Fahrt und Ankunft
Erste Eindrücke
Szia!
Gestern um 7.02 Uhr ging die Reise vom Göttinger Bahnhof los. Im Zug traf ich meine Mitfreiwilligen Maike und Paula. Mit Maike wohne und arbeite ich auch zusammen und teile mir sogar ein Zimmer mit ihr. Paula arbeitet in einem anderen Kindergarten und wohnt in einer anderen Wohnung.
Wir unterhielten und angeregt bis eine Mitreisende um Ruhe bat.
Mit viel zu viel sperrigem Gepäck beladen stiegen wir nach viereinhalb Stunden in München um (zum Glück ein Kopfbahnhof, doch leider mussten wir den ganzen Bahnsteig entlang laufen, da wir ganz hinten im Zug saßen -.-).
Der Zug von München nach Budapest keleti war ziemlich voll, aber wir hatten Sitzplätze reserviert und die Stauräume für das Gepäck waren großzügig angelegt, sodass es keine Probleme gab.
Nach weiteren sieben Stunden Zugfahrt erreichten wir endlich Budapest, wo wir am Bahnhof (auch ein Kopfbahnhof :p ) abgeholt werden sollten. Als niemand am Gleis war, der uns abholen wollte warteten wir einfach da, wo wir ausgestiegen waren. Nach 20 Minuten wurde ich von einer Frau angerufen und gefragt, wo wir denn seien und ein paar Minuten später tauchte schließlich der Fahrer auf, der uns nach Szekszárd bringen sollte.
Unser Gepäck passte gerade so ins Auto, in dem schon eine weitere Mitbewohnerin (Minna aus Finnland) saß und uns sogleich mit Fragen bombardierte. Dadurch wurde es auf der eineinhalbstündigen Fahrt über die einsame, dunkle Autobahn nicht langweilig. Der Fahrer brachte uns einige ungarische Wörter bei – ich erinnere mich jetzt noch an hold (Mond), jó kép (schönes Bild) und kijárat (Ausgang, Ausfahrt).
In Szekszárd an unserem Haus erwarteten uns Szabi, unser Mitbewohner und Betreuer, Franky, ein ungarischer Freiwilliger, der bei unserer Aufnahmeorganisation Polip (Krake) arbeitet und eine Eszter, eine feste Mitarbeiterin von Polip, mit einem Willkommensgetränk und Abendbrot auf uns.
Da ich ziemlich müde war, ging ich dann bald ins Bett, aber Paula blieb noch etwas länger wach und saß noch mit Szabi, Franky und Gabór zusammen, der noch vorbeigekommen war um uns zu begrüßen (er ist bei Polip für Finanzen zuständig).
In den frühen Morgenstunden wurde ich davon wach, dass mir zu warm war, aber ich legte einfach die Decke beiseite und konnte dann weiterschlafen.
Nach einer erfrischenden Dusche wurde erstmal das Zimmer umgeräumt und etwas eingerichtet und anschließend der Koffer und der Rucksack ausgepackt. Es ist wirklich angenehm, es sich hier gleich ein bisschen gemütlich zu machen, damit einem der Raum nicht so leer und fremd vorkommt. So fühle ich mich gleich wohler.
Da Paula noch recht lange geschlafen hat, hingen wir heute Morgen noch ein wenig zusammen auf der Terrasse rum, bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten. Bis ins Zentrum ist es nicht weit und wir können alles, was wir brauchen, zu Fuß erreichen. Das ist sehr praktisch :p
Während unseres Rundgangs fragten wir Szabi Löcher in den Bauch, weil wir alles Mögliche über die Gebäude und viele ungarische Wörter wissen wollten.
Es war schon ein bisschen komisch ins Café zu gehen und beim Bestellen völlig hilflos auf Szabi angewiesen zu sein. Anschließend gingen wir noch zusammen einkaufen – auf Grund unterschiedlicher Interessen eine anstrengende Angelegenheit. Wir werden das wohl noch ein bisschen besser organisieren müssen :p
Jetzt wird gerade eine Reispfanne gekocht. Nach dem Essen wollen wir noch zu einem Aussichtspunkt gehen um den Sonnenuntergang über Szekszárd zu beobachten.
Am Abend wollen wir uns dann nochmal zusammensetzen und eine Vokabelliste anfangen, damit wir die ganzen Wörter, die wir heute erfragt haben nicht gleich wieder vergessen. Ich habe mir vorgenommen immer vor dem Schlafengehen nochmal die Vokabelliste durchzulesen, sodass ich die Vokabeln schnell lerne. Mal sehen, ob ich das dann auch so umsetze ;)
Diese Woche (03.09.-07.09.) werden wir noch nicht arbeiten, sondern bei Polip Sprachunterricht haben, damit wir uns wenigstens ein bisschen verständigen könnten.
Bislang reden wir untereinander nur Englisch und sind ansonsten ziemlich aufgeschmissen :p
Erst am 10.09. werden wir im Kindergarten anfangen, aber wir wissen auch noch nichts über unsere Arbeitszeiten. Das wird erst dann abgesprochen.
Ich bin gespannt.
Jetzt ist das Essen fertig, also geh ich mal in die Küche!
Szia! (informelle Gruß- und Abschiedsformel)