Ein Leben zwischen Grabsteinen und Diskos
Olla hat Geburtstag und Damian hat Namenstag, also wird heute Abend kräftig gefeiert! Vorher geht es, mal was Neues, auf den Friedhof, wieder zum Grab. Heute sollen wir fertig sein, eigentlich fast unmöglich, aber dann die Überraschung: Der Grabstein steht vertikal und das Kreuz ist zusammengesetzt. Da haben uns die Friedhofsarbeiter sehr geholfen. Da die das gerade erst gemacht haben, holen wir sie noch mal und fragen, ob sie den noch einmal herunterholen könnten und – weil die Polen doch so nett sind – machen die das doch glatt mal. Jesus wird gleich reingesetzt und so hat auch er seinen festen Platz. Heute werden wir garantiert nicht fertig, weil wir doch noch zwei Erdhügel haben, die auch noch irgendwo hin müssen. Am Ende sind es immer noch zwei Erdhügel, der Grabstein hat eine neue Goldfarbe und man kann endlich lesen, dass Kasi hier liegt. Am Abend feiern wir und gehen in die Disko, wobei ich, man mag es kaum glauben, das erste Mal mit meinen 19 Jahren in der Disko war. Die Musik war grässlich aber dafür waren wir alle zusammen, doch bevor wir dann endlich mal angekommen waren, gab es einige Probleme: Die erste Disko verlangte Personalausweise von denen die Alkohol trinken wollten, wozu ich NATÜRLICH nicht gehört habe. Jedenfalls hatten viele ihren Ausweis vergessen und so mussten wir die Disko verlassen. Die zweite Disko war zu voll, das heißt alle Tische waren reserviert und wir hatten keine Reservierung, die dritte war keine Disko sondern nur ein Pub, also nichts zum Tanzen und in der vierten sind wir dann endlich fündig geworden. Die erste Runde Alkohol haben Olla und Damian ausgegeben, ich hab stattdessen eine Cola getrunken. Es wurde den ganzen Abend gelacht und getanzt und geraucht und getrunken, aber es war sehr schön, einfach weil wir alle zusammen waren. Für so etwas braucht man auf jeden Fall die richtigen Leute.
Ich fange langsam an, Polen zu genießen. Das erste Mal betrunken und in einer Disko und das alles in zwei Wochen. Meine Güte, wie soll da erst das Jahr werden! Schließlich waren wir dann um ein Uhr wieder im Hotel und fielen todmüde ins Bett.