Der Countdown für Lettland läuft
Schon in acht Tagen soll meine große Reise nach Lettland losgehen und ich kann es immer noch nicht glauben. Die Koffer sind zwar soweit mehr oder weniger gepackt, aber dass ich dann wirklich in Lettland wohne und dort arbeiten werde, erscheint zur Zeit noch so unrealistisch…
Erst einmal kurz zu mir und wie es zu meinem Vorhaben gekommen ist: Ich bin Paulina, 18 Jahre alt, und habe im letzten Schuljahr mein Abitur geschrieben. Dass ich nicht direkt im Anschluss eine Ausbildung oder mit dem Studieren anfangen will, wusste ich schon länger, deswegen habe ich mir auch schon vor über einem Jahr überlegt, was genau ich denn überhaupt machen will. Dabei kam ich sehr schnell zu dem Ergebnis einen einen europäischen Freiwilligendienst machen zu wollen, da mich die angebotenen Arbeitsmöglichkeiten angesprochen haben und mir auch die Idee, Europa besser kennenzulernen, gut gefallen hat.
Als erstes machte ich mich daran eine Entsendeorganisation in Deutschland zu suchen, danach habe ich angefangen, mich bei den unterschiedlichsten Aufnahmeorganisationen in ganz Europa zu bewerben, darunter eben auch in Lettland. Insgesamt wurden leider von den gesendeten Bewerbungen nur wenige beantwortet – was nicht nur bei mir der Fall war, sondern auch bei anderen Bewerbern – deswegen habe ich richtig viele Bewerbungen verschickt, die Konkurrenz ist dabei auch noch ziemlich groß, weil sich jeder Interessierte aus ganz Europa bewerben kann und es am Ende einfach viel mehr Bewerber als Stellen gibt.
Endlich eine Projektzusage aus Lettland zu bekommen, hat mich natürlich wahnsinnig gefreut und dann musste das Projekt ja nur noch von der Nationalagentur genehmigt werden, die für die finanzielle Unterstützung zuständig ist. Leider war das leichter gesagt als getan, denn mein Projekt wurde schließlich nach über zwei Monaten Wartezeit, abgelehnt. Super, die ganze Arbeit umsonst!, dachte ich mir da erstmal. Ich bekam von der lettischen Aufnahmeorganisation das Angebot noch einmal, das etwas abgeänderte Projekt zu beantragen, dabei war ich mir aber erst überhaupt nicht sicher, ob ich das Risiko noch einmal eingehen sollte, denn eine zweite Absage wäre natürlich auch noch einmal möglich und die Entscheidung über die Zulassung des Projektes würde wieder mindestens zwei Monate auf sich warten lassen.... Bei einer Absage müsste ich mich schnell um eine Alternative kümmern, die ich bisher noch nicht hatte. Schließlich entschied ich mich doch dazu, das Projekt noch einmal beantragen zu lassen und nach einer zweiten, laaangen Wartezeit kam dann endlich noch eine Projektzusagen von der EU. Endlich wusste ich sicher, dass ich meinen EFD in Lettland machen werde und endlich konnte ich mich richtig darauf freuen.
„Was spricht man da eigentlich für eine Sprache?“, „Welcher der drei baltischen Staaten ist nochmal Lettland?“, „Wie heißt da die Hauptstadt?“ und „Warum überhaupt Lettland?“ Eine der Fragen hörte ich eigentlich immer, wenn ich seitdem von meinen Plänen berichtete und bis auf die letzte konnte ich sie eigentlich auch immer beantworten… Dass es Lettland wurde war eben auch einfach ein bisschen Zufall, das habe ich mir ja nicht direkt so ausgesucht, aber es ist auf keinen Fall so, dass ich lieber woanders hingehen würde. Ich bin sehr gespannt auf dieses Land, von dem viele doch recht wenig wissen und gerade deswegen finde ich es noch interessanter dort zu leben, vor allem, weil es Teil von Europa ist.
Jetzt heißt es erstmal sich noch von Freunden, Verwandten und Familie ausgiebig zu verabschieden und gleichzeitig freue ich mich schon wahnsinnig auf die nächsten 10 Monate und bin richtig gespannt, was mich erwartet.
Bis dann, eure Paule :)