Frohes Neues!
Es kommt zwar etwas verspätet aber wer zählt schon mit?
Manche sagen, dass es Unglück bringt so spät noch frohes Neues zu sagen aber da das mein erster Beitrag in 2020 ist, finde ich es nur angebracht. Ich hoffe, dass alle eine wunderschöne Weihnachtszeit hatten - ich hatte nämlich auch eine tolle Zeit. Ich bin über Weihnachten zurück nach Deutschland geflogen um mit meiner Familie und Freunden zu sein. Ich bin aber auch ganz stolz auf den Adventskranz den wir hier in Newport hatte, bei dem alle Kerzen komplett genutzt wurden (wir haben die erste irgendwann mit der vierten ersetzt weil wir immer noch drei Kerzen anhaben wollten). Nach Weihnachten sind wir dann nach London geflogen um Silvester in der größten Stadt Großbritanniens zu verbringen! London ist immer wieder beeindruckend. Obwohl ich schon mal in London war, ist es einfach eine echt schöne Stadt und zusätzlich hatten wir auch unglaublich Glück mit dem Wetter. Wir haben so ziemlich alles gemacht was man als Tourist in London machen und sehen kann - St. Paul's Cathedral, Tower Bridge, Piccadilly Circus, und und und. Ganz besonders war auch, dass ich zusammen mit meinem Freund und zwei anderen Freiwilligen am 31.12 im Ballet war um uns den Nussknacker anzuschauen. Dazu gibt es absolut keinen besten Zeitpunkt als an Silvester in London.
Am 2.1 bin ich mit meinem Freund wieder zurück nach Newport gegangen und wir haben natürlich viel Zeit in Cardiff verbracht, sind aber auch nach Bath gefahren um uns die römische Therme anzuschauen. Das tolle ist, dass man da mit 18 noch als Kind gilt und 7 Pfund weniger zahlen muss. Nachdem er aber wieder nach Deutschland zurück geflogen ist, war ich ziemlich schnell wieder in London. am 13.1 hatten wir nämlich eine riesige Veranstaltung im Parlament. Ich arbeite ja viel mit dem VOICES Netzwerk zusammen - wenn ihr mehr erfahren wollt folgt sehr gerne unserem Twitter account (@VOICESNetworkUK) oder unserem Instagram, das ich leite (@TheVOICESNetworkUK) - und mit den BotschafterInnen haben wir ein Drop-In event für die Abgeordneten organisiert. Was mich an dem eigentlichen Tag tatsächlich am meisten überrascht hat, ist dass wir Plakate dabei hatten für Fotos, die mir bei der Sicherheitskontrolle abgenommen wurden sind, und von einem Mitarbeiter im Parlament abgeholt werden mussten. Es kam mir in dem Moment zwar total unlogisch vor aber so wird vermieden, dass wir im Parlament plötzlich einen Protest starten. Die Veranstaltung selber war ein großer Erfolg, wir trafen über 30 Abgeordneten inklusive Jeremy Corbyn - ich hab auch mit den meisten geredet, da ich an der Tür stand und sie begrüßt hab und natürlich auch Bilder der Verantaltung durchgehend auf Instagram gepostet habe - und eine Adelige, Baroness Lister.
Nach dem Parlament war jedoch der Tag noch nicht vorbei. Stattdessen ging es direkt, so schnell wie möglich zu dem Amnesty International Büro London, welches übrigends auch das Weltweite Hauptquartier ist, um dort unsere Abend Veranstaltung vorzubereiten. Abends war es eine ziemlich große Show, bei der die BotschafterInnen und SchauspielerInnen verschiedene Sachen aufgeführt haben. Es gab Theater, Gesang, Geschichten, und viele spannende Reden. Ein Schauspieler hat auch die geschichte von einem Flüchtling aus Äthiopien vorgelesen - da dieser anonym bleiben wollte - in der es um seine drei Jahre lange Reise nach Großbritannien ging. Obwohl ich es täglich mit Menschen zu tun habe, die unglaublich viel durchgemacht haben, hör ich sehr selten von der eigentlichen Reise da es mich einfach nichts angeht. Wir fragen auch nicht, schließlich ist der Grund zu fliehen und die Reise selber für die meisten sehr traumatisierend und erzählen müssen sie es dem Staat immer und immer wieder. Nach der Aufführung war ich echt sprachlos. Egal wie oft man sich denkt, dass es schlimm sein muss, man ist trotzdem nicht darauf vorbereitet es tatsächlich in so einem Detail zu hören. Wie viel Menschen durchmachen um in Sicherheit zu kommen, ist viel viel mehr als man sich jemals denken kann.
Wir hatten auch mit der Veranstaltung einen großen Erfolg und die Stimmung war echt gut. Ich hatte sogar die Ehre Jason Isaacs zu treffen und ein Foto mit ihm zu machen. Für alle die ihn nicht kennen, er spielt Lucius Malfoy in Harry Potter. Was ich aber gemerkt hab, ist dass wenn man auf so einen "Ausflug" geht dann hört die Arbeitszeit garnicht mehr auf. Ich hab Abends noch mit meinen Kollegen um 11 Abendessen gegessen, nachdem wir uns darum gekümmert hatten, dass alle Essen hatten, und dann ging es auch irgendwann um 12 rum ins Bett. Da ich die Woche davor ein paar Überstunden gemacht hatte, konnte ich mir den Morgen freinehmen und einen Freund noch zum Mittagessen treffen, bevor ich wieder zurück nach Newport gefahren bin. Und das beste von allem? Unser Zug auf der hinfahrt wurde zwischen drin verspätet und das Geld was man zurück bekommt kriegen die Personen, die tatsächlich leiden mussten. Also hab ich durch die Fahrt nach London sogar einen Gewinn gemacht!
Ich versuch mich jetzt noch kurz zu fassen aber ich bin seitde ich wieder hier bin, wieder voll im Leben drinne und hatte auch das vergangene Wochenende Besuch von einer Freiwilligen aus Nottingham und ihrem Freund. Aus irgend einem magischen Grund haben wir hier zurzeit traumhaft schönes Wetter und konnten so natürlich Cardiff und Swansea in vollen Zügen genießen. Ich freu mich auch schon riesig auf den nächsten Besuch aus Deutschland - eine Freudin, die kommendes Wochenende kommt.
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