Eindrücke aus Arad
Henderson ist zurzeit in Arad und schildert, was sie dort erlebt. Sie besucht das Projekt der Freiwilligen dort und versucht, sich in ihrer etwas gewöhnungsbedürftigen WG einzuleben.
So, ich bin im Moment in Arad.
Gestern war ich in einem Gypsydorf. Wie die dort leben, ist echt heftig. Solche Bilder kennt man sonst nur aus dem Fernseher, wenn es um die Slums in Südafrika geht. Vielleicht ist es hier nicht ganz so schlimm, aber für mich war das echt eine heftige Erfahrung.
Die Hütten sind aus allem möglichen zusammengezimmert, und mega heruntergekommen.
Fließend Wasser wird man dort nicht finden. In der Dorfmitte gibt es eine Pumpe, an der dann alle Wasser holen gehen. Die Straßen würde man bei uns als schlechte Feldwege bezeichnen und die Häuser wären maximal heruntergekommene Geräteschuppen.
Beim durchlatschen hatten wir gleich eine Schar Kinder um uns. Die Menschen waren mega nett und fast alle wollten, dass wir sie und ihre Häuser fotografieren.
Auf dem Weg zu dem Dorf hat uns einer eingeladen ein kleines Stück auf seinem Pferdekarren mitzufahren. Es waren wirklich alle sehr freundlich.
Danach bin ich dann noch durch Arad gelaufen. Das ergab schon einen heftigen Kontrast. Dort gibt es dann riesige Häuser und doch ein paar reiche Leute.
Arad an sich ist jetzt nicht so spektakulär. Es gibt eine "schöne" Straße und sonst eigentlich nur Wohnhäuser. Einige schöne Kirchen und eine ganz kleine Altstadt.
Ich wohne in einer WG mit anderen Freiwilligen. Das ist ne Vier-Zimmer-Wohnung und es wohnen zurzeit, glaube ich, sieben Freiwillige in ihr. Die Wohnung ist also recht voll, was aber den Vorteil hat, dass man auch ohne Schlüssel immer reinkommt^^.
Die Wohnung ist mega dreckig und man sollte möglichst immer Latschen anhaben. Seit gestern ist leider das Licht im Badezimmer ausgefallen...
Wäre an sich kein Problem, wenn da ein Fenster oder so was drin wäre. Leider existiert so was aber nicht... Die Tür öffnet sich direkt zum Computer der Wohnung, der immer besetzt ist. Ich werd mir wohl was überlegen müssen, wenn ich dort duschen will…
Diese ganzen Umstände führen aber nicht dazu, dass ich mich da nicht wohl fühle. Im Gegenteil. Man hat immer Leute zum labern und so. Gestern Abend konnte ich mir dadurch einen sehr interessanten Vortrag über Aserbaidschan anhören. Das ist echt ein sehr interessantes Land. Wenn es nicht immer kurz vor einem Krieg wäre, könnte man es sich mal angucken...
Morgen geht es noch mal los nach Arad und zu einer anderen Community. Mal gucken, wie es da aussieht. Der Grund warum wir zu diesen Gypsydörfern fahren, ist übrigens ein Projekt der ortsansässigen Freiwilligen.
Freitag werde ich wohl mit Mirjam nach Timisoara fahren. Das ist eine größere Stadt in der Nähe. Allerdings weiß ich noch nicht, wann es den nach Covasant losgeht, also werd ich sehen, ob es klappt.
Bis dann
Anne
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