angesagt.
Ostern mit Schwester in North Berwick
Dann habe ich angefangen, die Tage bis zur Abkunft meiner Schwester und meines lang ersehnten Urlaubs herunterzuzählen. Am Karfreitag war es denn endlich so weit: Holidays!!!! Das hieß allerdings erst einmal, meine Schwester Paula vom Flughafen in Glasgow abzuholen und dann zurück nach Hawick zu fahren. Was wiederum so viel hieß wie: über acht Stunden lang in verschiedenen Bussen durch die Gegend zu fahren. Auch ein netter Zeitvertreib.
Am Samstag waren wir beide erstmal fertig vom vielen hin und her. Irgendwann haben wir uns dann doch zu einer kleinen Sightseeing Tour durch Hawick aufgerafft und am Nachmittag hieß es wieder, in den geliebten Bus nach Edinburgh zu steigen. Von dort sind wir dann zusammen mit Richard, Filip und Kasias Bruder Przemek weiter nach North Berwick. Wieder Bus. Dafür wurden wir aber mit wirklich schönen Ostern in North Berwick, also Ostern mit Strand vor der Haustür, belohnt.
Samstag war noch Pub angesagt und Ostersonntag ging’s dann, nach dem Osterfrühstück, mit den Jungs den North Berwick Law hoch. Einen ca. 200 Meter hohen Hügel. Hört sich nicht wirklich hoch an, war aber extrem anstrengend, ihn bei starken Wind und drei davoneilenden Kerlen, hochzuklettern. Der Abstieg ging dann, bei der Flucht vor Regen und Hagel wesentlich schneller. Wieder zurück in der Wohnung von Pawel und Maciej hat Kasia dann was Leckeres gekocht (ich durfte ab und zu mal umrühren) und am Abend hingen wir alle in den Seilen. Meinen Geburtstag am Ostermontag hab ich mit Kasia und einem Freund von ihr mit Vodka am Strand begossen und später gab’s dann noch einen Nutella-Toast-Geburtstagskuchen von und mit den Anderen.
Den Montagvormittag war ich dann zusammen mit Przemek bei Maciej und Pawel auf Arbeit zu Besuch (wie ich dahin gefunden habe ist eine Geschichte für sich). Es war interessant zu sehen, wie andere Projekte so ablaufen und ich war echt beeindruckt von dem alten Herrenhaus, das zu einem Heim für MS-Kranke umfunktioniert wurde.
Nachmittags sind wir dann zurück nach Edinburgh zu Kasias Wohnung gefahren, wo Paula und ich mich für die nächsten zwei Nächte einquartiert haben.
Dienstag sind wir dann durch Edinburgh gelaufen, haben Jaime einen kleinen Besuch abgestattet und waren abends Pizza essen. Mittwochmorgen ging’s dann nach Glasgow, ein bissel shoppen und dann zum Flughafen, ins Flugzeug und nach Berlin in die Heimat.
„Urlaub“ Zuhause
Die nächsten fünf Tage Zuhause vergingen wie im Flug und waren alles anderes als entspannend. Schon am Donnerstagnachmittag kam Madlen zu Besuch (damit ich bloß keine Entzugserscheinungen nach Schottland bekomme) und am Freitag sind wir in die Stadt, Uni angucken. Abends dann essen mit der ganzen Family und in der Nacht Madlen zum Flughafen fahren. Samstagmorgen mussten dann alle helfen, die Geburtstagsparty für meinen Vater vorzubereiten.
Nachmittags bin ich mal kurz zur Sporthalle, um den Leuten vom Handball Hallo zu sagen. Abends war feiern angesagt, bzw. Barmanagement. Sonntag hat man mich dann netterweise ausschlafen lassen und während das Tages war Restessen angesagt und zum erstmal relaxen. Montag hatte ich dann einen Zahnarzttermin (habe zum britischen Gesundheitssystem nicht so viel Vertrauen), war einkaufen und Freunde besuchen. und ja, Dienstag ging’s schon wieder nach Hause (oh man, ich sag echt nach HAUSE). Dort haben mich dann Siri und Madlen abgeholt und zusammen sind wir erstmal was essen gegangen.
Donnerstag war dann mein erster Arbeitstag und zum Glück konnte ich am Samstag gleich wieder abhauen und zu Anna nach Irvine fahren. Frau Österreich hatte nämlich auch Geburtstag und so haben wir bei ihr, zusammen mit Madlen, ein nettes, gammliges Wochenende, mit viel Eis und Fast Food verbracht. Herrlich entspannend.
Zum Projekt
Vielleicht noch ein, zwei Worte zum Projekt: In den letzten Wochen vor meinem Urlaub war ich echt ziemlich runter mit den Nerven. Irgendwie hat alles voll gestresst. Ätzend. Dann ist traurigerweise noch Johns Bruder gestorben, der an der gleichen Krankheit wie er gelitten hat und die Stimmung war auf dem Nullpunkt. Dann war zu allem Überfluss auch noch Kay zwei Wochen im Urlaub (besser gesagt musste sie Nachtschichten auf ihrer Farm machen – Lämmer) und wir hatten eine (zugegebenermaßen eine ziemlich nette) Aushilfe, Fiona. Zum Glück hatte/habe ich Ablenkung und Abwechslung durch das Reiten an den Nachmittagen und irgendwie ist bei Sonnenschein und Frühlingswetter die Arbeit viel besser zu ertragen.
Mal gucken, was die nächsten zwei Monate (und somit meine beiden letzten) hier in Hawick so mit sich bringen.
Cheerio!