Es ist Zeit, weiter zu ziehen
Enli beendet bald ihren Freiwilligendienst; in dieser Woche sind die letzten richtigen Arbeitstage. Von Traurigkeit noch keine Spur:sie will mehr von der Welt sehen und neue Erfahrungen machen!
Puh, endlich komme ich mal wieder dazu, einen Eintrag zu schreiben und muss erstmal überlegen, wo ich anfange zu erzählen.
Alsooo… Unser deutscher Abend war ein Erfolg, es kamen mehr Leute als ich erwartet hatte (circa 35) und alle haben sich gut amüsiert. Bis auf einen kleinen Zwischenfall durch unsere "liebe" Theatermitarbeiterin Christina ist alles glatt gelaufen und auch Emilys und Philips Loriot-Sketch kam super an.
Karen, heute bin ich der lebende Türöffner und -schließer!
Am Sonntag war ich mit Emily, Karen, ihrem Vater und dessen Freundin in Patras beim Karnivali. War ganz anders als bei uns. Es hat mich mehr an Karneval in Rio erinnert, aber trotzdem hat es mir gut gefallen. Verrückt sind die Leute zu diesem Anlass glaub ich überall. In der Parade sind 50.000 Leute mitgelaufen, was EWIG gedauert hat. Aber alle hatten voll Spaß, das konnte man allen ansehen. Vor allem die, die in der Parade mitgelaufen sind. Insgesamt waren etwa 200.000 - 300.000 Leute zum Karnivali in Patras. Echt krass! Aber untypisch griechisch war alles ziemlich gut organisiert. Abends gab es ein riesiges Feuerwerk. Eines der größten, die ich je gesehen habe. Nicht unbedingt das Schönste, aber das Längste. Es war zwar kein richtiger Ersatz für die Weiler Fasnet, aber trotzdem hat mir der Tag richtig Spaß gemacht.
Letzte Woche hab ich mir dann ein paar Tage frei genommen, da ich noch so viele übrig habe. Hab jetzt immer noch etwa 15 freie Tage, die ich aber gar nicht mehr nehmen kann, da diese Woche meine letzte richtige Arbeitswoche ist und Karen nicht da ist, das heißt also, dass ich mir nicht frei nehmen kann. Tjaja, ich bin halt eine fleißige Freiwillige, die sich nicht mal alle ihre freien Tage nimmt und noch extra arbeitet!! :-)
Von Donnerstag bis Samstag war ich dann also bei Emily und Philip in Kryoneri. Die Tage hab ich echt genossen, so eine Auszeit vom Zentrum tat echt mal wieder gut. Bin mit Emily zu ihren Workshops in die Grundschule gegangen und die Kinder waren so süß! Schade, dass ich hier nicht die Möglichkeit hatte, öfter mit kleinen Kindern zu arbeiten. Das hätte mir echt Spaß gemacht.
Am Samstag sind Emily und ich zurück nach Korinth gefahren, um mit Karen bei einem Punk-Rock-Konzert von unter anderen Panx Romana (eine hier ziemlich bekannte Punk-Rock-Band, die ihren Höhepunkt zwar vor etwa 20 Jahren hatte, allerdings immer noch sehr beliebt und richtig gut ist!) zu helfen. Dort gab es für uns jedoch nicht wirklich viel Arbeit, da die Bar von jemand anderes gemacht wurde. Und so konnten wir uns dann das ganze Konzert anhören. Zu Gute kam mir, dass ich hier arbeite, mich auskenne, zur Seitentür durchgehen und in der ersten Reihe stehen konnte. Uuuhhuuu! :-)
Am Sonntagabend hat Emily eine Überraschungsgeburtstagsparty für Philip organisiert. Tolle Idee! Er hat wirklich nichts geahnt und war glaub ich sehr überrascht und hat sich hoffentlich gefreut. Er hat vorher niemandem erzählen wollen, wann er Geburtstag hat, doch Emily hat es trotzdem herausgefunden und so hatten wir alle einen schönen und vor allem lustigen Abend zusammen. (Dank Ingo und Uwe, zwei Deutsche, die hier leben und den totalen deutschen Humor und die deutsche Lache haben, und Magda, deren selbst gebasteltes Spiel echt lustig war.)
Jo, und heute musste ich dann wieder arbeiten. Hier war irgendein wichtiges Meeting mit Bürgermeister, Präsidenten etc. Da sich hier viel verändern soll und alles nicht wirklich so läuft wie es soll, sind alle im Moment ziemlich angespannt und das wirkt sich dann am Ende auch auf mich aus.
Für mich wird es wirklich Zeit zu gehen und wieder etwas Neues anzufangen. Gut tut, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Mit Emily hatte ich letzte Woche viel Zeit zu reden und ihr geht es ähnlich.
Für uns wird es Zeit, weiter zu ziehen, mehr von der Welt zu sehen, mehr für uns und andere zu tun und unsere Erfahrungen weiter zu geben.