Eindrücke der letzten 2 Wochen!
Meine erste Monatsbilanz, neue Freunde, Ausflüge, Projekte und Parties :)
Wie bereits erwartet, wird es immer schwieriger für meinen Blog Zeit zu finden. Anfangs dachte ich würde es schaffen jede Woche einmal Bericht zu erstatten. Doch ich denke es muss ich auf alle zwei Wochen beschränken. Mein erster Monat ist jetzt rum und es ist Zeit eine Bilanz zu ziehen!
Ich habe mich super gut eingelebt und mag meine Arbeit total! Von Woche zu Woche merke ich wie sich mein Französisch schleichend verbessert. Immer mehr zu verstehen macht einen ziemlich glücklich, denn man fühlt sich wieder als volles Mitglied in der Gesellschaft, wenn man tatsächlich einer Konversation folgen kann! Letztens an der Kasse im Supermarkt, fragte mich der Kassierer erst als ich meine deutsche Kreditkarte herausholte ob ich gar keine Französin wäre. Das war erstmal ein Erfolgserlebnis! Diese und andere kleine Dinge lassen mich frohen Mutes auf die nächsten 8 Monate blicken! Ich habe keine Zweifel mehr, dass ich am Ende tatsächlich fließend französisch sprechen kann!
Doch schon jetzt merke ich wie schnell die Zeit vergeht. Gewisse Ereignisse kann ich gar nicht mehr einer Woche oder einem Tag zuordnen. Deswegen liegt auch gerade mein Planer genau neben mir, damit ich euch über das berichten kann, was in den letzten 2 Wochen so passiert ist.
Ein Highlight war auf jeden Fall die Fahrt in die Weinberge der Champagne. Da das Lycée de Bazeilles unter anderem auch Köche und Servicekräfte im Bereich Hotellerie ausbildet, liegt es den Lehrern sehr am Herzen den Schülern zu zeigen, wie gewisse regionale Produkte hergestellt werden. An diesem Tag ging es also um die Weinherstellung. Wusstet ihr, dass die Weinberge in der Champagne zum UNESCO Welterbe gehören? Nach einem kleinen Vortrag über die Arbeit in den Weinbergen und den verschieden Weinsorten ging es für die Schüler, Lehrer und mich an die Arbeit: Weintrauben ernten (und naschen :) ). Das war echt ne Arbeit, aber es hat super Spaß gemacht und die Weintrauben waren die besten, die ich je gegessen habe! Nicht umsonst sind die Weinberge dort so renommiert. Anschließend hatten wir Mittag zwischen den Traubenstöcken. Die Kochlehrer hatten natürlich was vorbereitet! (Was das Essen angeht bin ich wirklich überversorgt!) Anschließend ging es nach Ai, wo die Trauben gepresst und weiterverarbeitet werden. Es ist schon Wahnsinn, wie viel Arbeit hinter einer Flasche Wein steckt!
Trotz dessen, dass 30h die Woche für den ein oder anderen nicht sehr viel klingt, habe ich wirklich sehr viel zu tun und mir fällt es schwer zu Hause abzuschalten. Ich arbeite viel an Vorbereitungen für Ausstellungen oder Events und kann meine Zeit selbst einplanen, aber das ist nicht immer einfach! Die letzten Wochen habe ich Erasmus+ in der Schule vorgestellt, was ganz gut gelaufen ist! Die Woche danach habe ich mit einer Deutschlehrerin den Tag der deutschen Einheit vorgestellt und die Schüler rote Grütze und Würstchen probieren lassen! dahinter steckt eine ganze Menge Planung: Vorbereitung der Plakate, Tische, Flyer, kleine Spiele, Zubereitung des Essens... Doch einige Schüler halfen uns dabei und es war ein glatter Erfolg! Aber ihr kennt sicher dieses Gefühl: man steckt eine Menge Arbeit in ein Projekt oder eine Arbeit und stellt es letztendlich innerhalb von 10 Minuten vor (solange geht die Pause)!
Natürlich arbeite ich noch an ganz vielen anderen Dingen z.B. den Kaffeestunden, bin in Klassen une helfe ihnen bei Vorbereitungen von Präsentationen, führe geplante Englischkonversationen mit Lehrern, nehme an englischen Kochstunden teil und und und.... Alles aufzuzählen würde defintiv den Rahmen sprengen. Doch es ist gut so wie es ist! Ich langweile mich auf jeden Fall nicht! :D
Am 28. September fuhr ich mit meiner Tutorin nach Reims zum Café des volontaires. Dort traf ich dann alle Freiwilligen, die ebenfalls in der Region arbeiten! Einige davon kannte ich bereits von meinem ersten Tag und andere waren ganz neu für mich! Es waren sogar frühere Freiwillige da, die ein bisschen von ihren Projekten erzählt haben. Das war wirklich interessant! Sie haben uns geraten wirklich alles mitzunehmen und eine Sache kam immer wieder zu Rede: Dieses Jahr geht schneller rum, als man denkt! Und das glaube ich auch!
