Die ersten Tage...

Als ich am Donnerstagmorgen aufgewacht bin (zärtlich von meiner Schwester geweckt wurde, welche zum Praktikum musste und sich somit verabschieden wollte) gab es nochmal einiges an Stress:
Die letzten Sachen packen, sich Sorgen wegen Übergepäck machen, Anrufe annehmen, Geld abheben.. und dann endlich ging es los.
Die Zugfahrt war ganz angenehm und oh Wunder, alles lief glatt und die Bahn war pünktlich.
Beim Check-In durfte ich dann noch Sachen aus meinem Koffer in mein eh schon überfülltes Handgepäck nehmen, welches wiederum ohne Probleme zugelassen wurde (es war bestimmt doppelt so schwer, wie es sein durfte).
Auch wenn Condor sich als eine Drecksgesellschaft herrausstellte (online Check-In gegen Aufpreis, Vegetarisch gegen Aufpreis mit der Information am Telefon, dass die auch so immer 1-2 Portionen am Board hätten, wo sich aber herausstellte, dass das nur so den Leuten gesagt würde, aber nicht der Wahrheit entspricht), war der Flug doch angenehm und es konnte zur Landung im schon erdunkelten Zypern angesetzt werden.

Und sofort zeigte sich auch die Gastfreundlichkeit der Zyprer. Nette junge Herren boten sich an, mir doch bei meinem auf 3 Taschen verteiltem Handgepäck zu helfen und es bis zur Kofferausgabe zu tragen.
Abgeholt wurden wir (meine Mitbewohnerin und ich) mit einem Auto. Des 'Nachts' war der Linksverkehr noch nicht so extrem ungewöhnlich, was sich aber die nächsten Tage und in anbetracht der chaotischen Fahrweise der Zyprer noch ändern sollte.
Nach einer guten halben Stunde wurden unsere Sachen in unserem neuen Zuhause, einem sporadisch eingerichtetem, aber netten Haus direkt neben der Blindenschule, welche unseren Arbeitsplatz beinhaltet, abgeladen und weiter ging die Fahrt... in einen wenige Meter vom Haus entfernten Parkt zu einem Restaurant.

Am nächsten Morgen war eine Einweisung in den Aufbau der Schule und die Arbeit der Blindenorganisation angesagt. Nachmittags traf man sich dann (mit etwas Verspätung : Wir waren schon eine Viertelstunde zu spät und niemand, den wir kannten, war in der Schule.. aber nein, der Projektleiter hatte verpennt und kam erst nach uns), um kurz noch was umzuräumen und dann einkaufen zu gehen. In Anbetracht unserer leeren Küchenschränke, war unser Einkaufswagen proppevoll mit Obst, Gemüse, Back und Kochzutaten, Brot, etc. , aber auch einer Pfanne (die in der Küche hielten wir für nicht mehr zumutbar) und einer Käsereibe.

Abends wurden wir in die Stadt entführt. Nach einer großen Parkplatzsuchaktion, wurde kurzerhand falschrum in eine Einbahnstraße gefahren und dort geparkt. Aber keine Sorgen, wir waren offensichtlich nicht die Einzigen.
Nach einer kurzen Altstadt- und Grenzübergangsbesichtigung, setzten wir uns, um was zu trinken. Es kamen noch Bekannte von den Leuten aus unserem Projekt hinzu und als wir dann Nachts um 12-1 Uhr freundlich vom Kellner gebeten wurden aufzustehen und wir (meine Mitbewohnerin und Ich) uns hundemüde auf's Bett freuten, ging es weiter in eine Bar, wo nochmal was getrunken und geredet wurde. Danach durften wir dann aber doch ins Bett und endlich endlich ausschlafen.

Heute waren wir nochmal mit einer Verwandten meiner Mitbewohnerin einkaufen und nach einer Stadtrundfahrt bei ihr zuhause.
Zurück in unserer Wohnung (es war ein wirklich kuuurzer Aufenthalt.. wir warem Mittags gefahren und um 18 Uhr rum doch wieder zuhause) wurden die Sachen ausgepackt.
Da ich gerade keine Schere zur Hand hatte, wurde die Verpackung des neu gekauften Tomatenmessers abgerissen... und die Schärfe des Messers an meinem Hangelenk getest. Es hat geblutet wie Schwein, aber dennoch habe ich mir nichts weiter gedacht, außer, dass ich das für morgen geplante Schwimmen im Meer wohl vergessen kann.
Letztenendlich bin ich doch ins Krankenhaus gefahren und die Wunde wurde genäht -.- .
Achja.. und während die anderen sich dann Morgen im Wasser vergnügen, darf ich tatsächlich mich am Strand mit Musik und Buch begnügen ^^.