Ende April und Mai, der letzte richtige Monat in der Einsatzstelle
Meine Erlebnisse im letzten Monat in der Einsatzstelle.
Am Sonntag, den 8. Mai, war in Estland Muttertag.
Aus diesem Anlass fand am 6. Mai im weißen Saal der Schule ein Konzert statt, bei dem die Schüler der Grundschule tanzten, sangen und verschiedene Instrumente spielten.
Um den Geburtstag von Leikma, einem estnischen Maler, in seinem Museum zu feiern, besuchten einige Schüler und ich dieses, und gaben ein kleines Konzert mit Gesang und Blockflötenspiel.
Im Kindergarten fand am Montag nach dem Muttertag ein Spielenachmittag statt, bei dem es nicht nur eine kleine Aufführung mit Musik und Tanz gab, sondern auch Spielstationen auf dem ganzen Spielplatz, an denen die Kinder zusammen mit ihren Müttern spielen konnten.
Mit meiner Kindergartengruppe ging ich auch ein paar Tage später auf ein Picknick an der Haapsalu-Promenade. Die Kinder konnten auf dem angrenzenden Spielplatz spielen und zwischendurch wurde auch Tee, Gebäck, etc. gegessen. Nach dem gelungenen Cafe-Ausflug haben die Erzieherinnen ihr Versprechen also eingelöst.
In der nächsten Woche machten wir einen Ausflug zu einem Bauernhof mit einem Schmetterlingshaus. Es war eine Art Abschluss für die Kinder, die jetzt in die Grundschule gehen. Die Kinder waren sehr begeistert. Es gab auch andere Tiere (Papageien, etc.), die auf großes Interesse stießen. Nach einer ausgiebigen Frühstückspause, konnten sich die Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz austoben und zu einem Teich gehen, um dort Fische zu beobachten.
Der Domchor wurde eingeladen, sich an einem gemeinsamen Singen für die Ukraine zu beteiligen, dass auch im estnischen Fernsehen übertragen wurde. Ich nahm die Einladung zusammen mit einigen anderen Sängern aus unserem Chor an, und so fuhren wir nach Tallinn zum Ort des Gesangsfestivals (große Freiluftbühne), wo der Auftritt stattfinden sollte. Ich war überrascht, wie viele Menschen dort zusammenkamen um zu singen und Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Es war ein einmaliges Erlebnis, das ich nie vergessen werde, mit Tausenden von Menschen auf einer Bühne zu stehen und zu singen, das Gefühl war unbeschreiblich. Definitiv einer der Höhepunkte meines Freiwilligendienstes. Hier könnt ihr ein Lied von der Aufführung sehen https://youtu.be/iWSMdxAxW3c.
Viel später als erwartet, haben wir auch in Haapsalu den Frühling gespürt. Es wurde immer wieder kalt und die Blumen haben einfach keine Knospen gebildet und alles blieb grau in einer Zeit, in der es in Deutschland schon lange blüht und nach Frühling riecht. Aber jetzt wird es auch hier langsam wärmer und die ersten Blätter bilden sich.
Dank des wärmeren Wetters ist das Radfahren in der Umgebung von Haapsalu jetzt wieder möglich. Es ist an der Zeit, die estnische Landschaft weiter zu erkunden und neue schöne und interessante Orte im Frühling zu entdecken.
In der Schule fand nun auch der von mir lange vorbereitete Kulturtag zum Land “China” statt. Ich versuchte einen möglichst vielfältigen Eindruck des Landes zu vermitteln und war sehr erfreut, wie aufmerksam mir die Kinder der einzelnen Klassen 4-6 zuhörten.
Das Projekt war ein voller Erfolg.
Nun freue ich mich auf die letzten Wochen meines Freiwilligendienstes, denn das eine oder andere Ereignis liegt noch vor mir.
Zuhause fühlt sich fast greifbar nah an und aber auch eine leichte Wehmut des Abschieds, nach dieser wirklich sehr schönen Zeit in Estland, setzt langsam ein. Eigentlich möchte man Estland gar nicht verlassen und besonders Haapsalu ist in wenigen Monaten zu einer zweiten Heimat geworden. Als ob ich schon immer mit dem Land verbunden gewesen wäre.