Die ersten Eindrücke
Von drauß' vom Walde kommt Vanyesha her...und wurde dort einige Male überrascht. Was sie sonst noch in ihrer Organisation und ihrem Hostel erlebt, erfahrt Ihr hier.
Von drauß' vom Walde komm ich her, und ich muss sagen… oh man ist das alles anders hier!
So viel wilder und dunkler der Wald. Und die ganze Zeit rauscht der Wind dermaßen durch die Gipfel, dass es normalerweise ein Sturm in Deutschland wäre!
Ich muss zugeben, dass ich dadurch, dass der Wald so fremd und im vergleich zu Deutschland wild und dunkel war, ich ein wenig Bammel hatte. Aber ich denk mir, hmm, das wird schon und bin einfach immer weiter gegangen.
Achja, das war der Wald gleich neben meinem Hostel, wenn man um das rum geht ist dahinter ein sehr schäbiges Fußballfeld (vielleicht weil neben dem Hostel eine Schule ist?) und geht man diesen Weg nach hinten kommt man sofort in einen Wald.
Also wie gesagt, ich geh einfach trotzdem diesen Weg entlang, der stetig bergab führt, alles so wild und unbesiedelt den Weg entlang, und man denkt wirklich der Weg führt einfach ins nichts.
Ich mein, für die Verhältnisse hier war es ein sehr breiter Weg, nicht geteert, aber breit und mit Steinen und Sand und jede Menge, den Weg entlang hingespülter Erde, rechts und links nichts als Wald (wirklich, nicht Forst sondern Wald!) und dann URPLÖTZLICH endet der Wald und mitten in einer großen Grasfläche steht dieses große alte, Steinhaus.
Vor dem Steinhaus ist ein sehr schön angelegter Bauerngarten mit Sonnenblumen und Gemüse und dort stehn auch Apfelbäume nahe dem Haus. Und weiter entfernt von dem Haus, ohne Zaun und ohne Nichts- ein prächtiges dunkles Pferd das mich nervös mustert.
Ich bin so überrascht hier im Nirgendwo ein großes Haus zu sehen und ein Pferd einfach so auf der Wiese (ich mein, dass das nicht abhaut? Bestimmt kommt's einfach durch den Wald nicht durch bzw. hat's eh besser bei den Menschen?) dass ich einfach dransteh und hinstarre und ein Foto mache, und ich gar nicht bemerke wie der vermutliche Hengst immer nervöser wird und ein paar Schritte auf mich zu geht und mit der Hufe scharrt und den Kopf ein wenig senkt- er sah aus als wenn er mich bedrohen oder verscheuchen will.
Da hab ich geschaut, dass ich weiter komm. Und dann noch weiter den Weg entlang, immer das rauschen und knacken des Waldes. Auf einmal ein lauteres knacken als das des Waldes, ich dreh mich um, das knacken kommt immer näher, und – wie dumm von mir, ein Radfahrer kommt um die Kurve.
Und wieder diese riesige Überraschung jemanden hier zu sehen. Man erwartet hier wirklich auf keine Menschenseele zu treffen. Und vor allem, wo will der Radfahrer denn hier hingelangen, hab ich mir gedacht.
Na jedenfalls bin ich später doch nochmals überrascht worden. Zwei grob gekleidete Männer sind mir entgegen gekommen. Hmm, und wo kommen die wohl her? Einer hatte ne Plastiktüte, mit ich glaube Pilzen drin, in der Hand, der andere hatte etwas auf dem Rücken, es könnte vielleicht ne Angel gewesen sein?
Beide schauten recht grimmig, aber als ich an ihnen vorbei ging und lächelnd zunickte hellte sich die Miene des Mannes mit Pilzen auf und nickte zurück. Der andere schaute weiterhin bös drein.
Und jede Menge Tiere gibt es hier im Wald!!
Ich war noch keine 100 Meter tief im Wald von meinem Hostel,
dann ist mir auch schon ein Eichhörnchen über den Weg gelaufen und auf einen Baum geklettert und hat geschipft und gezetert.
Naja, soviel zum Wald.
Dann war ich heute zum ersten mal in meiner Organisation, und das war soooowas von SUPER!
Ich mein, allein schon wo diese Tagesstätte liegt und wie sie aussieht! Es ist ein ewig langes Haus, dass unter Denkmalschutz steht, nur aus altem dunklem Holz- und oben das Dach mit Räumen sind in gelb gehalten, sehr freundlich alles, es hängen Sachen und Bilder von den Kindern rum.
Sie haben einen Computerraum. Mit UUUURaltcomputern. Sie selber meinten es wäre das langsamste Internet, das sie kennen hier. Achja, meine Kolleginnen sind wirklich sehr nett und sehr offen. Sie haben alle eine irgendwie so natürliche und unverstellte Art. So... Ja, wie sagt man denn? Herzlich?
Sie haben schon gemeint diese Gruppe, die ich immer vorhatte zu machen ("Paintingclub") wäre eine prima Idee und vor einiger Zeit hätte das mal jemand angeboten und sie würden sich freuen wenn ich das übernehmen würde! Na TOP sag ich da nur!
Nur blöde Busverbindungen gibt es von dem Ort wo ich arbeite (Liigatne), zu dem Ort wo ich ab Montag wohnen werde ("Augschliigatne").
Weil ich grad noch weiter weg von Liigatne wohn muss ich morgen nicht arbeiten. Und am Montag auch nicht, weil ich da umziehe.
Mein Hostel ist sehr nett übrigens. Zimmer groß und sauber und ja, ein normales Zimmer eben. Nur - oh mann! Das Wasser aus dem Wasserhahn ist wirklich, ich meine WIRKLICH furchtbar!
Abends und morgens Zähneputzen ist hier eine Qual... Es schmeckt nach Kalk, es ist unfrisch und man hat danach einen unguten Geschmack im Mund.
Heut abend putz ich meine Zähne mit meinem Mineralwasser XD
Naja, in Liigatne ist das Wasser angeblich super. Nur hier sind die Wasserleitungen alt.
Naja, ist jetzt auch schon spät und ich hab heute noch nichts gegessen außer einer Banane. Naja man vergisst hier so leicht zu essen, es ist so viel neu und doch recht aufregend...
Gruß an all die Lieben die das lesen,
noch geht's vom vermissen her ;P *lach*
Eure Nina
(Mein Name wird hier total nett ausgesprochen, so beschwingt!)
Comments