Elche, ich komme!
Die ersten Worte Schwedisch sind eingeübt, ein Kurzbesuch vor Ort hat bereits im Mai stattgefunden. Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen für Aelgfan, die in den kommenden neun Monaten im kleinen schwedischen Dorf Viksjöfors Kindern Jazztanz beibringen oder auch mal Häuser rot streichen wird.
Hejsan! Mitt namn är Sarah och jag är 19 år gammal, und ab Sonntag lerne ich hoffentlich noch ein bisschen mehr Schwedisch... ;-)
Da startet nämlich mein neun Monate langer Europäischer Freiwilligendienst (EFD) in Nordschweden. Mein Projekt heißt „Like a dance“ und findet in einem sehr kleinen Dorf namens Viksjöfors (200 Einwohner) statt. Wohnen werde ich zum Glück in einer etwas größeren Stadt in der Nähe, die heißt Edsbyn und da leben immerhin 8000 Schweden. Mit mir zusammen fängt eine andere Deutsche an und außerdem ist momentan noch eine französische Freiwillige für einen Monat da, wir wohnen dann alle in einer relativ großen Wohnung in einem Mietshaus am Fluss „Voxnan“.
Das Projekt hat – wie Ihr Euch wahrscheinlich schon denken konntet – was mit Tanz zu tun. Und zwar ist dort eine kleine, so richtig schwedische Tanzschule in Viksjöfors: rotes Holzhaus mit einem See nebenan. Dort werde ich mithelfen, Jazzdance-Kurse für Kinder zu leiten, verschiedene Veranstaltungen mitorganisieren (z.B. einen Austausch mit Slowenien in ein paar Wochen) und alles, was sonst noch so anfällt. Mir wurde auch schon angeboten, beim Deutschunterricht in der Schule mitzuhelfen, Klavierunterricht zu geben, im Museum mitzuarbeiten, etc.
Es kommt natürlich auch auf Eigeninitiative an. Da im Moment Sommerferien sind, ist an der Tanzschule nicht so viel zu tun. Unsere erste Aufgabe wird wohl sein, ein Haus rot zu streichen. ;-) Gerade kam eine Email von meiner Chefin Helena und sie schrieb, dass wir das Boot auf dem See benutzen können und auch die Sauna... :-)
Im Mai war ich schon mal für ein langes Wochenende bei meinem Projekt, weil dort ein internatonales Tanzfestival stattgefunden hat und das eine ganz gute Gelegenheit war, schon mal reinzuschnuppern. Natürlich sah alles ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte. Und alle waren total gestresst, weil es so viel zu tun gab. Daher gab es wenig Zeit, sich beispielsweise mit Helena zu unterhalten. Mein erster Eindruck von ihr war leider nicht so sympathisch, aber das ändert sich hoffentlich noch!! Ich bin auf jeden Fall froh, schon mal zu wissen, wo ich lande und wie ich hinkomme. Die Landschaft ist auf jeden Fall einzigartig. Und wenn man erstmal ein bisschen die Sprache kann, hat man auch noch mal einen anderen Zugang zu den Menschen.
So langsam werde ich auch mit dem Packen fertig. Mein Koffer wiegt jetzt 24 Kilo und ich hoffe, beim Check-in drücken die ein paar Augen zu. Anders geht es einfach nicht, weil der Winter auch sehr hart werden soll (-40 °C!?!) und ich hab sogar schon ein Paket vorgeschickt. Sonntagmorgen geht’s dann von Paderborn aus über Frankfurt nach Stockholm. Von dort muss ich dann noch mal etwa vier Stunden mit Zug und Bus Richtung Norden fahren, wo mich dann die französische Freiwillige in Edsbyn erwartet. Sie sagte auch etwas von „traditional swedish diner“...
Im Moment fühle ich mich etwas entwurzelt und das Abschiednehmen fällt überhaupt nicht leicht. Für morgen Abend habe ich noch alle meine engsten Freunde zu einer Abschiedsparty eingeladen. Heute bin ich ziemlich schockiert von den Anschlägen in London, auch weil ich ein paar Mal dort war, und es meine absolute Lieblingsstadt ist. :-(
Aber die Vorfreude auf Schweden ist natürlich auch da und steigert sich hoffentlich noch! Anscheinend gibt es dort ziemlich gute Möglichkeiten ins Internet zu kommen, also werde ich versuchen, das Tagebuch einigermaßen regelmäßig weiterzuführen, vielleicht sogar mit Fotos...
Und dann wollte ich noch meine Entsendeorganisation, den AFS, loben. Die organisieren das nämlich alles richtig gut und sind immer da, wenn man Fragen hat. Das Ausreiseseminar letztes Wochenende in Kassel hat auch Spaß gemacht, in erster Linie durch den Austausch mit den anderen Freiwilligen.
So, ich bin sehr gespannt und Ihr dürft in den nächsten Monaten hoffentlich mitfiebern...
Ich würde mich auch über Nachrichten von Leuten freuen, die ebenfalls in Schweden waren oder vielleicht sogar im gleichen Projekt!