Die ersten zweieinhalb Wochen in Trégunc

Was soll ich sagen... Die ersten zwei Wochen waren ungefähr so aufregend wie ein Tag im Europapark in Rust!

Wie sich herausgestellt hat, habe ich eine Mitfreiwillige, Clémence, die einen Service Civique macht, so eine Art Bundesfreiwilligendienst. Am Anfang hat es so ausgesehen, als ob wir (fast) nix miteinander zu tun haben würden, aber da habe ich mich mächtig getäuscht: Wir haben total viel miteinander zu tun!

Am Donnerstag, den 08.09.2016, hat die Fédération Départementale der Maisons des Jeunes et de la Culture des Côtes d'Amor in Saint-Brieuc ein Abendessen für alle SVE-Freiwilligen, die ihr SVE bei irgendeinem MJC in der Bretagne machen, organisiert. Dort waren außer mir noch zwei Mädchen aus Deutschland, zwei Jungs aus Tunesien und ein Junge aus Bosnien da. Es war, kurz gesagt, echt schön: Die Leute sind echt nett, das Essen war lecker und ich konnte endlich mal wieder Deutsch mit jemandem sprechen.

Das mit dem Französischen macht mir langsam echt Angst: Ich habe ja schon vor meinem SVE fließend Französisch gesprochen, aber im Moment habe ich echt Angst, das Deutsche zu verlernen und das, obwohl Deutsch meine Muttersprache ist!

Na ja, zurück zum SVE:

An den Wochenenden war ich bisher immer  mit dem Fahrrad in Concarneau, der nächsten etwas größeren Stadt hier. Wer sich von der Region hier ein Bild machen möchte, dem kann ich die Bücher "Bretonische Verhältnisse" und "Bretonische Brandung" von Jean-Luc Bannalec empfehlen.

Mittwochs arbeite ich von 9:30 - 18:30 in einem "Accueil de loisirs", das ist so eine Art Hort. Dort sind tagsüber etwa 60 Kinder im Alter von 3-12 Jahren angemeldet. Vom Ablauf her ist jeder Mittwoch eigentlich identisch dort, nur die Aktivitäten unterscheiden sich. Nachmittags gibt es für die Kinder kleine, von den Betreuern organisierte, Projekte. Ich selbst bin gerade dabei, ein Projekt vorzubereiten: Ich will versuchen den Kindern ein (paar) deutsche Kinderlieder beizubringen. Mal sehen, ob das klappt...

Am Donnerstag war ich mit ein paar Arbeitskolleginnen während der Mittagspause im Atlantik schwimmen: Die Luft hatte ca. 20°C, das Wasser 17°C, was für das Wasser sehr warm ist. Es war echt cool, v.a. weil es am Strand recht schnell sehr tief wurde, weshalb sich die Wellen nur ganz vorne gebrochen haben [;-)].

Über das Wetter hier kann man sich auch nicht beklagen: Es hat, bis auf die erste Woche, wo es zwischen 25°C und 30°C hatte, relativ konstant zwischen 20°C und 25°C. Es ziehen zwar immer wieder Wolken durch, die nach Regen aussehen, aber geregnet hat es bis jetzt nur 3 Mal. Fazit: Nur weil dunkle Wolken durchziehen, heißt das noch lange nicht, dass es regnet. Es kann zwar in einem solchen Fall sein, dass es jeden Moment regnet; es  kann aber auch sein, dass es nach 5 Minuten wieder Sonnenschein und blauer Himmel ist. Und auf den Wetterbericht kann man sich hier schon dreimal nicht verlassen! Nicht ohne Grund sagt man hier: "In der Bretagne ist fünfmal am Tag Sommer!".
Und wenn's mal regnet: "In der Bretagne regnet es nur auf Idioten!"

Na ja. Das war's jetzt erstmal. In den nächsten zwei Wochen will ich auch mal auf die Îles de Glénan fahren. Vielleicht habe ich ja das nächste Mal davon viel zu berichten?! Wer weiß...