Der erste Monat in Szczecin
Von der Erkenntnis, dass man viel in einem Blogpost zu erzählen hat, wenn man einen Monat lang zu faul ist, eben jenen Blog zu führen:
Hier passiert so viel – ich kann es kaum in nur ein paar Worte fassen. Wir (also, alle Freiwilligen meiner Organisation) sind eigentlich ständig unterwegs, ständig hat jemand eine Idee, was wir machen können, ich bin total begeistert.
Aber erst mal zu meiner Arbeit: Zugegeben, im Moment arbeite ich noch nicht so viel. Die Stundenpläne ändern sich aktuell immer wieder, und so sind wir meistens am Tag in zwei, drei verschiedenen Klassen und erzählen etwas über uns oder über ein zum Unterricht passendes Thema (zum Beispiel deutsche Geografie oder deutsche Kunst). Sobald wir dann alle Schüler kennengelernt haben, denke ich, dass wir auch einen festen Plan erhalten und unsere eigenen Vorstellungen verwirklichen können (ich würde echt gerne einen Filmclub starten und mit den Schülern englische oder deutsche Filme gucken und dann besprechen, aber mal schauen, ob das möglich ist).
Von unseren Koordinatoren und unserer Organisation erhalten wir immer wieder Vorschläge, was wir sonst noch machen können. So haben wir zum Beispiel beim ersten Stettiner Marathon geholfen. Hauptsächlich mussten wir Sachen hierhin und dorthin tragen, wir durften aber auch den Teilnehmern Medaillien und Wasser überreichen. Dort habe ich wichtige Wörter gelernt, nämlich vor allem: tutaj (hier) und teraz (jetzt).
Und wir gehen im Moment ein- bis zweimal die Woche in eine Świedliza, so eine Art Schulhort für Grundschüler, um mit den Kindern zu spielen. Die kooperieren mit unserer Schule, deshalb treffen wir dort auch immer wieder mal auf unsere Schüler. Die Kommunikation mit den Kindern ist noch ein bisschen schwierig, weil mein Polnisch sich momentan noch auf ein paar wenige Sätze beschränkt, aber die Kinder haben Geduld und erklären mir die Spiele auch in sehr langsamen Polnisch … (so habe ich jetzt immerhin schon gelernt, was spielen auf Polnisch heißt. Grać, in case you were wondering).
Wie es überhaupt mit meinen Sprachkenntnissen vorangeht? Na ja, ich habe angefangen, einem polnischen Kind etwas auf Polnisch zu erklären, bin dann irgendwie ins Spanische gewechselt und hab mich dann auf Deutsch entschuldigt. Na ja. Im Moment habe ich einmal die Woche Unterricht und versuche auch nebenbei, so viel wie möglich selbst zu lernen. Dabei hilft, dass zwei meiner Mitbewohner schon ziemlich gut Polnisch sprechen und ich sie manchmal um Rat fragen kann. Und ich habe eine Menge Leute hier kennengelernt (sowohl aus unserer Freiwilligengruppe als aus in der Stadt), die mit mir zusammen Deutsch lernen wollen und mir im Gegenzug Polnisch beibringen wollen. Sprachen bringen die Menschen zusammen!
Ich könnte noch hunderttausend Dinge erzählen, aber hier höre ich erst mal auf und ende mit dem festen Vorsatz, mich nicht erst in einem Monat wieder einzuloggen. Nächste Woche gehts für mein On-Arrival-Training nach Warschau, da werde ich garantiert eine Menge zu berichten haben.
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