Eine Woche voller Schneefreu(n)de!
Man merke: Man sollte immer eine Versicherung beim Skifahren abschließen, nie ohne Schneeketten bei Schnee in die Berge fahren und auch das Freundschaftschließen kostet Zeit!
Letzte Woche Freitag ist unser erster Besuch in Digne eingetroffen! Alma und Carolin (zwei deutsche Freiwillige aus dem Norden Frankreichs) waren bis Mittwochmorgen bei uns in der Provence und wir sind gemeinsam fleißig Skigefahren! Wir haben netterweise den alten Wagen aus dem Centre ausleihen dürfen, der schon so einige Macken hat- das Abschließen ist alleine schon immer ein Abenteuer für sich. Samstagmorgen ging es dann in aller Frühe los und wir konnten die Piste bei tollem Sonnenschein richtig schön genießen! Sonntag sind wir dann zu einer anderen Piste gefahren. Der "Aufstieg" mit dem Auto war dorthin schon ein wenig schwieriger und wir haben direkt eine halbe Pirouette gedreht. Zum Glück kam uns keiner entgegen! Montag wurde das Ganze dann aber noch getoppt! Es war starker Schnee angesagt und der kam auch. Wir sind natürlich trotzdem ohne Bedenken und ohne Schneeketten losgefahren. Da die Räumfahrzeuge noch nicht allzu aktiv waren sind wir ganz gemächlich den Berg hochgekrochen und zum Glück auch heile angekommen! Damit sich die lange Fahrt auch gelohnt hat, haben wir uns brav die Skier untergeschnallt und sind losgedüst- schöner fast unberührter Neuschnee! Außer uns waren an dem Montag nicht sehr viele Menschen unterwegs und wir genossen die freie Bahn. Bei der zweiten Abfahrt ist Carolin allerdings gestürzt und hat sich mit dem Skier das Knie ausgeschnitten. Ich bin also die Piste bis zum nächsten Häuschen hochgelaufen und habe mich ein bisschen wie in einem Katastrophen-Schnee-Film gefühlt, weil ich so gegen den Wind durch Tiefschnee die Piste hochgewatet bin. Als ich dann nach gefühlten hundert Stunden angekommen bin sehe ich wie Kirstin gerade dabei ist ihre Skier abzuschnallen. Sie hatte sich den einfachere Weg ausgesucht und ist die Piste runter und mit dem Lift wieder hochgefahren. Alma hat sich derweil um Carolin in eisiger Kälte gekümmert und ich muss sagen: "Hut ab!". Nachdem die Pistenrettung Caro abgeholt hatte (und weil wir dummerweise keine Versicherung abgeschlossen haben muss sie den Spaß jetzt selber bezahlen...) wurde sie in eine Krankenstation in der nächsten Stadt gebracht. Alma ist mit ihr mitgefahren und Kirstin und ich haben die Skier weggebracht und dann versucht hinterher zu fahren. Das war leider nicht ganz so einfach, weil unser Auto ein wenig eingeschneit war. Mit ausgeliehener Schneeschaufel und Hilfe beim Anschieben haben wir es dann aus der Parklücke geschafft und sind mit gemütlichen 20km/h zur Krankenstation gefahren. Zum Glück ist nichts Schlimmeres mit ihrem Knie passiert und sie musste "nur" genäht werden und darf ihr Bein jetzt erst mal nicht mehr abknicken. Den Abend haben wir dann zur Feier des Tages mit einem Raclette beendet. Am Tag darauf wurde noch ein Schneemann gebaut und Spiele gespielt (die Kategorie "Fluss" bei "Stadt-Land-Fluss" muss dringend noch trainiert werden!) Die Tage gingen fix rum und am Mittwoch sind die beiden auch schon wieder aufgebrochen. Es war wirklich ein sehr tolles und aufregendes Wochenende und ein schönes Gefühl mal Freunde hier gehabt zu haben!
Nicht nur, dass wir am Wochenende Freund hatten Mittwochabend sind wir dann doch tatsächlich mit zwei Kollegen beim Chinesen gewesen! Am Freitag fragt uns dann Stéfanie, die wir vom Judo kennen, ob wir Lust haben mit ihr in eine Bar zu gehen und heute waren wir mit ihr auch nochmal Skifahren. Ich frage mich: Woher kommt auf einmal das Interesse der Leute sich mit uns zu treffen? Wahrscheinlich braucht auch sowas in der Provence ein wenig länger.
Vor drei Wochen war ich übers Wochenende in Aix-en-Provence um nochmal mit den Leuten, die ich im Zug kennen gelernt hatte etwas zu unternehmen, bevor Philipp Ende Januar wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Wir hatten einen sehr amüsanten Abend und sind dann Sonntag noch in "Django" auf Englisch mit französischen Untertiteln gegangen. Was teilweise echt verwirrend war! Aber zum Glück wird in dem Film auch Deutsch gesprochen, so dass man sich nicht ganz fremd im Kino gefühlt hat. Man merkt dort aber auch sehr gut wie viel einfacher es ist mit Erasmus-Leuten in Kontakt zu kommen als mit "Einheimischen".
Vor zwei Wochen waren wir übers Wochenende in Marseille und waren dort mit anderen Freiwilligen unterwegs. Wir haben gut gefeiert, aber auch sehr interessante Gespräche geführt! Otilia kommt aus Rumänien und hat von den Roma dort erzählt und man fängt einfach an sich über ganz andere Dinge Gedanken zu mache, über die man vielleicht nie oder nicht auf diese Weise nachgedacht hätte. Dem EFD sei Dank. ;) Am Montag hatten wir unsere Evaluation mit den anderen Freiwilligen von Pistes Solidaires und es war schön mal wieder alle wieder zu sehen!
Zwischendurch haben wir bei der Arbeit unser erstes "grand jeu" (großes Spiel) mit den Kindern gemacht und dabei deutsche Wörter involviert. Es war ein bisschen chaotisch, aber hat auch ganz schön Spaß gemacht! Außerdem sind Kirstin und ich dabei den Raum der "Ludotèque" (Spielebibliothek) zu streichen. An der einen Wand soll eine Fantasiewelt entstehen- Mal sehen wie wir beiden nicht allzu künstlerisch begabten Menschen das hinbekommen. Aber das ist ja irgendwie auch der Sinn des Jahres: Herausforderungen finden und sie überwinden, am besten mit einem schönem Ergebnis!
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