Da ich in einer Schule arbeite, habe ich mehr Urlaub als die anderen - bin jedoch an die Schulferien gebunden. Doch das ist vollkommen okay für mich. In 1,5 Wochen gehe ich in die 2-wöchigen Herbstferien, Weihnachten gibt es 2, Winter im Februar 2 und im April noch mal 2. Das ist echt viel! Ich freue mich bereits auf die Herbstferien, denn es geht nach Hause! Vor allem meine Eltern, meine engsten Freunde und meinen Freund freut das sehr ! Auch alle meine Freunde hier fahren nach Hause (nach Paris, Toulouse, Groß Britannien oder Spanien), weswegen ich auch entschieden habe für diese Ferien nach Hause zu kommen. Natürlich auch, weil ich meine Liebsten vermisse !!!
In den letzten 2 Wochen war ich auch auf 2 Soirées: einer wurde von Noemia organisiert. Sie kochte für uns afrikanisch und wir genossen das wunderbare Essen mit afrikanischer Musik und hatten sehr viel Spaß! Der andere war größer und betraf alle Tourismusstudenten aus Bazeilles - also so etwas wie eine Studentenparty! Da meine Freunde diesen organisierten, half ich mit. Ich stand mit hinter der Bar und habe Cocktails gemischt! Zum ersten Mal muss ich dazu sagen. Ob meine Cocktails gut waren, kann ich deswegen nicht sagen, aber es hat sich keiner beschwert! Ich habe auch das Gefühl, dass in Frankreich mehr getanzt wird! Zu mindestens was die Soirées anging, gab es nicht diese übliche Hemmschwelle, die ich aus Deutschland kenne. Man hat einfach in der Gruppe getanzt und sich gut dabei gefühlt ! :)
Letztes Wochenende bin ich dann mit Noemia nach Paris zum shoppen gefahren. Dort haben wir bei der Familie ihres Onkel übernachtet. Ich habe auch Verwandtschaft in Paris und werde so bald wie möglich auch diese besuchen! Die Familie war total nett zu mir. Wir waren shoppen, haben uns das Louvre von außen angeguckt, sind an der Seine entlang geschlendert und anschließend vom Place de la Concorde über die Champs-Elysee spaziert. Am Sonntag Mittag saßen wir dann müde und zufrieden mit unseren Shoppingtüten im Bus.
Diese Woche ging total schnell vorbei! Wie immer stand viel Arbeit an, die ich aber gemeistert habe. Es wurde diese Woche dann auch ziemlich kalt und es gab ein Problem mit der Heizung, sodass ich mir einen Schnupfen weggeholt habe, aber es geht schon wieder besser. Es passieren so viele coole Dinge, dass ich gar keine Zeit hatte deprimiert über meinen Schnupfen zu sein! Jetzt ist es jedenfalls warm!
Diese Woche kamen dann auch endlich die Sprachassistentinnen. Ich erzählte ja, dass ich mit noch einer jungen Lehrerin zusammen wohne. Jetzt sind es noch eine Spanisch- und eine Englischassistenten, die jeweils aus Valencia und Durham kommen(Alejandra und Sam). Eine weitere Englischassistentin wohnt in Bazeilles -in meiner vorherigen Wohnung. Sie heißt Elizabeth und kommt ebenfalls aus England. Also habe ich ein Abend organisiert, an dem wir uns alle kennenlernten und was soll ich sagen: die Chemie stimmt! Zwei Tage später waren wir und eine andere Assistentin (Hannah), die zu Besuch kam, in einer französischen Kneipe und lauschten einem Auftritt einer 2-Mann-Band, die abwechselnd französische und englisch Rock und Poplieder spielte. Es war ein toller Abend! Darauf den Tag - gestern - besuchten wir Charlebille-Mezieres - die Stadt in der Hannah wohnt. Trotz dessen, dass wir uns noch nicht mal eine Woche kennen, sind wir schon eine feste Gruppe geworden. Unter uns sprechen wir auf Englisch, aber wir wollen demnächst versuchen zu Französisch zu wechseln. Sam und Alejandra sehe ich also jeden Tag in der Küche, die unter anderem auch eine kleine SItzecke mit Fernseher beinhaltet. Heute Abend gucken wir vielleicht einen Film!
Wie ihr seht ging das mit der Integration ziemlich schnell. Also wenn ihr selbst irgendwo neu anfangt - ob im Ausland oder nicht- braucht ihr wirklich keinen Angst haben keinen Anschluss zu finden. Das mag die ersten Wochen so sein doch dann geht es schneller als man denkt!
Na gut das war's dann erstmal wieder aus dem nicht mehr so sonnigen Sedan! Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen :)
Bis bald,
eure Rike!
PS: Ich habe mir ein Kochbuch auf französisch gekauft und werde sehen,wie ich damit klar komme! :)
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