Family is not just a thing. It's everything...

1.10.2017

Mama und Laura und Lory haben mich zum Bus gebracht, da stand ich nun. Mein gigantischer Koffer, der eigentlich schon halb geplatzt ist und fast so schwer wie ich war... mein "Handgepäck", welches eigentlich schon ein Aufgabegepäck hätte sein sollen, so voll war es :D und mein süßer Rucksack, mit den Vögeln - hatte ich mir extra vorher für Rumänien gekauft. 

Der Bus kam fünf Minuten vor Abfahrt erst an. Ich bzw. der nette Busfahrer luden mein Gepäck in den grünen Kofferraum, dieser war nun voll (fast :D)

Wie soll ich mich jetzt verabschieden? Die liebsten Menschen, mit denen ich bis zum heutigen Tag jede Minute verbracht habe? Ich umarmte meine Mama und sagte ihr, dass ich sie liebe und sie soll auf sich aufpassen. Ich war so voll von Emotionen und wusste gar nicht wie ich damit umgehen sollte, also blieb ich kalt und hielt mein Wasser in den Augen zurück. Meine Schwester umarmen war noch extremer: Als ich sie umarmte, fing sie fürchterlich an zu schluchzen, Tränen rollten und Mama kam dazu und fing auch an. Realisiert habe ich immer noch nicht was eigentlich gerade passiert. Ich stieg in den Bus, ehrlich, mit gebrochenen Herzen. Schaute aus dem Fenster und sah wie Laura und Mama da draussen standen und weinten. Als der Bus zu rollen begann, liefen mir nun meine Tränchen. Es ist wirklich schwierig für mich gewesen, jetzt erst hatte ich gemerkt, es geht los: Ganz allein - ohne Familie.

Bestimmt eine Stunde saß ich da auf meinem Stuhl, zusammengekauert und heulte, die Leute um mich dachten sicherlich jemand ist gestorben. Plötzlich bangten mich andere Ängste. Der Bus Richtung Berlin Schönefeld kam nicht gut durch den dichten Sonntags/Ferienverkehr. Es war 17.25 Uhr, als ich in Berlin Schönefeld am Flughafen ankam. Mein Flieger ging 18.05 Uhr...

Ich hatte diese riesen Koffer im Schlepptau und stürmte zum Gate, um mein Monster abzugeben und dannach schnell zur Sicherheitskontrolle zu kommen. Als ich mich anstellte für die Kofferaufgabe kam eine Durchsage der Flieger nach Timisoara hätte 1 Stunde Verspätung.... YEEEEES!! Oder auch doch nicht yes, die Frau an der Kofferaufgabe wollte mein Monster nicht mehr annehmen. Der Check-in, der Termin für Koffer, "ist bereits seit 12 minuten geschlossen" ... "Du kannst es probieren deinen großen Koffer mit als Handgepäck Check-In durchzubringen". Wer mich kennt, weiß, normalerweise wäre ich bei sowas so sauer geworden, dass ich der fast eine klatsche und so lange diskutiere, bis die den Koffer annimmt. Zumal eben noch die Durchsage kam mehr als eine Stunde Verspätung. Aber ihr müsst euch vorstellen... Du gehst zum ersten mal von Zuhause, ganz alleine weg. Die Busfahrt war Horror und voller Bangen ob man den Flieger überhaupt noch schafft, du kommst an, kannst dich kaum noch auf den Beinen halten, dein Gepäck bringt dich fast um, du schwitzt dir ist kalt... Ich war mehr als gebrochen in diesem Moment - und hatte ehrlich keine Kraft mehr. Deshalb keine Disskusionen.

Mit dem Monster, dem anderen Handgepäck und meinem Rucksack ging ich zur Sicherheitskontrolle, und war so fertig. Es war einfach schwer, ich stand in der langen Schlange und weinte sehr. Ich glaube, die Leute hatten sehr sehr Mitleid mit mir. :D Ich wurde vorgelassen und siehe da: mein Monster kam durch. Unglaublich durch die Handgepäcksicherheitskontrolle, wo du nicht mehr als 100ml Flüsigkeiten mithaben darfst und und und, aber logisch jeder der mich gesehen hat, wusste ich habe nichts Böses geplant :D

DIe Höhe war dann wahrscheinlich der Weg zu meinem Gate.. Ich hatte Gate 65, dieses ist wahrscheinlich eines der letzten Gates dort, den der Weg dahin war schlimmer als jeder Marathon-Lauf in der Schule. Ewig lange Strecken , unendliche Treppen - (bedenkt mein Gepäck und meinen Zeitdruck ..)

Schlussendlich will ich nicht mehr darüber qutaschen, wieviel ich noch geweint habe, wie mich die Leute anschauten, wie ich gefragt wurde "ich will nicht unhöflich sein, aber ist alles okay bei dir?" , "kann ich dir irgendwie helfen?", und vorallem die Blicke über mein Monster. Als wäre ich so dumm gewesen und hätte nicht gewusst, dass ich ihn eigentlich an der Gepäckaufgabe abgeben hätte sollen und mich wahrscheinlich durch die Sicherheitskontrolle damit geschlichen habe ;-)

Ich saß im Flieger und - irgendwann - mit Kopfschmerzen des Todes kam ich in Timisoara an, eigentlich hatte ich nicht mehr daran geglaubt.

Ab jetzt lief alles bergauf. Passkontrolle. Monster abholen. Rauskommen. Abgeholt werden. Zwei junge Männer, super sympthisch, kamen auf mich zu und fragten "Hey, are you Andrea?". Nach 1 1/2 h Autofahrt kam ich in meiner "neuen Heimat" an. Sie brachten mich hoch in meine Wohnung. Neunter Stock, kein Fahrtsuhl. Denkt an mein Gepäck, heheheh aber auf die Jungs konnte man zählen :D :D