Die Folgen des Brexit für Irland
Mit welchen potenziellen Folgen hat Irland nach dem „Brexit“ zu rechnen?
Britain und Exit ergeben den Brexit, für den sich die Briten mit einer knappen Mehrheit von 51,9% am 23. Juni entschieden haben. Die Bürger Großbritanniens entschieden sich also für den Austritt aus der Europäischen Union - aber natürlich hat das nicht nur Folgen für Großbritannien selber, sondern auch für die EU an sich, Deutschland, aber auch Irland beispielsweise hat mit einigen Folgen des Brexit zu rechnen.
Ich persönlich hatte nicht erwartet, dass es überhaupt zu einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union kommt. Immerhin hatte GB Sonderrechte und schon alleine der britische Finanzsektor ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung und könnte jetzt schwer getroffen werden. Mir hat sich sofort die Frage gestellt, wie sich das auf umliegende Länder auswirkt. In Irland sind erfahrungsgemäß Spannungen gegenüber den britischen Ländern allgegenwärtig und doch – die Grenzen sind offen und Handelsbeziehungen führen zu einer gegenseitigen ökonomischen Abhängigkeit.
Der Brexit könnte zu erheblichen Folgen für Irland führen, hauptsächlich aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Wie bereits erwähnt sind Spannungen gegenüber den britischen Ländern, vor allem aber Nordirland gegenüber, allgegenwärtig. Das geht mit harmlosen „Rebel Songs“ los, steigert sich aber in Wortgefechten auf der Straße, die ich miterlebt habe, als ich zusammen mit Freunden irischer Herkunft Ausflüge nach Schottland oder England machte. Der Grund dieser Spannungen ist der Nordirland-Konflikt, bei dem sich pro-irische Katholiken und pro-britische Loyalisten gegenüberstehen. Hierbei steht die Frage im Raum, ob Nordirland wieder mit der Republik im Süden vereint werden soll. Ein Prozess von Versöhnung und Frieden entschärft diese Spannungen mehr und mehr. Dieser Friedensprozess könnte allerdings durch den britischen Brexit massiv beeinträchtigt werden. Die Bevölkerung der Insel ist beunruhigt durch die Vorstellung einer Außengrenze zwischen der Republik Irlands und Nordirland.
Durch Grenzkontrollen würden Komplikationen beim Handel zwischen beiden Ländern entstehen, die Handelsbeziehung Dublin – Belfast würde beeinträchtigt werden. Die florierenden Ortschaften könnten sich zu Geisterstädten wandeln. Und das ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht furchtbar, sondern ich wäre persönlich betroffen, wenn es so um zwei wunderschöne Städte mit nicht vergleichbarer warmherziger Mentalität geht.
Die Bewohner dieser Städte befürchten auch, dass der Gewinn, der in den letzten 20 Jahren erwirtschaftet wurde, verloren gehen könnte. Darüber hinaus drohen Irland auch erhebliche Handelseinbußen, höhere Energiepreise und geringere Investitionen aus Übersee. Die Lebensmittelbranche würde hier wahrscheinlich am meisten betroffen sein, denn Irland exportiert in starkem Maße nach Großbritannien. Handelsströmungen zwischen diesen beiden Staaten könnten bis zu 20% zurückgehen, so Prognosen der Experten des Wirtschaftsinstituts. Der Sterlingverfall könnte Waren erheblich teurer machen, was nicht nur ein wirtschaftliches Problem für das Land wäre, sondern auch ein Problem im Tourismus nach sich ziehen könnte.
Zu guter Letzt – ein Problem, unter dem Irland genug leidet – besteht ebenfalls die Gefahr, dass die Arbeitslosenquote nochmals ansteigt. Das würde dann natürlich zu einer allgemeinen Verschlechterung der Familiensituationen führen, was dann wiederum in eine Verschlechterung der Obdachlosenproblematik resultieren würde.
Politiker äußerten Spekulationen über zwingende Umstände, die auch Irland zu einem Austritt aus der EU bringen würden.
Ich persönlich hoffe, dass die Auswirkungen des Brexit für Irland nicht zu drastisch sind und sich die wirtschaftliche Situation stabilisieren kann.
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