Eine Woche zuhause - Langeweile?
Es stellt sich die Frage, wie man seine Zeit zuhause verbringen soll während des Kontaktverbotes. Hier ein paar Vorschläge und Anregungen.
Es ist nun genau eine Woche her, dass ich in London mit gepackten Koffern ins Flugzeug gestiegen bin, um nach Hause zu fliegen und meinen Freiwilligendienst vorerst zu unterbrechen. Damit bin ich jetzt auch seit einer ganzen Woche zuhause gewesen ohne das Haus verlassen zu haben.
Eine Vorstellung, die man nur aus Romanen oder Filmen kennt, wird plötzlich Realität. Aber so grausam es auch klingt, das Gefühl zu haben, in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein, so sehr ist es auch notwendig! Nur durch eine Reduzierung unserer sozialen Begegnungen und durch Rücksichtnahme aufeinander, können wir dieses Virus stoppen und irgendwann wieder zur Normalität zurückkehren.
Nun könnte man erwarten, dass es sicherlich langweilig wird auf Dauer, zuhause zu sein, doch dem kann man problemlos entgegenwirken:
Die erste Woche war sicher kein Problem, nach 7 Monaten hatte man sich Vieles zu erzählen. Ich konnte alte Freunde anrufen, Freunde die in der gleichen Situation sind. Die meiste Zeit habe ich jedoch mit meinem Bruder verbracht. Allerdings gilt diese Kontaktsperre länger als eine Woche und ein jeder braucht etwas zu tun. Daher meine fünf Vorschläge an euch:
Im letzten halben Jahr ist mir etwas bewusst geworden, was mir besser schon zur Schulzeit klar gewesen wäre. Nämlich wie wichtig es ist eine Fremdsprache zu sprechen, um sich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenster Kultur unterhalten zu können. Daher meine erste Idee: lernt eine neue Sprache oder vertieft eine bereits bekannte. Sprachen sprechen kann so viel Spaß machen und die Möglichkeit es zu lernen ist immens groß: alte Schulbücher, Onlineseiten, Apps, Lernbücher, … Ich persönlich lerne viele neue Vokabeln aus Liedern.
Mein nächster Vorschlag wird metaphorisch oft als Universalsprache, die jeder versteht, bezeichnet. Ich spreche von Musik. Eure Geschwister oder Eltern spielen ein Instrument, das ihr schon immer mal spielen können wolltet? Nutzt die Gelegenheit und bittet darum, dass es euch jemand beibringt. Und auch wenn die Person keine Zeit hat, so schafft auch hier das Internet Abhilfe. In zahlreichen youTube-Tutorials unterrichtet man euch, ein Instrument zu spielen.
Viele verwenden es als Therapie zur Beruhigung oder nutzen es als Ausgleich zum stressigen Beruf und ich muss zugeben, es hat eine besänftigende Wirkung zu malen. Lasst eurer Phantasie freien Lauf und eure kreative Ader frei walten. Wer Inspiration braucht, kann auch diesmal das Privileg nutzen, im Zeitalter des Internets zu leben. Mein aktuelles Projekt ist die London Undergroundmap. Auf youTube findet ihr darüber hinaus reichlich Videos, in denen man eine Schritt-bei-Schritt-Erläuterung erhält. Entdeckt den Künstler in euch!
Nichts macht eine Selbstisolation angenehmer als ein leckeres Stück Kuchen. Also schwingt euch ran an den Schneebesen und die Schüssel. Diesmal braucht ihr auch sicherlich kein Internet, denn eine kurze Anleitung von Mama oder Oma trägt auch dazu bei, dass alte Familienrezepte nicht verloren gehen. Trotzdem ist es natürlich nicht verboten, seine eigene Note zuzufügen und sich selbst zu versuchen. Doch vergesst nicht, um einen Kuchen zu backen, muss man (mindestens) haben 7 Sachen! Alternativ könnt ihr natürlich auch kochen.
All die bisherigen Ideen waren euch zu langweilig und öde. Dann geht einen Schritt weiter und macht nicht nur was für euch, sondern lasst auch andere an dieser Situation Teil haben. Schreibt einen eigenen Blog. Dabei seid ihr natürlich thematisch nicht an die aktuelle Coronavirus-Situation gebunden. Im Gegenteil, Kreativität und Innovation sind erwünscht. Außerdem schafft ihr auch nachhaltige Erinnerungen. Falls ihr euch in einigen Jahren fragt, was ihr in dieser schwierigen Zeit gemacht habt, wie ihr gedacht habt und was ihr gefühlt habt, könnt ihr hierauf jederzeit zurückschauen und nochmal nachlesen.
Doch bei all dem Enthusiasmus, der gerade entstanden sein mag (oder auch nicht), solltet ihr euch nicht zu viel vornehmen. Lasst euch auch noch Zeit zum Entspannen und für euch selbst. So schwer diese Zeit, zuhause eingeschlossen, auch sein kann, ist es dennoch immens wichtig, das Kontaktverbot einzuhalten und in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Sobald ihr etwas gefunden habt, um euch zu beschäftigen, erscheint es nur noch halb so schlimm!