Ein guter Start
Abschied zu Hause, Reise und Ankunft in Riga
Jetzt ist es also wirklich so weit!
Wie oft dieser Gedanke gestern durch meinen Kopf gespukt ist, immer dicht gefolgt von: das siehst du jetzt alles 10 Monate nicht mehr!!!
Es ist nicht so, dass ich das nicht gewusst habe, dass ich sehr bald weg bin und dann auch für 10 Monate, aber es hat sich nicht so angefühlt. Bei vielen Menschen, die ich das letzte Mal gesehen und umarmt habe, hat es sich vom Gefühl her mehr um eine Verabschiedung für ein paar Wochen gehandelt. Dass ich WIRKLICH gehen werde ist mir erst am Abend vor dem Abflug, als der Koffer endlich zu und nicht mehr zu schwer und auch das Hangepäck bis auf mein Handy und die Zahnbürste fertig war, wirklich klar geworden. Dann aber auch mit voller Wucht. Der Abschied von meiner Familie war damit umso schwerer. Da war er, dieser Gedanke "das siehst du jetzt 10 Monate nicht mehr", als ich das letzte Mal in meinem Zimmer gestanden habe, als meine Schwester mit dem Rad zur Schule gefahren ist, als ich das letzte Mal unsere Straße lang gegangen bin, als meine Eltern winkend auf dem Bahnsteig zurückgeblieben sind, als der Flieger abgehoben hat.
Und ja, hier bin ich, in Riga, in einer neuen Stadt, einer neuen Umgebung, einer neuen Wohnung, jetzt ist es wirklich so weit. Noch bin ich in Selbstisolation wegen Corona und das auch noch für 13 weitere Tage, kann also noch nicht in die Schule und so richtig starten, aber das Von-Zuhause-weg-Sein, das ist jetzt wirklich soweit. Und das (zumindest mehr oder weniger) Selbst-und-allein-verantwortich-Sein, das ist auch soweit. Und es fühlt sich bis jetzt echt gut an :)
Zu Hause habe ich geradezu eine Abschiedstournee hingelegt, fast alle wichtigen lieben Menschen noch mal gesehen und verabschiedet, außerdem mein Zimmer aufgeräumt (oder zumindest einen annähernd aufgeräumten Zustand hergestellt) und war damit ziemlich busy. Dann habe ich mir mit der Reise etwas Stress gemacht, ob mit dem Flug und vor allem dem Gepäck alles klappt und jetzt bin ich hier. Entspannung!
Die Wohnung ist schön und praktisch, Küche, Bad, alles fein. Aber vor allem hat meine Koordiantorin für mich eingekauft und auch praktische Alltagsgegenstände besorgt und die Wohung damit eigerichtet. Sie hat an alles gedacht! Das fühlt sich nach einem "Herzlich willkommen" an, ohne dass sie mir es schon persönlich sagen durfte wegen meiner Isolation! Ich fühle mich hier wohl :) Am Montag kommt die andere Freiwillige an, die hier mit mir wohnen und auch in der Schule arbeiten wird, da freue ich mich auch schon sehr drauf. Wir fassen zusammen: es geht mir gut!
Mal sehen, was die nächsten Tage noch passiert, aber richtig spannend wird es wohl erst wieder werden, wenn ich in die Schule darf. Melde mich dann! Liebe Grüße :)
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