Die Grundlagen des Nahostkonflikts
Mit einer höchst komplexen Geschichte und sehr vielen Beteiligten stellt der Nahostkonflikt eine riesige, internationale Herausforderung dar. Jede:r ist dazu aufgefordert, sich mit der Problematik zu beschäftigen.
Der Nahostkonflikt ist vermutlich einer der komplexesten Konflikte der Geschichte - und oftmals wird er, obwohl er so nah an unserer Heimat stattfindet, schnell übersehen. Dabei ist das Problem, dass den andauernden Kriegen zugrunde liegt, eine wirklich ernsthafte und schwierige Thematik. Mit dieser Reportage versuche ich, die Geschehnisse rund um den Konflikt knapp und verständlich zu erläutern.
Grundsätzlich ist mit dem Nahostkonflikt die sowohl politische, als auch militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und den arabischen Staaten, besonders den Palästinensern, gemeint. Das Gebiet, das im Mittelpunkt des Krieges steht, ist für Juden und Muslime von ganz besonderer Bedeutung. Aber auch für Christen spielt es eine wichtige Rolle. Vor circa 3000 Jahren siedelten sich in der Region Juden an - es bildete sich das Judentum. Vor ca. 500 Jahren haben Gruppen von jüdischen Einwanderern begonnen, sich dort niederzulassen. Da sich die Juden nicht nur als eigene Religion, sondern auch als eigene Nationalität identifizieren, entstand ab dem Ende des 19. Jahrhunderts bei vielen der Wunsch, einen eigenen Staat aufzubauen. Während immer mehr Juden in die Region kamen, da sie aus anderen Ländern fliehen mussten, siedelten sich zugleich auch viele arabische Bewohner islamischer Religion dort an. Gerade ab dem ersten Weltkrieg wurden die Spannungen in Palästina immer größer. Auf der einen Seite wurden immer mehr Juden zur Flucht dorthin gezwungen. Auf der anderen Seite entwickelten sich immer stärkere Spannungen zwischen der arabischen und jüdischen Bevölkerung.
Die Vereinten Nationen beschlossen daraufhin, den Staat Israel für die jüdische Bevölkerung zu errichten, während die muslimischen Araber das Land Palästina bewohnen sollten. Im Jahr 1948 wurde dann der Staat Israel tatsächlich ausgerufen. Was dabei nicht beachtet wurde -heute als ein großer Fehler der Vereinten Nationen betrachtet- ist die Tatsache, dass man nicht willkürlich Linien auf einer Landkarte ziehen kann, die dann auf einmal Landesgrenzen darstellen. Logischerweise wurde diese Veränderungen von den arabischen Staaten konsequent abgelehnt. Seit diesem Jahr gab es mehrere Kriege, die bis heute nicht wirklich aufgehört haben. Die Grundlage des Problems ist, dass die Palästinenser Teile des heutigen Israels zurückfordern. Zugleich wünschen sich die Israelis eine volle Anerkennung ihres Staates.
Nach dem gescheiterten UN-Teilungsplan von 1947 und dem daraus resultierenden Palästinakrieg hat sich sowohl auf der arabischen, als auch auf der jüdischen Seite ein massives Flüchtlingsproblem entwickelt. Während Juden aus den arabischen Staaten nach Israel fliehen mussten, wurden palästinensische Araber aus dem ehemaligen Palästina vertrieben. Eine Schwierigkeit hierbei war, dass den früheren Palästinensern in dem umliegenden Staaten die Staatsbürgerschaft verwehrt wurde. Nach dieser Zeit folgten noch mehrere kürzere Kriege, die bis jetzt noch kein richtiges Ende gefunden haben.
Die Frage bleibt, wie dieser komplexe, internationale Konflikt letztendlich gelöst werden soll. Eine friedliche Lösung, die für die meisten Beteiligten akzeptabel ist, kann wohl nur durch eine Aufteilung des Gebiets in zwei unabhängig, freie Staaten gefunden werden. Zum einen Israel und zum anderen Palästina mit einer demokratischen Regierung. Aktuell erkennen zwar schon ca. 140 Länder Palästina als einen souveränen Staat an, zugleich wird allerdings noch von vielen Ländern erwartet, dass es diesen Staat erst nach einer diplomatischen Friedenslösung mit Israel geben sollte.
Eines steht mit Sicherheit fest: egal ob Jude oder Muslim, egal ob Europäisch oder Arabisch - die Menschen erhoffen sich einfach den Frieden, den sie seit Jahren verdienen. Und es ist die Verantwortung von allen beteiligten Nationen, diesen ohne weitere Umstände herbeizuführen, um den Betroffenen ihre unantastbare Würde zu gewährleisten.
Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt
- https://www.youtube.com/watch?v=2HjRnr3AfFo
- https://m.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/320826/nahostkonflikt
- https://www.waz.de/politik/nahostkonflikt-und-die-ursachen-eine-geschichte-der-gewalt-id232276237.html
- https://beckassets.blob.core.windows.net/productattachment/readingsample/14575273/30710597_leseprobe%20der%20nahostkonflikt.pdf
- https://www.bpb.de/system/files/pdf/RLYJRT.pdf