Das erste Mal selbstständig in einem anderen Land
Bevor ich nach Irland kam, hatte ich einige Erwartungen an meinen Freiwilligendienst, die sich im Nachhinein leider nicht erfüllt haben. Ich hatte mir vorgestellt, viel mit Kindern zu arbeiten und wollte lernen, eine Gruppe zu leiten. Die meiste Zeit meiner zehn Monate in Cork habe ich aber im Büro gearbeitet, was sich aber nicht unbedingt als schlecht oder langweilig rausstellte.
Bevor ich nach Irland kam, hatte ich einige Erwartungen an meinen Freiwilligendienst, die sich im Nachhinein leider nicht erfüllt haben. Ich hatte mir vorgestellt, viel mit Kindern zu arbeiten und wollte lernen, eine Gruppe zu leiten. Die meiste Zeit meiner zehn Monate in Cork habe ich aber im Büro gearbeitet, was sich aber nicht unbedingt als schlecht oder langweilig rausstellte.
Ich lernte zum Beispiel innerhalb der ersten Monate, wie man Spendengelder für eine Theaterproduktion bekommt. Ich musste bei großen Firmen anrufen und für unsere Theaterorganisation werben - mit dem Ziel, so viel Geld wie möglich zu bekommen.
Außerdem war ich dafür verantwortlich, unser Stück „The Picture of Dorian Gray“ zu bewerben, um jede Menge Zuschauer für unser Programm zu begeistern. Dazu gehörte bei den Zeitungen anzurufen, um Presseberichte über uns zu bekommen.
Ich kümmerte mich auch um die Reservierungen für die Vorstellung, verteilte Poster und Flyer und bekam so einen wirklich guten Einblick in die Organisation einer Theaterproduktion bekommen. Gleichzeitig durfte ich bei den Proben zuschauen, den Schauspielern mit den Kostümen und beim Schminken helfen sowie bei den Aufführungen hinter der Bühne mit dabei sein. Dieses Theaterstück war eine professionelle Produktion. Das heißt, dass die Schauspieler ausgebildet waren und wir sie nur für dieses Stück eingestellt hatten.
Einige Monate später war eine Hauptaufgabe, eine einwöchige internationale Konferenz für 80 Künstler im Norden Irland zu organisieren, die mit Kindern zusammen arbeiten. 25 Vertreter aus ganz Europa waren eingeladen, die an den Seminaren teilnahmen. Innerhalb der darauf folgenden zwei Monate lernte ich, was es bedeutet, eine solche Konferenz fast alleine auf die Beine zu stellen. Es mussten die Leute eingeladen werden, Gelder von den einzelnen Teilnehmern eingesammelt, Rechnungen ausgestellt und Reservierungen im Hotel gemacht werden. Materialien und Sponsorengelder wurden gesammelt und die Presse verständigt. Namensschilder und Programmhefte mussten getippt werden und Fragen mit den Teilnehmern am Telefon geklärt werden - bis es dann endlich zum ersten Tag der Konferenz kam und wir zu dritt nach Nordirland fuhren.
Vor Ort mussten dann Geräte aufgebaut und Materialien zusammengestellt werden. Vor allem aber, mussten wir dafür sorgen, dass die Teilnehmer zufrieden waren und alles nach Plan lief. Diese zwei Monate waren wirklich die erfolgreichsten für mich. Ich habe dadurch, dass ich die alleinige Verantwortung für dieses Projekt hatte, einiges dazu gelernt und bin froh, diese Möglichkeit gehabt zu haben.
Von der Arbeit mit den Jugendlichen und Kindern habe ich leider nicht viel mitbekommen. Ich war bei einer „street theatre“ Aufführung der älteren Gruppe (15-18 Jahre) dabei und schaute mir ein Stück der Jüngeren (sieben bis zwölf Jahre) an. Bei den wöchentlichen Workshops konnte ich allerdings nicht teilnehmen, da schon zu viele Mitarbeiter in diesem Bereich arbeiteten.
Im Sommer werden wir aber einige zusätzliche Workshops für Kinder anbieten, bei denen ich hoffentlich aushelfen kann, so dass ich in den zehn Monaten hier wenigstens einmal in die Arbeit mit den Kindern „reinschnuppern“ kann.
Mir hat die Zeit in Irland wirklich sehr gut gefallen und ich würde den Freiwilligendienst jedem weiterempfehlen. Ich würde aber auch raten, vor der Abreise alle Fragen mit der Aufnahmeorganisation zu klären, damit keine Missverständnisse entstehen und alle auf ihre Weise zufrieden sind. Am meisten gefallen hat mir, dass ich das erste Mal ganz selbstständig in einem anderen Land gelebt habe. Ich habe innerhalb der zehn Monate viele nette Kontakte geschlossen.