Der Teufel, der Engel und der weiße Mann
Die Adventszeit in Tschechien ist, im großen Ganzen, kaum anders als bei uns: Adventskranz, Adventssonntage, Adventskalender, Nikolaus... halt, Nikolaus? Schuhe und Süßigkeiten und so? Nicht überall...
Die Adventszeit in Tschechien ist, im großen Ganzen, kaum anders als bei uns: Adventskranz, Adventssonntage, Adventskalender, Nikolaus... halt, Nikolaus? Schuhe und Süßigkeiten und so? Nicht überall...
Also, es gibt wohl auch Familien, die es so mit den Schuhen am 6.12. früh machen, allerdings stehen die hier wohl im Fenster... Aber eigentlich begeht man den Nikolaus hier schon am 5.12. abends, und zwar verkleiden sich in jeder Familie drei Personen und geben ihre kleine Vorstellung –ich hab’s bei Pani Rotterovas Familie, meiner Projektleiterin, hautnah miterleben können: Die erste ist ein Mann ganz in weiß mit langem Bart und einer großen Haube und einem großen goldenen Kreuz auf der Haube und dem Umhang. Das ist nicht, wie meine Mutter und ich beim Anblick der Schokoladenfiguren im Supermarkt dachten, der Papst, sondern der Mikulaš höchstpersönlich, der begleitet wird von einem Engel und einem Teufel. Der Teufel so richtig mit Hörnern und Fell und Pferdefuß und langer heraushängender Zunge, dabei rasselt er dann mit einer Kette. Die beiden kommen mit, um herauszufinden, welches Kind lieb war und welches nicht, und die Bösen nimmt dann der Teufel mit. Der hatte auch echt einen Sack, indem eine kleine Puppenhand und ein kleines Puppenbein raushingen! Mir taten die Kinder leid, die sahen nämlich schon ganz verängstigt aus vor dem Teufel, haben fast gezittert, als sie ihr Gedicht aufsagen mussten...
Das ist gute katholische Kindererziehung. Ich hab sogar auch was bekommen und musste dafür „Alle Jahre wieder“ singen.